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Testprotokoll - Massey Ferguson 7720 DynaVT

Lesezeit: 6 Minuten

Der MF ist ein ausgewachsener Traktor und zeigt unter anderem auf dem Acker seine Stärken. Ergonomie und Monitor lassen sich noch etwas verbessern.


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Die Kabine ist nicht ultramodern, doch die Verarbeitung ist okay, sie ist hell und bietet ein gutes Raumgefühl (156 x 146 cm; L x B). 2 Türen (mit zu starken Zylindern) und 6 Pfosten. Die B-Säulen liegen weiter hinten, die C-Säulen zur Mitte versetzt (71 cm schmale Heckscheibe). Der Kabinenhimmel ist vorne niedriger, deshalb gibt’s vorne auch keine Glasluke. Gute Rundumsicht. Die Lenksäule klappt nur per Hebel weg. Ausgewachsener Schlepper mit hoher Plattform (1,51 m), doch über 5 Stufen gelangt man bequem auf den Grammer-Sitz. Der Beifahrersitz hat reichlich Beinfreiheit aber nur eine kleine Lehne.


Bis auf ein Fach hinterm Beifahrer gibt es nur wenig Ablagen (Kühlfach für liegende (!) Flasche). Im Test hatte der MF zwar keine LED-, doch ausreichend Halogenstrahler. Stabiler Monitorhalter, die Steckdosen liegen etwas weit weg.


Funktionen beim Fahrhebel „MultiPad“: Beschleunigen/Verzögern, vor-/rückwärts, 1 Drehzahlspeicher, Tempomaten, EHR inkl. Stopp, Zapfwelle, Vorgewende, 1 dw (inkl. Schwimm.). Praktisch: Optionaler Hydraulik-Kreuzhebel mit Tasten zum Richtungswechsel (seine ±-Tasten lassen sich aber besser beim Dyna6 für die LS-Stufen nutzen).


Die Datatronic (17,6 cm diagonal, fährt nach 45 sec. hoch, bei „Warmstart“ sofort da) bietet viele Einstellmöglichkeiten, Zähler und Isobus-Funktionen (inkl. automatischer Teilbreiten-Schaltung!). Die Navigation mit 6 Tasten und Dreh-Drück-Knopf ist nicht mehr zeitgemäß, die Menüs sind nicht übersichtlich. Hier sollte MF ein neues Konzept an den Start bringen. Einige Einstellungen laufen auch über das aufgeräumte Armaturenbrett-Display, sodass sich der Schlepper gut auch ohne Datatronic nutzen ließe.


Man kommt mit der Schlepperbedienung klar, doch manches ließe sich logischer gestalten.


Der 6,6 l-AgcoPower-Motor liefert geboostet an der Zapfwelle max. 151 kW (205 PS). Der Verbrauch liegt mit 231 g/kWh dicht am Schnitt (230 g/kWh). Der AdBlue-Verbrauch liegt mit 6,5 % im Mittelfeld. Bei Höchstleistung liegen die Kosten AdBlue + Diesel bei 22 Cent/kWh und damit im günstigen Schnitt der Gruppe. Berücksichtigt man die Teillastbereiche, fährt der MF mit 245 g/kWh Diesel bzw. 23,4 Cent/kWh Gesamtverbrauch als sparsamster im Test (5 % sparsamer als der Schnitt).


Schöner Handgasschieber, nur regelt er im Pedalmodus immer noch die Geschwindigkeit – verwirrend! Drehzahlspeicher A und B lassen sich per Data-tronic einstellen und ändern. Die A-Taste liegt auf dem Fahrhebel und lässt sich im Fahrhebelmodus auch durch drücken & halten programmieren. Den Speicher A kann man zusätzlich, B aber nur ausschließlich mit dem Vorgewende-Management, der EHR oder Tempomaten koppeln bzw. darüber aktivieren.


Zusätzlicher Armlehnenknopf für Drehzahlbegrenzer. Das Motor-Management DTM erhöht bei einigen Funktionen (Zapfwelle, EHR etc.) die Drehzahl.


Das Getriebe ist baugleich mit Fendt, MF fährt aber mit anderem Bedienkonzept. Per „Hase“-Taste wechselt man die beiden Stufen (nicht unter Last) . Es gibt keine Warnung bei schweren Zugarbeiten im Bereich „Hase“, allerdings zeigt ein Aufkleber die richtige Einstellung. Der MF-Wendeschalthebel hat optional eine integrierte P-Bremse mit einem relativ kleinen Schieber.


Der Fahrhebel funktioniert rückwärts in umgekehrter Logik (hinten = schneller). Die Tempomaten C1 und C2 auf dem Hebel speichert man durch drücken & halten – prima. Im Hebelmodus gibt es zusätzliche Tempomaten für vor- und rückwärts (Anzeige im Display). Das Ändern ist etwas umständlich: bei laufendem Motor und gedrückter Kupplung Wendeschalt- und Fahrhebel parallel bewegen. Zum Deaktivieren auf „0 km/h“ einstellen. Achtung: Wenn eine höhere Geschwindigkeit hinterlegt ist, beschleunigt der Schlepper bei Richtungswechsel automatisch auf diese. Gut: Anfahren und Richtungswechsel sind auch per Fahrhebel möglich.


