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top agrar- System-vergleich - Zwei- oder dreifach mähen?

Lesezeit: 6 Minuten

Eine Zweifach-Mähkombi mit breitem Heckmähwerk bringt ordentlich Arbeits­breite. Aber wie schlägt sie sich im Vergleich zur kleinen Triple-Kombination? Wir haben es ausprobiert.


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Für unseren Vergleich stand uns eine Fläche im niedersächsischen Rastede zur Verfügung. Diese Lösungen traten an:


  • Seitenmähwerk Krone EasyCut R 360 mit 8 Scheiben und 3,6 m Schnittbreite.
  • Kombination Krone Easy Cut B 750 mit zwei mal sechs Scheiben und 7,46 m Arbeitsbreite.


Wie immer bei Systemvergleichen greifen wir auf das Angebot eines Herstellers, in diesem Fall Krone, zurück. Natürlich haben auch andere Anbieter ähnliche Maschinen mit vergleichbaren Arbeitsbreiten im Programm.


Das Frontmähwerk ist in beiden Fällen ein EasyCut F 320 mit einer Schnittbreite von 3,14 m. Die Gesamt-Arbeitsbreite hängt vom Überschnitt zwischen Front- und Heckmähwerk ab. Bei der Triple liegt dieser fest eingestellt bei 57 cm. Die Kombi erreicht 7,46 m Arbeitsbreite. Durch den recht großzügigen Überschnitt bleiben auch in Kurven nicht so schnell „Bärte“ stehen. Alternativ wäre auch ein schmaleres Frontmähwerk möglich.


Beim Seitenmähwerk R 360 ist das Einstellen des Überschnitts möglich. Der Anbaubock kann in drei Unterschiedlichen Positionen mit dem Trägerrahmen verschraubt werden. Zum F 320 Frontmäher sind damit die Überschnitte 15 cm, 30 cm und 45 cm möglich. Wir waren in der mittleren Position mit 30 cm Überschnitt unterwegs. Die Arbeitsbreite liegt dann bei 6,44 m. In diesem Punkt hat die Triple also erwartungsgemäß die Nase vorn: Sie bietet mehr Arbeitsbreite und größere Reserven beim Überschnitt.


So verteilt sich das Gewicht:

Für unsere Versuche stand uns ein Deutz-Fahr 6150.4 TTV zur ­Verfügung. Wir wollten wissen, wie sich das Gewicht der beiden Kombina­tionen auf den Schlepper verteilt und haben mit Wiegeplatten die Radlasten gemessen. Wir erfassten die Lasten jeweils in Transportstellung, bei ausgehobenem und in Arbeitsstellung bei optimaler Einstellung der Entlastung.


Erwartungsgemäß bringt die Zweifach-Kombi eine hohe Radlast für das rechte Hinterrad und entlastet dabei das linke (Übersicht 1). Selbst in Arbeitsstellung lastet hinten rechts gut 1 t mehr Gewicht auf dem Reifen, während links das Rad immer noch um 130 kg entlastet wird. Am Vorgewende bei ausgehobenem Mähwerk ist die einseitige Belastung mit über 1,6 t maximal. Das linke Rad wird dann um 350 kg entlastet. Auf der Straße liegt mit 835 kg etwa doppelt so viel Gewicht des eingeklappten Mähwerks auf dem rechten Rad.


Die Triple-Kombination verteilt ihr Gewicht erwartungsgemäß deutlich gleichmäßiger. Der Unterschied zwischen eingeklapptem Zustand auf der Straße und ausgehobenen Mähbalken auf der Fläche ist dabei gering – die Hebelkräfte werden innerhalb der Maschine ausgeglichen. In Arbeitsstellung belastet die Kombination das rechte Hinterrad mit gut 700 kg und das linke mir etwa 600 kg. In der Summe macht das über beide Räder mehr Gewicht als beim einfachen Mähwerk, es ist aber gleichmäßiger verteilt. Die schwere Kombination im Heck bringt mehr Gegengewicht und entlastet dadurch die Vorderachse. Mit um die 200 kg Radlast fallen hier die Werte etwa 100 kg niedriger aus, als mit dem einfachen Seitenmähwerk im Heckanbau.


