Nach unserem top agrar-Vergleich habe ich „meinem“ Lohnunternehmer bei der Maisaussaat ausgeholfen. Dort lege ich schon etliche Jahre Mais, in seinem Kundenkreis war ich aber erstmals mit der „schnellen“ Technik unterwegs. Was ich im letzten Frühjahr erlebte, hat mich aber überrascht: Für kaum eine neue Maschine musste ich als Fahrer zuvor so viel Überzeugungsarbeit leisten. Einige Kunden wollten mich gar wieder nach Hause schicken, als sie das neue Legegerät sahen. „Bei mir fährst du mit dem Ding aber nicht so schnell“, lautete der einhellige Tenor.
Also nahm ich mir die Zeit, jedem einzelnen Kunden die neue Vereinzelungstechnik bis ins Detail zu erklären. Auf dem Feld habe ich gemeinsam mit den Landwirten die Reihen freigelegt, um ihnen zu zeigen, dass die Vereinzelung sowie die Einbettung auch bei höheren Geschwindigkeiten funktionieren. Wichtig ist meiner Erfahrung nach, dass der Fahrer die Vereinzelung noch genauer versteht und noch präziser auf unterschiedliches Saatgut einstellt. Denn gerade Fehlstellen werden bei der hohen Geschwindigkeit noch länger, weil der Fahrer vom Zeitpunkt der Fehlermeldung über die Reaktion bis zum Stoppen des Traktors entsprechend mehr Weg zurücklegt.
Und aus Sicht des Lohnunternehmers habe ich selten so viel Zuspruch erlebt: „Das ist ja Wahnsinn, was wir heute geschafft haben!“ Klar, dass er in der gleichen Zeit mehr Fläche, sprich Umsatz macht. Dem gegenüber stehen aber auch die deutlich höheren Anschaffungskosten der neuen Technik. Letztendlich können beide Seiten davon profitieren: Der Lohnunternehmer, weil er in der gleichen Zeit mehr Fläche schafft oder vielleicht sogar ein zweites Gerät einsparen kann. Auf der anderen Seite profitiert mitunter auch der Landwirt von der Schlagkraft. Denn alle wollen den Mais zum bestmöglichen Zeitpunkt im Boden haben. Und spätestens nachdem Regen gemeldet war, war jeder ganz froh, dass wir richtig Gas gegeben haben. -jmk-