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top agrar- Test - Schneckenkorn: Wie genau geht’s?

Lesezeit: 4 Minuten

Mit der Rapsaussaat beginnt wieder die Schnecken-Saison. Wie genau arbeiten die Schneckenkornstreuer? Wir haben fünf Geräte getestet.


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Ab dem Jahr 2020 gelten auch Kleinstreuer, die Schneckenkorn ausbringen, als Pflanzenschutzgeräte und müssen regelmäßig zur Überprüfung vorgestellt werden. Die Prüfungskriterien stehen noch nicht fest, einen Test der Verteilgenauigkeit wie bei Feldspritzen wird es aber wohl nicht geben. Grund genug für uns, die kleinen Streuer daraufhin zu testen.


Diese Modelle stellten sich in der Streuhalle des Amazone DüngeService dem Vergleich:


  • Adler ST-A 120
  • APV Zweischeibenstreuer ZS 200 M4
  • APV Einscheibenstreuer ES 100 M3 Spezial
  • Hema Nopi
  • Lehner SuperVario 110


Alle Geräte mussten auf dem Prüfstand zwei Produkte ausbringen. Zum einen Metarex TDS Schneckenkorn pelletiert, zum anderen Frunol Delicia Schnecken-Linsen. Die Aufwandmengen wählten wir nach der Empfehlung der Hersteller mit 7 kg/ha für Metarex und 3 kg/ha für die Frunol-Linsen.


Mit den Streuern haben wir jeweils die größte Arbeitsbreite aus der Streutabelle ausprobiert. Außerdem mussten alle Streuer mit beiden Kornvarianten 15 m breit streuen. Der Variationskoeffizient, also die durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert der Ausbringmenge, sollte dabei unter 20 % liegen. Optimal ist, wie beim Düngerstreuer, ein dreieckiges oder trapezförmiges Streubild, bei dem sich durch Überlappung zwischen den Fahrspuren eine gleichmäßige Verteilung ergibt. Streubilder für einen guten und weniger guten VK finden Sie beispielhaft in Übersicht 1.


So arbeiten die Streuer:

Um eine gute Querverteilung zu erreichen, arbeiten alle Streuer nach dem gleichen Prinzip. Ein Elektromotor treibt eine Streuscheibe an. Per elektrisch betätigtem Schieber wird die Dosierung gestartet. Die Einstellung der Ausbringmenge erfolgt bei allen Streuern über Dosierschieber. Entweder lässt sich am Gerät ein mechanischer Anschlag einstellen (Adler, Hema, APV ES 100) oder die Schieberstellung wird im Terminal vorgewählt (APV, Lehner, APV ZS 200). Das Öffnen und Schließen des Schiebers erfolgt bei allen Streuern per Taster am Terminal. In den Details gibt es bei den Herstellern aber einige Unterschiede. Diese betreffen die Drehzahl der Scheiben, die Schaufelstellung und den Aufgabepunkt.


Drehzahl: Die Drehzahl bestimmt die Arbeitsbreite. Je mehr Umdrehungen die Scheibe macht, desto weiter fliegen die Körner. Die Maximaldrehzahlen der Streuer sind unterschiedlich. Hema und APV (ZS 200) streuen bei maximaler Arbeitsbreite mit etwa 2 000 bis 2 100 Umdrehungen pro Minute, Adler dreht maximal mit 2 700, APV (ES 100) und Lehner erreichen 3 000 Umdrehungen. Die nötige Drehzahl für die gewählte Arbeitsbreite ist in der Streutabelle angegeben und wird bei allen Streuern über das Terminal eingestellt. Allerdings zeigen diese bei der Arbeit nicht die wahre Drehzahl der Scheiben an. Nur bei Lehner gibt es einen Alarm, wenn die eingestellte Drehzahl zu weit unterschritten wird. Die Ursachen für einen Drehzahlabfall können zum Beispiel in einer hohen Ausbringmenge oder einer langen elektrischen Zuleitung zum Streuer liegen. Dann sollte man eine der wahren Drehzahl entsprechende, geringere Arbeitsbreite wählen. Die Information über die tatsächliche Scheibendrehzahl ist deshalb für den Fahrer sehr wichtig und sollte auf dem Terminal angezeigt werden.


Schaufelstellung: Lehner, Hema und Adler variieren die Stellung der Schaufeln auf der Scheibe, um das Streubild anzupassen. Je mehr die Schaufeln in Drehrichtung „schleppend“ eingestellt sind, desto früher verlassen die Körner die Scheibe. Sind die Schaufeln „auf Griff“ eingestellt, wandern sie mit der Drehung weiter rum und fliegen auch etwas weiter. Gerade bei Einscheibenstreuern kann man mit dieser Einstellung einseitige Streubilder korrigieren. Wichtig: Die Einstellwerte für die Schaufeln müssen vom Hersteller zu den Produkten in der Streutabelle angegeben sein. Eine deutliche Kennzeichnung auf der Scheibe ist wichtig, um die Einstellung genau vornehmen zu können.


Aufgabepunkt: Adler und APV variieren den Aufgabepunkt des Korns auf die Scheibe. Mit dieser Einstellung kann ebenfalls ein ungleichmäßiges Streubild ausgeglichen werden. Auch hier muss der Einstellwert für das jeweilige Produkt vom Hersteller in der Streutabelle angegeben werden und eine eindeutige Kennzeichnung der Einstellung am Gerät vorhanden sein.


Deutliche Unterschiede haben wir bei der Qualität der Streutabellen festgestellt. Die Werte zur Schiebereinstellung liefern jeweils einen Anhaltspunkt und sollten immer per Abdrehprobe kontrolliert werden. Die Einstellwerte für Schaufelstellung, Drehzahl oder Aufgabepunkt lassen sich bei der Arbeit jedoch kaum kontrollieren, da eine Bewertung des Streubilds auf dem Acker praktisch nicht möglich ist. Nur ganz grobe Probleme würden wirklich ins Auge fallen. Wir mussten die Einstellungen aus den Streutabellen teils anpassen, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Hier sollten die Hersteller dringend nachbessern und verlässliche Werte liefern.Frank Berning

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