Das Kombi-Bedienteil auf der Konsole hat mehrere Funktionen: Der linke Knopf wechselt zwischen dem DTM und manuellem Modus, der rechte zwischen Pedal- und Hebelmodus. Im Hebelmodus verstellen die Drehregler (Potis) die Tempomaten C1 und C2. Im Pedalmodus regelt der rechte nun den Pedalbereich (max. km/h), sobald C2 aktiviert ist, verstellt er wieder den Tempomaten. Die %-Grenzlast stellt man im Terminal für Zug- und Zapfwellenarbeiten ein (automatischer Wechsel bei Zapfwellenstart). Die Abstimmung von Motor und Getriebe ließe sich noch etwas verfeinern (z. B. beim Ausrollen).


Der MF zog den DLG-Bremswagen mit max. 120 kW (163 PS). Der Dieselverbrauch bewegt sich mit 274 g/kWh dicht am Schnitt. Berücksichtigt man 6,6 % AdBlue, kommt der MF bei rechnerischen 100 kW (136 PS) Zugleistung auf 26,10 €/h Betriebsstoffkosten und fährt auch damit auf Durchschnitts-Niveau (25,90 €).


Der Hydrauliktank fasst 100 l, 52 l davon lassen sich entnehmen. Gemessen an 2 Anschlüssen liefert die Pumpe 200 l/min – der beste Wert. In der Testausstattung mit 5 guten dw-Anschlüssen inkl. Auswerferhebel (3 links, 2 rechts) – prima! Ein dw-Ventil wird per Tasten auf dem Fahrhebel bedient, dazu kommen 4 etwas verteilte Fingertipp-Hebel und ein guter Kreuzhebel (dessen Tasten H3 und H4 lassen sich mit Schlepperfunktionen belegen). Neu ist die Außenbedienung am linken Kotflügel für ein Ventil.


Alle Einstellungen laufen über die Datatronic und sind einfach: Durchfluss getrennt, Zeit gemeinsam für beide Seiten (die Zeit lässt sich auch aufnehmen). Recht tief im Menü verborgen lässt sich die Zuordnung von Hebel und Anschluss zwischen zwei Voreinstellungen wechseln.


Die Fronthydraulik ist gut integriert und hat einen eigenen Steuerblock sowie einen Lagesensor (per Datatronic Position, Senkdrossel, Durchfluss dw- Anschluss vorne). Vorsicht beim Geräteanbau im Automatikmodus: Senkt man unter die eingestellte Tiefe ab und drückt den Hebel dann noch einmal auf „senken“ heben sich die Arme plötzlich wieder auf die eingestellte Position. Beim Klicken in Richtung „senken“ sollte sich nie etwas anheben!


Die Ausstattung im Heck ist gut. Die Außenbedienung aktiviert man per Doppelklick, dann ist die EHR-Bedienung in der Kabine gesperrt. Gut: EHR-Bedienung am Fahrhebel und auf der Lehne, beide mit N-Taste zum Stoppen. Alle anderen Regler liegen oben am B-Holm. Senkdrossel mit schöner, geschwindigkeitsabhängiger Automatik. Der Tiefenregler ist prima. Mit Ø 9,6 t hat der MF die höchste Hubkraft, 73 cm Hubweg sind nicht übermäßig. Beim Pflügen ist der 7720 in seinem Element.


Vier Übersetzungen, geschaltet per doppelt belegten Tasten an der B-Säule. Ein/Aus-Schalter auf der Konsole. Ist die Zapfwelle hier aktiviert, kann man sie auch per Fahrhebel-Knopf schalten – gut! Automatik mit festen Schaltpunkten. Automatische Motordrehzahlen für die Zapfwelle lassen sich nur per Armaturen-Display und nur für die Außenbedienung programmieren.


Allrad und Sperre geschaltet mit Knöpfen für Auto und Permanent. Die 4WD-Automatik schaltet bei 20 km/h und 25°-Lenkwinkel, die Sperre u.a. bei 20 km/h und über den EHR-Schalter. Mit 8,4 t zweitschwerster Schlepper. Bei 14 t zul. Ges.-Gew. bleiben rund 5,6 t Zuladung (höchste zul. Hinterachslast = 9,6 t!). Trotz langem Radstand ist der MF mit 11,68 m recht wendig. Das Lenkrad braucht 3,6 Umdrehungen. Per Armaturendisplay justiert man die Schnelllenkung (max. halbieren der Umdrehungen).


Langer Radstand, präzise Lenkung, verbesserte Kabinenfederung und dazu die neue gefederte Dana-Frontachse: Die Tester bescheinigen dem MF einen guten Fahrkomfort. Die Bremsen sind recht sensibel. Mit knapp über 71 dB (A) ist er der Leiseste. -gh-

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