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Testprotokoll - Valtra T214 Direct

Lesezeit: 6 Minuten

Valtra bringt einen prima Schlepper an den Start. Das Kabinenkonzept ist komplett neu.


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Das Design der T-Serie hat uns gut gefallen (in 7 Farben lieferbar). Die Qualität der freundlichen Fünfpfosten-Kabine ist in Ordnung (optional: 6 Pfosten + rechte Tür). Sie bietet am meisten Platz (158 x 153 cm; L x B), der Sitz lässt sich 180° drehen, die RüFa TwinTrac gibt’s für 5 566 €. Details lassen sich noch verbessern: Die Rinne am Dach ist zu kurz (jetzt geändert), die Türgriffe sind zu hoch. Doch insgesamt finden wir: Ein gelungenes Konzept! Der Einstieg (1,46 m Plattform) ist super, die Lenksäule klappt per Pedal weg. Prima: Der Wischer erfasst 270°, die Rundumsicht ist u.a. durch die schlanke Taille, die hohe Frontscheibe plus Glasluke prima. Im Test: Zu kleine Rückspiegel ohne elektrische Verstellung (elektrische Verstellung, Weitwinkel optional).


Schöne LED-Leuchten in Einstieg und Interieur. Im Test ohne optionale LED-Scheinwerfer; dafür Halogenstrahler vorne 4, hinten 6 (hinten auch als Rückfahrscheinwerfer). Endlich ein vernünftiger Beifahrersitz! Die Kabine hat einen flachen Boden, es gibt einige Fächer und Ablagen, allerdings ohne Deckel. Guter Halter für externe Terminals, reichlich Steckdosen und eine sehr leistungsfähige Heizung/Klimaanlage.


Als Einziger hat der Valtra keinen Multifunktionshebel: Viele Funktionen liegen auf der Armlehne, fast alle Knöpfe haben die gleiche Form. Aber liegt der Handballen seitlich auf der Armlehne, erreicht man die wichtigsten Funktionen per Daumen. Insgesamt ist die Bedienung aufgeräumter als bei den Vorgängern.


Der Monitor (11,3 cm diagonal, teils mehr als 1 Minute zum Hochfahren) ist Geschmackssache. Die Navigation durch die kreuzförmig aufgebauten Menüs läuft per Pfeiltasten und Dreh-Drück-Knopf (der Knopf hat viele Funktionen, ein eigener fürs Display wäre besser). Mit etwas Übung kann man relativ einfach Getriebe-, Hydraulik- und Vorgewende-Einstellungen erledigen und das für 3 getrennte Fahrerprofile.


Der Agco-Power 7,4 l-Motor erfüllt die Abgasnorm per AdBlue, ohne Abgasrückführung/Partikelfilter. Es gibt einen Handgasschieber und einen Drehzahlspeicher (speichern per drücken & halten). Im Terminal lässt sich ein Drehzahllimit einstellen. Das Koppeln von Funktionen (z. B. Hydraulik) und Drehzahlspeicher ist möglich. Sobald man die P-Sperre einlegt, sinkt die Motordrehzahl auf unter 700 U/min.


An der Zapfwelle liefert der Valtra geboostet max. 156 kW (212 PS) und ist damit der stärkste im Test. Der spezifische Verbrauch von 239 g/kWh liegt über dem Schnitt (230 g/kWh). Berücksichtigt man die 6,4 % AdBlue, liegen die Betriebsstoffkosten bei 22,8 Cent/kWh, das sind 3,6 % über dem Schnitt (22,0 Cent/kWh). Kommen dazu auch die Teillastbereiche, fährt er mit 25 Cent/kWh auf Gruppenniveau (Ø 24,7 Cent/kWh).


Die aktuelle Motor-Getriebe-Software, soll laut Valtra deutlich sparsamer sein.


Valtra baut das stufenlose „Direct“ selbst. Je nach Einsatz muss der Fahrer die Fahrstufe bzw. den Fahrbereich wählen (A = 0 – 8; B = 0 – 17; C = 0 – 27; D = 0 – 53 km/h) – das ist eher unpraktisch, soll aber für einen höheren mechanischen Wirkungsgrad sorgen. Für die Straße kann man einen automatischen Wechsel von C auf D vorwählen, der dann nicht immer sanft abläuft.


Auf der Armlehne gibt es einen kleinen und feinen Hebel fürs Getriebe: Dessen ±-Tasten wechseln die Fahrstufe. In der rechten Hebelposition ist das Getriebe im Pedalmodus.


Das Daumenrad variiert den Geschwindigkeitsbereich des Pedals. Klickt man den Hebel nach links, ist zusätzlich der Hebelmodus aktiv. Nimmt man jetzt den Fuß vom Pedal, hält der Valtra die Geschwindigkeit – praktisch! Per Pedaldruck kann man die Geschwindigkeit übersteuern und nach Lösen des Pedals wieder zu ihr zurückkehren. Über den Hebel fährt man langsamer bzw. schneller - eine logische Lösung.