Die hohen Radlasten der Kombination mit Seitenmähwerk bedeuten bei unserem Test-Deutz (Bereifung 650/65 R38) einen nötigen Luftdruck von mindestens 1,2 bar hinten. Wer mit den schmaleren 600/65 R38 unterwegs ist, sollte auf 1,4 bar aufpumpen. Bei der Triple-Kombination kommt unser Testschlepper dagegen mit 0,9 bar (1,1 bar mit 600er-Bereifung) klar. Über mögliche Narben-Schäden durch die Radlasten können wir nur spekulieren. Allerdings dreht das hoch belastete rechte Hinterrad am Vorgewende meist innen. Es wirken also an dieser Stelle sehr hohe Scherkräfte auf die Narbe.


Die Triple bietet zwar mehr Arbeitsbreite, fordert aber auch mehr Aufmerksamkeit vom Fahrer. Ohne GPS-Lenk-system muss er die Breite genau abschätzen, um die maximale Leistung mit den drei Mähwerken zu realisieren. Mit der Front-Heck-Kombi ist das Ganze ein­facher, da das Frontmähwerk in der Hauptblickrichtung des Fahrers einfach an der Bestandskante entlanggeführt werden kann.


Breite bringt mehr Leistung:

Geht man davon aus, dass ein Fahrer mit der Triple etwa 50 cm und mit der Front- Heck-Kombination 30 cm Arbeitsbreite „verschenkt“, sinkt der Breitenvorteil der Triple von gut 100 auf etwa 80 cm ab. Bei 14 km/h und 1/3 Wendezeit mäht die breitere Variante also etwa 0,75 ha mehr pro Stunde.


Und die nachfolgenden Arbeitsgänge? Die Triple legt drei fast gleich breite Schwaden ab. In der Mitte bleibt dank des Frontmähwerks automatisch eine Fahrspur, die man auch mit dem Kreiselwender nutzen kann. Dazu sollte dieser mindestens sechs Kreisel und eine Arbeitsbreite von über 7 m haben. Vorteil: Beim ersten Wenden wird das noch feuchte Futter nicht überfahren. Es nimmt weniger Schmutz auf. Wer auf die gleich Flächenleistung wie das Mähwerk kommen will, kann mit doppelter Arbeitsbreite wenden. In diesem Fall nutzt man jede zweite Frontmäh­werk-Spur. Das Schwad am Rand bleibt dabei entweder liegen oder es muss außen herum einmal doppelt gearbeitet werden.


Bei der Zweifach-Kombination wechseln sich ein schmaler und ein breiter Schwad ab. Fährt man im Kreis, ergibt sich auch hier ein gleichmäßiges Bild, bei dem man den schmalen Schwad zur Überfahrt nutzen kann. Ein Wender mit sechs Kreisel würde hier beim ­Arbeiten in der Frontmähwerk-Spur ­jeweils die Hälfte des Heckmähwerks rechts und links wenden. Wer mehr ­Flexibilität will, kann das Heckmäh­werk von der Breit- auf die Zweischwad- Ablage umbauen. Dann ergeben sich genügend Fenster, um auch mit schmalerer oder breiterer Technik ohne überfahren des Futters arbeiten zu können.


Triple deutlich teurer:

Das Frontmähwerk F 320 kostet etwa 13 000 €. In der Kombination mit dem einfachen Mähwerk kommen nochmal etwa 14 000 € für das R360 dazu, macht zusammen um die 27 000 € (jeweils ohne MwSt). Das EasyCut B 750 für die Triple liegt bei ca. 25 000 €. Rechnet man das Frontmähwerk dazu, kommt diese Variante auf 38 000 € Listenpreis.


Der eine Meter mehr Arbeitsbreite schlägt also mit rund 11 000 € zu Buche. Dafür gibt es bei der Triple eine ausgewogenere Gewichtsverteilung, bessere Hangstabilität, mehr Überschnitt und eine höhere Flächenleistung, die aber mehr Aufmerksamkeit vom Fahrer fordert. Wer den großen Überschnitt nicht benötigt, kann auch mit dem günstigeren F280 (ca. 11 500 €) in Front fahren. Die bessere Gewichtsverteilung kann vor allem für Betriebe mit feuchten Bedingungen interessant sein. Sie können mit weniger Reifendruck arbeiten, die hohen Radlasten der Zweifach-Kombination treten nicht auf. Neben dem günstigeren Preis spricht die variable Schwadablage und der Bedienkomfort der hydraulischen Entlastung für diese Kombi. Sie fordert außerdem den Fahrer weniger stark.Frank Berning

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