Dass die Chemie zwischen David Gottschild und seinem Chef Herbert Geisen stimmt, merkt man direkt. Gottschild ist gelernter Landmaschinen-Mechaniker und Geisen führt einen Ackerbaubetrieb, unter anderem mit intensivem Kartoffelanbau (Industrie und Speise) sowie Zuckerrüben in Münstermaifeld, Kreis Mayen-Koblenz. Geisen schätzt an seinem Mitarbeiter dessen Vielseitigkeit, und Gottschild schätzt die Vielseitigkeit seines Jobs.
In der Saison fährt David Gottschild Schlepper. Oder er ist mit einem der betriebseigenen Lkw unterwegs: „David kennt sich dabei so gut aus, dass er seine Touren komplett selbst disponiert“, sagt Herbert Geisen. Wenn es im Winter etwas ruhiger wird, kümmert sich der Profi Gottschild um Reparatur und Instandhaltung der Maschinen.
Für den Einsatz auf dem Betrieb Geisen ist David Gottschild die Idealbesetzung: Er hat schon früh bei seinem Onkel ausgeholfen und sich dort mit dem Landwirtschaftsvirus infiziert. Nach der Mechanikerlehre arbeitete Gottschild einige Jahre als Fahrer und Monteur bei einem Lohnunternehmen, bis er 2011 zu Geisen wechselte. Hier mag er vor allem die Eigenverantwortung: „Der Chef rennt nicht ständig neben einem her.“
Auch für Geisen bringt diese Lösung viele Vorteile: „Die meisten Ackerbaubetriebe haben im Winter Probleme, die guten Leute bis zur nächsten Saison zu halten.“ Außerdem legt der Betriebsleiter großen Wert auf intakte Maschinen: „In der Saison müssen die bei 90 ha Kartoffeln zuverlässig durchhalten.“
In der Nebensaison regeln die beiden Davids Arbeitszeit flexibel – der Mechaniker hat noch ein eigenes Gewerbe, wo er Maschinen repariert. Es ist ein Geben und Nehmen: Mal bleibt Gottschild einen Tag zu Hause, mal arbeitet er auch sonntags. Dabei ist das gegenseitige Vertrauen die Basis von allem.
Die Wartung der spezielleren Maschinen läuft in enger Absprache mit den Firmen. Herbert Geisen weiß, dass Roder- oder Pflanzmaschinen-Firmen während des üblichen Winterchecks ohnehin Personalengpässe haben: „Die sind ganz froh, wenn David anruft, sich beraten lässt, die Teile bestellt und den Rest dann selbst erledigt.“ Dabei ist die Hofwerkstatt nicht übertrieben ausgestattet. Schlüssel, Abzieher, Schlagschrauber oder Schweißgerät – alles da. Aber keine Drehbank, Fräse oder sonstige Besonderheiten.
