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top agrar Fahr­bericht - Direktsaat mit Strip Till

Lesezeit: 4 Minuten

Die englische Firma Claydon kombiniert in ihrer Drillmaschine „Hybrid“ das Strip Till-Verfahren und die Direktsaat. Wir haben die Technik ausprobiert.


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Die Hybrid arbeitet mit einem patentierten, zweigeteilten Scharsystem. Zunächst lockert ein Meißelzinken den Bereich unter der Saatreihe zwischen 10 und 20 cm tief auf. Ein Gänsefußschar hebt dann den gelockerten Boden leicht an, dahinter bringt ein Verteilerkopf die Saat in den Boden.


Die Drille erzeugt so ein etwa 15 cm breites Saatband, das sich über der aufgelockerten Furche des Meißelschares befindet. Die Schare sind im Abstand von 30 cm angeordnet, so wechseln sich 15 cm Saatband und 15 cm Freiraum ab.


Bewährtes und Neues:

Die Hybrid ist mittlerweile die dritte Maschinengeneration aus dem Hause Claydon. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen wurde der Rahmen deutlich vereinfacht und der Durchgang zwischen den Scharen erhöht. Bei der Dosiertechnik setzt der Hersteller auf das bewährte Accord-System von Kverneland.


Viele Einstellungen sind nicht nötig. Die Tiefeneinstellung erfolgt an den vier Stützrädern jeweils per Drehspindel. Kleiner Nachteil: Es gibt keine Skala. Der Fahrer muss also nach der Einstellung der ersten Spindel Maß nehmen und den Wert auf die anderen übertragen. Wichtig für eine exakte Tiefenablage ist auch die Einstellung des Oberlenkers, da die Maschine nur auf einer zentralen Stützradreihe läuft und nicht zusätzlich über eine Walze geführt wird. Wie bei vielen Zinkendrillmaschinen sollte auch der Acker sehr eben sein, um eine exakte Ablage zu ermöglichen. Die Meißelschare lassen sich per Bolzen einzeln in ihrer Höhe verstellen. So kann der Fahrer variieren, wie tief das Meißelschar im Verhältnis zum Saatband arbeitet. Als Faustregel gilt: So tief, dass keine großen Kluten nach oben gefördert werden. Auch der Anpressdruck des Crossboards wird per Spindeln verstellt.


In den Saattank der Maschine passen 1,25 t Saatgut. Die Öffnung ist für die Befüllung per Frontlader etwas klein, aber über die Leiter mit Plattform sehr gut und sicher erreichbar.


Die Hybrid ist in Arbeitsbreiten von 3 bis 6 m erhältlich und kostet zwischen 35 000 € (3 m) und 65 000 € (6 m mit hydraulischer Steinsicherung). Alle Maschinen halten 3 m Transportbreite ein.


So arbeitet die Maschine:

Mit der Hybrid kann direkt in die Stoppel gedrillt werden. Vorher ist mindestens ein zweimaliges Striegeln und eine Glyphosat-Spritzung zur Bekämpfung des Ausfallgetreides nötig. Die Aussaat ist aber auch auf gegrubberten Flächen, zum Beispiel nach der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern, möglich.


Die gezielte Lockerung unter dem Saatband ermöglicht es, dass Getreide und Raps gezielt in diesem Bereich Wurzeln auch in die Tiefe bilden. Besonders Raps dankt das mit einer sehr guten Wurzelentwicklung. Der unbearbeitete Zwischenraum ist gleichzeitig vor Erosion gut geschützt. Regenwasser kann in den gelockerten Bereich unter den Pflanzen eindringen und steht dort den Wurzeln zur Verfügung.


Eine Rückverdichtung erfolgt an der Maschine nur durch das Gänsefußschar, das den Bereich des Saatstreifens leicht andrückt. Der Hersteller empfiehlt bei trockener Witterung ein Anwalzen der Saat ein bis zwei Tage nach dem Aussaattermin. Auf eine Walze an der Maschine verzichtet Claydon bewusst. Nach den Erfahrungen des Herstellers führt diese zu einem Verklumpen des Bodens, da das Meißelschar zwar feinkrümeliges, aber feuchtes und bindiges Material nach oben fördert. Beim späteren, separaten Anwalzen ist dieser Boden angetrocknet und verklumpt nicht mehr. Optional gibt es aber Varianten mit nachlaufenden Rädern.


Und der Effekt?

Der Hersteller führt seit einigen Jahren zusammen mit der Saaten Union Versuche auf einem Lehm-Standort in England durch. Die Vergleichsparzellen sind dabei konventionell gepflügt und bestellt. Die Saatstärke betrug in den Claydon-Varianten 230 Körner pro m2 und in der konventionellen 320 Körner pro m2. Über die letzten sechs Jahre konnte das Claydon-Verfahren einen Ertragsvorteil von im Schnitt 8 dt/ha bei Getreide verbuchen. Besonders deutlich war der Ertrags-Effekt in trockenen Jahren.


Bei Raps ist der Vorteil mit 1 dt pro ha im Verhältnis zur geringeren Erntemenge niedriger. Doch auch hier steigt in trockenen Jahren die Ertragssicherheit.-fb-

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