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Umfrage: 150 Schlepper-Typen unter der Lupe

Lesezeit: 19 Minuten

Bei der Auswertung unserer dies-jährigen Schlepperumfrage gab es eine große Überraschung: Die zehn bewerteten Fabrikate liegen im Urteil der Praxis heu-te deutlich enger zusammen als bei frühe-ren Umfragen. Viele neue Baureihen von Herstellern, die bisher nicht ganz vorne mit-spielen, haben gegenüber den Marktfüh-rern kräftig aufgeholt. Dazu gehören unter anderem New Holland, Massey Ferguson und vor allem Valtra. Aber auch Deutz-Fahr kehrt nach den Startschwierigkeiten der Agrotron-Baureihe mit dem deutlich verbesserten Agrotron MK 3 wieder zurück in die vordere Gruppe. Same hält mit dem neuen Rubin Anschluss. Derweil arbeiten die Marktführer weiter am Ausbau ihrer Spitzenposition. Einen großen Vorsprung hat sich Fendt mit dem stufenlosen Vario-Getriebe er-kämpft. Außer dem höheren Bedie-nungskomfort ermöglicht es die Technik, Kraftstoff sparend zu fahren. Der Ver-brauch der Vario-Schlepper wurde mit 1,6 benotet. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnitt der Umfrage bei 2,4. Der gleiche Durchschnittswert wurde auch bei unserer letzten Schlepperumfrage vor fünf Jahren erreicht. Hier hat sich also trotz der Forderung nach sparsameren Motoren bisher nicht viel getan. Besser sieht es beim Bedienungskom-fort aus. Auch bei kleinen Traktoren ge-hören elektrohydraulische Schaltungen heute fast zum Standard. Fast alle Her-steller bieten inzwischen Programmierun-gen für wiederkehrenden Bedienfunktio-nen an. Fendt setzt auch hier neue Maß-stäbe. Mit dem Vario-Terminal können Einstellungen des Schleppers und der an-gehängten Maschine bequem am Bild-schirm vorgenommen werden. Je mehr Technik die Schlepper bieten, desto mehr kann auch kaputtgehen. Die-se Aussage bestätigt sich leider in unserer Umfrage. Im Vergleich zur letzten Befra-gung ist die Reparaturanfälligkeit sogar von 1,5 Reparaturen pro 1000 Betriebs-stunden auf 2,6 gestiegen. Waren 1996 noch 28 % der bewerteten Schlepper oh-ne Reparaturen, sank die Zahl bei dieser Befragung auf 24 %. Die durchschnittli-che Ausfallzeit stieg von 2,3 Tagen pro Schlepper auf 3,2 Tage. Jedoch sind die Reparaturkosten um ca. 100 DM pro 1 000 Betriebsstunden ge-sunken. Es sind vorwiegend kleinere Stö-rungen aufgetreten, die nicht so stark zu Buche schlagen. Oft war die Elektrik oder Elektronik Schuld. Viel Ärger bereiten neue Schlepperbaureihen mit ihren lästi-gen Kinderkrankheiten. Obwohl die Her-steller in der Regel kostenlos und schnell Abhilfe schaffen, stören die Ausfallzeiten und Werkstattaufenthalte. Weiterer Schwachpunkt sind bei vie-len Herstellern die hydraulischen Abreiß-kupplungen. Offenbar ist es schwierig, vernünftige Kupplungen anzubringen, die sich auch bei einem Restdruck in den Lei-tungen ohne große Ölverluste kuppeln lassen. Negativ fällt in unserer Umfrage auch die Beurteilung der Zapfwellenge-triebe aus. Bei vielen Schleppertypen las-sen sich die Zapfwellengeschwindigkeiten nur unter hohem Kraftaufwand wechseln. Einige Hersteller haben also noch nicht alle Hausaufgaben erledigt. Wie die Fa-brikate abgeschnitten haben, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Wie die einzel-nen Schlepper-Baureihen von den Besit-zern bewertet wurden, zeigen wir in den folgenden top agrar-Ausgaben. Eine de-tailierte Bewertung der 150 Typen finden Sie in unserem top agrar-extra Schlep-perProfile. Das Sonderheft (Best.