Die beiden Tempomaten programmiert man durch drücken & halten, das Springen zwischen beiden ist einfach. Den aktiven Tempomaten kann man mit dem schönen Daumenrad variieren. Doch zum Deaktivieren muss man einen separaten Off-Knopf drücken – warum? Ein erneutes Drücken der gleichen Taste (wie beim Drehzahlspeicher) wäre logischer.


Per Terminal kann man die Beschleunigung in 4 Stufen wählen. Ein Drehregler auf der Konsole variiert die Grenzlast (von 2 % links, über 15 % in der Mitte bis 32 % rechts), eine klare Kennzeichnung fehlt. Der Wendeschalthebel (Richtungswechsel nur hier!) hat uns mit seiner P-Sperre wie immer gut gefallen. Ungewöhnlich ist der Knopf für die Geschwindigkeit vor/zurück: Je weiter man ihn z. B. in Richtung „vorwärts“ dreht, desto langsamer wird der Schlepper im Vergleich zur Rückwärtsgeschwindigkeit (und umgekehrt).


Der Valtra hat einen separaten 62 l-Öltank, max. 47 l davon lassen sich entnehmen. Im Test mit 4 dw-Anschlüssen, einfache Ausführung, aber endlich alle auf der linken Seite – super! (Allerdings könnten die Anschlüsse noch leicht zur Seite abgewinkelt sein). Für den hydraulischen Oberlenker gibt’s einen extra doppeltwirkenden Anschluss (schwarz/weiß; mit Außenbedienung und Kabinentaste). Auch einer der anderen dw-Anschlüsse lässt sich von außen bedienen. An einem Anschluss kommen 103 l/min an, gemessen an 2, sind es 165 l/min.


Es gibt 1 Kreuz- und 2 Fingertipp-hebel (bis zu 4 optional). Alle Einstellungen laufen über den Monitor und die Dreh-Drück-Knöpfe: Der linke schaltet den Kreuzhebel. Der rechte hat (zu) viele Funktionen: Vorwahl Schwimmstellung, alle Ventile auf 10, 50 oder 100 % Durchfluss (praktisch), 3 Speicher für individuelle Hydraulikeinstellungen und dazu kommen noch Vorgewende- und Monitor-Einstellungen.


In den 3 Speichern M1, M2 und M3 lassen sich Menge und Zeit jeweils für beide Seiten getrennt einstellen und auch einzelne Ventile sperren (Sperrung ist in den anderen Speichern unwirksam). Für alle Hydraulikfunktionen gibt es eine zentrale On/Off-Taste – gut!


Schön integrierter Frontkraftheber mit 1 dw-Anschluss (optional 2; mit Außenbedienung für 1 dw!). Gute Hardware im Heck mit schönen Seitenstabilisatoren. Die beidseitige Außenbedienung arbeitet progressiv – gut. Innen gibt es den klassischen EHR-Kippschalter „Auto Control“ mit mittiger Stopp-Position, was wir gut finden. Der Tiefenregler sitzt zwar prima, ist aber zu leichtgängig und hat keinen Anschlag – zum Verstellen reicht eine versehentliche Berührung mit der Hand. Auf der Konsole liegen Knöpfe für Senkdrossel, Hubhöhe, Mischregelung und Schwingungstilgung/Schlupfregelung, alle mit Rasten.


Der Valtra bringt es auf rund 8,1 t Ø-Hubkraft, die 83 cm Hubbereich sind prima.


Endlich mit 3 Übersetzungen (hier 540 E, 1 000, 1 000 E). Guter Armlehnen-Schalter (Anlaufverhalten in 5 Stufen einstellbar). Neu ist die vollwertige Automatik. Sie schaltet bei 90 % der vorgewählten Hubhöhe. Eine Außenbedienung gibt es auf beiden Seiten.


Je ein dreistufiger Kippschalter (Aus; Auto; Permanent) für 4WD und Sperre. Per Monitor ist eine Anfahrautomatik vorwählbar: Allrad schaltet sich nach Richtungswechsel vorrübergehend zu.


Im Test zeigte sich der Valtra sehr handlich. Das Lenkrad ist klein und die Lenkung präzise. 4 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag, das lässt sich per einstellbarer Schnell-Lenkung auf 2 reduzieren (bei optionalem elektronischen Lenkventil, das es mit der GPS- oder Twintrac-Ausstattung gibt). Mit knapp 3 m Radstand beträgt der Ø-Wendekreis 12,10 m. Bei 7,9 t Leer- und 13,5 t zul. Ges.-Gew. bleiben 5,6 t Nutzlast. Das ist rund ½ t über dem Schnitt und damit gut.


Die pneumatischen Federungen von Frontachse sowie Kabine sorgen für hohen Fahrkomfort (serienmäßig beim Direct). Die von der DLG gemessenen 79 dB (A) sind erstaunlich hoch – in der Praxis ist uns das nicht aufgefallen. Der Blinkerhebel sitzt rechts und stellt sich selbst zurück. Die Bremse reagierte bei den Transportfahrten etwas träge. -gh-

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