Deutz-Fahr hat mit dem C6000 nun auch die kleinste Baureihe seiner Mähdrescher-Flotte überarbeitet. Wir konnten uns an seiner Geburtsstätte in Kroatien einen ersten Eindruck vom 6040-Nachfolger verschaffen.
Das Design haben wir schon beim Fahrbericht vom C9000 als gelungen bewertet (top agrar 10/2013). Und in genau diesem Stil kommt auch der neue C6205 daher – damit liegt jetzt auch das kleinste Mähdrescher-Modell von Deutz-Fahr unverkennbar auf einer Linie mit den Traktoren.
Bis zu drei Trommeln:
Warum etwas ändern, wenn es gut ist? Das lassen wir beim C6205 gelten, denn an der Druschqualität gab es schon beim 6040 kaum etwas auszusetzen. Die Dreschtrommel arbeitet mit acht Schlagleisten und hat weiterhin einen Durchmesser von 60 cm. Der Maxi-Crop-Dreschkorb ist dreiteilig, für verschiedene Fruchtarten (und Druschbedingungen) lassen sich die Segmente tauschen.Das Kürzel TS trägt der C6205, wenn auf die Wendetrommel der Turboseperator folgt. Diese dritte Trommel hat einen Durchmesser von 59 cm, verfügt über zehn Abscheideleisten und lässt sich fünffach mechanisch in der Höhe verstellen. Laut Deutz-Fahr kann der Turboseperator die Durchsatzleistung der Maschine je nach Druschbedingungen um bis zu 20 % steigern.
Die Abscheidefläche der fünf Schüttlerhorden beträgt ohne Turboseperator 5,28 m2, mit dritter Trommel bleiben 4,6 m2. Vor dem Erreichen der Obersiebe durchläuft das von den Schüttlern abgeschiedene Restkorn eine zweite windbelüftete Fallstufe. Hier wird das Erntegut vorsortiert und auf die Reinigung vorbereitet. Die gesamte, windbestrichene Reinigungsfläche beträgt 4,22 m2. Das Windgebläse „Cross Flow“ hat einen Durchmesser von 40 cm und ist mit insgesamt 44 Windschaufeln bestückt. Für gleichmäßigen Wind saugt das Gebläse die Luft über seine gesamte Breite an.
Treu geblieben ist Deutz-Fahr auch seiner beidseitigen Überkehrrückführung. Die anfallende Überkehr gelangt vom Ende des Siebkastens in zwei beidseitig angebrachte Nachdruschrotoren. Hier wird das Material ausgedroschen und zurück auf den Vorbereitungsboden gefördert. Für einen noch intensiveren Nachdrusch lassen sich Reibplatten in den Rotoren einsetzen.
Um 500 l vergrößert hat Deutz-Fahr den Korntank. Bis zu 7 000 l bunkert der 5-Schüttler jetzt – das geht für seine Klasse gut in Ordnung. Das Abtankrohr der Obenentleerung ist für Schneidwerksbreiten von 6,50 m ausgelegt.
Kraft von beiden Seiten:
Die neuen Motoren für die finale Abgasstufe Tier 4 kommen – natürlich – von Deutz. Ihre Nennleistung liegt bei 230 PS, maximal erreichen die Triebwerke mit SCR-Technik 250 PS. Auf der linken Seite gibt der Reihensechszylinder seine Kraft auf die Hydrostat- und Hydraulikeinheit ab, auf der rechten Seite sitzen die Riemen für den gesamten Dreschwerksantrieb.Gut gefallen hat uns die Kabine „Commander Cab Evo II“, die sich an die beiden großen Mähdrescher-Baureihen anlehnt. Darüber hinaus hat der C6205 jetzt sogar einen Vorteil gegenüber seinen Brüdern: Er ist mit einem echten Multifunktionshebel unterwegs. Auf dem neuen „Commander Stick“ sind jetzt nämlich neben den Haspel- und Schneidwerkstastern auch endlich die Funktionen für das Ausschwenken der Entleerschnecke sowie das Abtanken integriert – es geht doch! Die mechanischen Hebel links vom Sitz sind als elektrische Taster in die rechte Konsole gewandert. Nur den Dreschkorb muss man noch von außen auf dem Aufstieg verstellen. Für den Schulterblick in den Korntank verbaut Deutz-Fahr jetzt übrigens zwei Fenster im C6000 – die Fahrer wird’s freuen.
Jan-Martin Küper
