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top agrar- System-Vergleich - Kein Platz für Zünsler!

Lesezeit: 4 Minuten

Dem Zünsler das Winterquartier nehmen – das geht nur durch intensive Bearbeitung der Maisstoppeln. Wir haben im letzten Herbst neun Geräte verglichen.


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Ein Zünsler findet einige Dinge besonders prima: Enge Maisfruchtfolgen, unbearbeitete Stoppeln und pfluglose Bestellung. Um den schädlichen Schmetterling zu stoppen, muss man unter anderem bei den Stoppeln – dem Winterquartier der Larven – ansetzen. Bereits 2010 haben wir einen ersten Systemvergleich mit Geräten zur Zünslerbekämpfung durchgeführt. Im letzten Herbst sind wir an den gleichen Standort in Heek-Nienborg zurückgekehrt und erneut dem Falter auf die Pelle gerückt. Diesmal ging es ausschließlich um Silomais-Flächen.


Neun Geräte:

Zu unserem Systemvergleich am 24.10.2013 auf sandig-anlehmigem Boden traten in den drei Klassen Walzen, Scheibeneggen und Zapfwellengeräte neun Maschinen an:


  • Knoche Zünslerschreck ZLS-56
  • Evers Furioso
  • Dal-Bo Ackerwalze Maxiroll 630 mit Crossboard und Cambridge-Ringen
  • Güttler Greenmaster 640, Kombi aus Schleppe, Striegel und Walze (dieselbe Maschine nahm am Vergleich von Grünlandkombis teil, Heft 2/2014)
  • Güttler Frontwalze Matador mit Planierschiene und Lemken Rubin-Scheibenegge im Heckanbau (Praxis-Kombination eines Lohnunternehmers)
  • Väderstad Carrier CrossCutter: Scheibenegge mit Schneidwalze
  • Schlegelrotor MaisTopper von Major-Equipment
  • Bodenfräse Valentini Hercules 5 700
  • Als Prototyp: Väderstad Carrier mit der neuen CrossCutter-Disc


Wie beim ersten Systemvergleich ging es auch dieses Mal darum, die Stängelreste vollständig aufzufasern und möglichst an den Boden anzudrücken bzw. ganz flach einzuarbeiten, damit die Rotte zügig in Gang kommt. Eine tiefere Bodenbearbeitung war weniger gefragt, um die Mineralisierung von Nährstoffen nicht zu stark zu fördern. Im warmen Winter 2013/14 war das die richtige Strategie.


Nach der recht trockenen Ernte konnten auch die Geräte unter ordentlichen Verhältnissen eingesetzt werden. Wir haben uns nach Abstimmung mit den Firmen auf einen Termin relativ kurz nach der Ernte geeinigt. Bei einem recht frühen Termin hatten die Larven noch nicht so viel Zeit, sich bis tief in den Wurzelknoten vorzuarbeiten. Im Jahr 2013 waren die 20 bis 30 cm hohen Stängel bereits ziemlich mürbe.


Für alle Einsätze stand uns ein John Deere 6210R zur Verfügung. Über das Bordterminal ermittelten wir Flächenleistung und Dieselverbrauch. Jeder Hersteller stellte seine Maschine auf einer separaten Parzelle ein. Die Messparzellen waren jeweils ca. 1 ha groß. Auf Wunsch konnten die Firmen auch schräg zur Stoppelrichtung arbeiten.


Nach jedem Testdurchgang wurden die Parzellen visuell beurteilt. Dabei unterstützten uns Dr. Norbert Uppenkamp (LWK NRW, Fachberater Technik), Harald Kramer (Pflanzenschutzdienst LWK NRW) und der freie Berater Jan Juister aus Hude.


Am Folgetag haben wir bei jeder Variante inklusive einer unbearbeiteten Parzelle in jeweils drei Wiederholungen auf Streifen von 6 x 0,5 m quer zur Arbeitsrichtung alle Pflanzenreste ausgegraben. Wie bei unserem ersten Vergleich unterteilte der Experte Hermann Hanhart (Fachberater Pflanzenschutz, LWK NRW) die Proben in drei Fraktionen:


  • Intaktes Material (mindestens zwischen zwei Knoten), in dem sich der Zünsler weiterentwickeln kann.
  • Bei „teils zerstört“ sind die Stängel zumindest zwischen zwei Knoten noch einigermaßen unbeschädigt. Der Zünsler könnte sich mit etwas Glück noch halten, was neuere Untersuchungen auch vermuten lassen.
  • Bei „komplett zerstört“ ist der Stängel so weit aufgefasert, dass die Rotte einsetzt und die Zünsler keine Chance mehr haben.


Die Kontrollprobe auf einer unbearbeiteten Parzelle ergab 48 % intakte Stängelstücke, 41 % teils zerstörte und 11 % komplett zerstörte Pflanzen, vor allem in den Fahrspuren. Bei der effektivsten Maschine zählten wir nur noch 4 % intakte, 42 % teils und 54 % komplett zerstörte Stängel. Je feiner der Stängel zerkleinert wird, desto besser kommt die Rotte in Gang. Eine schnelle Rotte ist auch im Zusammenhang mit der Fusarienproblematik immer wichtiger.


Interessant: Unsere visuellen Eindrücke wichen teils von den ausgezählten Ergebnissen ab. Denn je mehr das Gerät in den Boden eingreift, desto „besser“ sieht das Arbeitsergebnis aus – auch wenn unter der Oberfläche vielleicht noch genügend intakte Stoppeln übrig sind, die der Zünsler ebenfalls nutzen kann. Kein Gerät in unserem Test war wirklich perfekt. Mit niedergefahrenen, aber noch intakten Stoppeln in den Spuren hatten alle Probleme.


In den Übersichten auf den folgenden Seiten fassen wir alle technischen Daten und die Testergebnisse der einzelnen Maschinen zusammen. Aber Achtung: Die Ergebnisse lassen sich nicht direkt mit unserem 2010er-Projekt vergleichen. Denn Witterung, Sorte und Zustand der Maisstoppeln waren deutlich unterschiedlich. Und natürlich stellen unsere Messwerte die Ergebnisse eines einzelnen Einsatztages dar. Doch Tendenzen lassen sich sehr gut aus ihnen ableiten.


Guido Höner

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