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top agrar- Fahr­bericht - Ein kleiner Lexion

Lesezeit: 4 Minuten

Mit Rotorvariator und Obenentleerung wird der Tucano 570 den Hybriden der Lexion-Baureihe immer ähnlicher. Wir haben uns die neue Claas-Mittel­klasse in der Weizenernte angesehen.


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Das muss man sich erst einmal vor Augen führen: Vor noch nicht einmal 20 Jahren hat Claas den Lexion 480 eingeführt, der seinerzeit als weltgrößter Mähdrescher galt und auf den Großbetriebe sehnsüchtig gewartet haben. Mit 340 PS, 7,50 m breitem Schneidwerk und der erstmals eingesetzten Restkornabscheidung mit Rotoren statt Schüttlern durchbrach der Hybrid damals die 40 t/h-Schallmauer.


Heute stellt Claas seinen neuen Hy­briden Tucano 570 mit sogar 354 PS, 7,70 m-Tisch und Einzelrotor als Mittelklasse-Mähdrescher vor. Und diese Maschine erreicht unter guten Bedingungen ebenfalls die 40 t/h-Marke! Diese Durchsatzleistung haben wir in unserem Systemvergleich vor zwei Jahren bereits mit dem Vorgänger-Modell Tucano 470 erreicht (top agrar 12/2012).


Bei dieser Maschine wünschten sich viele Praktiker aber noch einige Änderungen: So hatte der 470 noch einen Stufenantrieb für den Rotor, bei dem man für verschiedene Geschwindig?keiten den Keilriemen umlegen bzw. Riemenscheiben umschrauben musste. Außerdem brauchte der Tucano mit seiner Korntank-Untenentleerung länger zum Abbunkern als einige Klassenkollegen. Und die mechanische Verstellung des Dreschkorbes war in dieser Klasse ebenfalls nicht mehr zeitgemäß.


Stufenloser Rotor:

Das alles gehört mit der komplett neuen Tucano-Baureihe der Vergangenheit an. Der Einzelrotor mit 570 mm Durchmesser hat einen Variatorantrieb bekommen, mit dem sich die Geschwindigkeit stufenlos von 480 bis 920 U/min anpassen lässt. Mit der Bedienung über das Cebis-Terminal kann der Fahrer die Drehzahl des Rotors während des Dreschens verstellen und so viel schneller Einfluss auf die Restkornabscheidung und Strohqualität nehmen.


Weil der sechste Rotorkorb jetzt geöffnet ist, vergrößert sich die Abscheideleistung laut Claas um bis zu 15 %. Außerdem hat der 570 eine mechanische Rotorklappen-Verstellung bekommen. Erster und zweiter Rotorkorb lassen sich per Hebel unabhängig voneinander schließen, sodass der Fahrer auch hier auf unterschiedliche Erntebedingungen reagieren kann. Für den Tucano-Hybriden gibt es außerdem ein elektrisch verstellbares Rotorleitblech, mit dem man vom Terminal aus Einfluss auf die Beschickung des Strohhäckslers nehmen kann. Je nach Feuchte und Beschaffenheit des Strohs wird der Gutstrom so immer mittig in den Häcksler geführt.


Bei Schwadablage kann man mit diesem Leitblech das Schwad formen und es zum besseren Trocknen oder für große Strohpressen breit ablegen. Musste der Häcksler beim Vorgänger noch mit einer mechanischen Kupplung zu- oder abgeschaltet werden, geschieht dies beim neuen Tucano automatisch beim Umlegen des Strohleitbleches auf der linken Maschinenseite.


Auch das Verstellen des Dreschkorbes per Hebel ist Geschichte. Der Korb ist jetzt vom Cebis-Terminal aus hydraulisch verstellbar und hat eine Überlast-sicherung bekommen. Die Hydraulik spannt den Korb vor und öffnet ihn bei Druckspitzen. Anschließend kehrt er automatisch in den eingestellten Abstand zurück. Die Trommel des APS-Dresch-werkes hat 450 mm Durchmesser.


Neu und auf den ersten Blick zu erkennen ist die Obenentleerung für den Korntank. Das verbessert die Wartungszugänglichkeit auf der linken Maschinenseite und ermöglicht größere Überladehöhen und -weiten. Vor allem aber steigert der Tucano damit seine Entleerleistung um 30 % auf jetzt 105 l/s. Der Korntankdeckel stellt sich jetzt elek-trisch auf. Der Inhalt bleibt bei 9 000 l.


Komfort kostet:

In der Kabine vom großen Lexion-Bruder kann man zwischen dem bekannten Multifunktionsgriff und dem neuen Cmotion-Fahrhebel wählen, mit dem man auch beim Dreschen prima zurechtkommt. Im Cebis-Terminal sind jetzt 35 Frucht­arten mit programmierten Einstellungen hinterlegt. Darüber hinaus lassen sich eigene Erfahrungswerte speichern und abrufen. Außerdem kann das Terminal jetzt das Bild einer Heckkamera anzeigen. Auf Wunsch gibt es für die Tucanos automatische Lenksysteme.


Mit der (optionalen) Allradachse vom Lexion erreicht der Tucano 30 % mehr Zugkraft. Mit einer Preissteigerung von 10 % erreicht der neue Tucano 570 allerdings auch Lexion-Niveau. Mit 7,70 m breitem Vario-Schneidwerk liegt der Preis des gut ausgestatteten Mittelklasse-Hybriden bei fast 350 000 € (zumindest laut Liste und ohne die wohl üblichen Rabatte). Wenn auch kein direkter Vergleich: Aber ein Lexion 480 war vor 19 Jahren mit 7,50 m-Schneidwerk für einen (nicht inflationsbereinigten) Listenpreis von 430 000 DM zu haben …J.-M. Küper

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