Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

top agrarTest - Feuchte-Fühler fürs Dreschertuning

Lesezeit: 4 Minuten

Beim Dreschen kontinuierlich die Feuchte zu messen, ist eine komfortable Sache. Von RDS gibt es ein Gerät zum Nachrüsten. Wie das funktioniert, haben wir getestet.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Moderne Großmähdrescher messen die Kornfeuchte permanent während des Dreschens. Eine schöne Sache – zumal die Feuchtigkeitswerte der ersten Handprobe oft erheblich von der späteren Messung des Landhandels abweichen. Der Grund: Das Korn nimmt im Dreschwerk Feuchtigkeit vom Stroh oder Durchwuchs auf – die Prozente steigen an. Hinterher ärgert man sich über die Abzüge für die Trocknung.


Viele eigenmechanisierte Landwirte und auch viele Lohnunternehmer ernten aber mit Maschinen, die fern ab von solchem High-Tech sind und trotzdem zuverlässig ihren Dienst verrichten. Genau für solche Drescher – und zwar unabhängig vom Fabrikat – hat die englische Firma RDS das Feuchtemessgerät CMM 100 entwickelt. In Deutschland wird das Combine Moisture Meter (= Mähdrescher-Feuchtemesser) von der Firma MSO Messtechnik vertrieben. Das Interessante: Mit 985 € (zzgl. MwSt.) ist die Technik relativ erschwinglich, und man kann sie selbst in seinen Drescher einbauen. Wie der Einbau funktioniert und wie zuverlässig das Gerät misst, haben wir eine ganze Saison auf einem Lexion getestet.


Einfacher Einbau:

Das Feuchtemessgerät kommt komplett mit allen Schrauben und Kabeln, die Montageanleitung geht in Ordnung. Der Feuchtesensor wird mit einem vorgebogenen Blech ans Ende der Korntankschnecke geschraubt. Bei unserer Lexion-Schnecke passte die Biegung des Bleches allerdings nicht, so dass wir hier von Hand etwas nachbiegen mussten. Hier sollte der Hersteller indivi­duellere Bleche für die gängigsten Drescher-Modelle liefern.


Alternativ könnte man auch ein Loch in den Schneckentrog schneiden und den Sensor dort direkt anbringen. Allerdings müsste man dafür auch die Windungen der Schnecke entsprechend kürzen – wir empfehlen, immer das mitgelieferte Blech zu verbauen. Bei schwimmenden Schnecken, die sich mit zunehmender Bunkerfüllung aufstellen, muss man vorher unbedingt überprüfen, ob der Feuchtesensor mit Querstangen, Rutschen und sonstigen Hindernissen im Korntank kollidiert. Gleiches gilt natürlich für die Kabelverlegung. Die Kabel sind lang genug und reichen auch für ältere Drescher mit hinter dem Motor liegendem Korntank.


Den kleinen Monitor liefert MSO mit einem verstellbaren Halter. Am besten verschraubt man die Bedieneinheit fest in der Kabine und schließt sie an eine dauerhafte 12 V-Stromquelle an. Aber auch mit einem Saugnapf (z. B. vom Navigations-System) hält der Monitor an der Scheibe. Das einzeilige LCD-Display ist gut ablesbar.


Korn als Leiter:

Im CMM sind vom Hersteller vorkalibrierte Werte für insgesamt sechs Früchte hinterlegt: Für Weizen, Gerste, Hafer, Raps, Bohnen und Mais. Weitere Werte kann man jederzeit beim Hersteller erfragen und manuell einstellen.


Die Messung beruht auf dem Kapazitäts-Prinzip. Dazu ragt der Sensor in die Schnecke und baut im Gutstrom ein elektrisches Feld auf. Je nach Wassergehalt ändert sich die elektrische Leitfähigkeit (Kapazität) des Getreides. Zusätzlich misst der Sensor permanent die Temperatur, die natürlich auch einen Einfluss auf die Feuchte hat. Beide Werte ergeben dann in umgerechneter Form (hierzu dient der Kalibrierfaktor) die Feuchteprozente.


In der Praxis funktioniert das gut. Allerdings fielen die ersten Werte deutlich zu hoch aus. Um die 18 % zeigte unser CMM bei seinen ersten Metern im Weizen an. Die Kontrolle mit einem Pfeuffer-Messgerät ergab dagegen akzeptable 15,6 % Wassergehalt. Das ist für das CMM aber kein Problem: Man korrigiert die angezeigte Feuchte einfach mit der Plus- oder Minus-Taste auf den Wert der Kontrollmessung – und fertig. Im trockenen Getreide passten die Werte mit unseren Kontrollen gut überein.


Es gibt aber auch Grenzen für den Sensor, die wir in der überaus schwierigen Ernte im letzten Jahr ausfindig machen konnten. Drischt man Zwiewuchs oder unsaubere Bestände, zeigt das Gerät deutlich zu hohe Werte an und kommt anschließend auch nur sehr zögerlich auf den tatsächlichen Feuchtegehalt zurück. Vor allem im Raps hatten wir mit diesem Phänomen zu kämpfen. Hier war das Problem sogar offensichtlich, da sich immer wieder eine grüne Schmierschicht auf den Sensor legte. Im Raps fanden wir das CMM deshalb weniger brauchbar.


Bei sich füllendem Korntank, wenn die Schnecke im Getreide liegt, liefert der Sensor ebenfalls etwas zu hohe Werte. Am besten funktioniert das Gerät nach unserer Erfahrung, wenn das Korn lose über das Messblech schiebt.


Im Computer kann man einen beliebigen Schwellenwert für einen Alarm eingeben, der auslöst, wenn die gewählte Feuchte überschritten wird. Damit das Piepen wieder aufhört, muss die Feuchte für mindestens drei Sekunden um zwei Prozent unter diesen Schwellenwert fallen. Im Einstellmenü kann man außerdem noch den Glättungsfaktor verändern. Dieser Faktor gibt vor, wie stark die angezeigte Feuchte gemittelt ist. Je mehr man die Messwerte glättet, desto weniger schwanken die Feuchteprozente anschließend im Display. J.-M. Küper

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.