-Nr.: 80 238) können Sie für 18 DM beim Landwirtschaftsverlag bestellen. Telefon: 0 25 01/8 01-3 02, Fax: 0 25 01/8 01-3 51. On-lineBestellungen sind im agrarshop unter www.topagrar.com möglich. C ase-IH und Steyr vertreiben die Traktoren in Deutschland bisher über unterschiedliche Vertriebswege. Einige Steyr-Modelle werden sowohl in rot von Case als auch in rot-weiß von Steyr ver-kauft. In unserer Umfrage haben wir die CS-Typen nicht unter Case-IH, sondern unter Case-Steyr ausgewertet. Um echte Case-Traktoren aus England handelt es sich bei den Baureihen CX, MXc und MX. Die beiden kleinen Serien mussten nach der Fusion mit New Holland abgegeben werden. Sie werden inzwischen als McCor-mickSchlepper angeboten. Bei den befragten Landwirten haben die CX- und MXc-Traktoren ein weniger gutes Image. Folgende Schwächen werden immer wieder genannt: hoher Verbrauch, schwergängige Schaltung, lückige Gangab-stufung und z.T. schlechte Verarbeitung. Zufriedener sind die Kunden mit den MX-Traktoren. Im Vergleich zu den anderen Case-Schleppern wird die Verarbeitung der großen Modelle MX 150 und 170 deut-lich besser beurteilt (Note 1,8). Aufgrund der Schwächen der klei-neren CX- und MX-Typen wurden in Deutschland fast dreimal so viele CS-Schlepper als CX/MXc-Modelle verkauft. Der Schwerpunkt liegt in den Grünland-regionen. Überlegen sind die Steyr-Mo-delle vor allem beim Bedienungskomfort. Die 9 000er-Baureihe (Case CS 78 bis 94) erhält deutlich bessere Noten für die Be-dienung von Schaltung, Zapfwelle und Hydraulik als die CX- bzw. MX-Trakto-ren. Die kleinen Schlepper M 900 (CS 58 bis 75) sind den englischen Traktoren da-gegen kaum überlegen. Aufgrund der kompakten Bauweise muss man Abstri-che beim Kabinenkomfort machen. Die großen Typen von Steyr M 9100 bzw. CS 110 150 haben gegenüber den MX-Traktoren die Nase vorn. Gelobt wird der hohe Bedienungskomfort. Das Platzangebot und die Geräuschdämmung der Kabine sind allerdings schlechter. CVT einfach zu bedienen Die neuen stufenlos fahrenden Schlep-per CVT bzw. CVX sind noch nicht lange auf dem Markt. Das Urteil der Besitzer fällt dennoch sehr gut aus. Im Vergleich zu den Fendt-Vario-Schleppern wird die Be-dienung sogar etwas besser bewertet. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nach Ansicht der befragten Praktiker günstiger als bei Fendt. Das Getriebe hatte allerdings auch einige Kinderkrankheiten, die nach Herstellerangaben behoben wurden. Fast alle befragten Besitzer würden ih-ren CVT oder CVX wieder kaufen. Die Bereitschaft, innerhalb der Marke vom Schaltschlepper zum stufenlosen Traktor zu wechseln, ist allerdings nicht groß. Nur 48 % der M9 100-Fahrer (CS 110 150) und 43 % der MX-Fahrer würden zu einem etwa gleichstarken CVT/CVX wechseln. Bei Fendt sind es in dieser Leistungsklasse immerhin 70 %, die beim nächsten Mal ei-nen Schlepper mit stufenlosem Antrieb kaufen würden. Allerdings bietet Fendt fast nur noch Varios an. Wer markentreu ist, muss zwangsläufig Vario fahren. D ie Beurteilung von Deutz-Fahr ist von den Startschwierigkeiten der Agro-tronBaureihe geprägt. Die Verarbeitung der ersten Schlepper wurde mit 3,3 beur-teilt (Durchschnitt der Umfrage 2,0). Im Rahmen der Garantie hat der Her-steller mehrere Umrüstaktionen und Nachbesserungen vorgenommen. In der ersten Serie (MK 1) wurden Zapfwellen-getriebe getauscht, Trennwände am Küh-ler eingebaut, Kondensatoren für die Kli-maanlage nachgerüstet usw. Weitere Än-derungen hat es zur Serie MK 2 gegeben (Bremsanlage, Hydraulik, Klimaanlage uvm.). Obwohl der Hersteller viele Reparatu-ren auf seine Kappe genommen hat, blie-ben die Landwirte auf hohen Rechnungen sitzen. Mit Kosten von 764 DM je 1 000 Schlepperstunden bildet Deutz-Fahr das Schlusslicht in unserer Umfrage. Jeder be-wertete Schlepper hat im Durchschnitt 5,1 Tage in der Werkstatt gestanden. Dieser Wert wird nur von Same mit 7,8 Tagen übertroffen. Viele Händler wurden damals von der Reklamationswelle überrollt. Einige wechselten das Fabrikat, andere mussten aufgeben. Entsprechend mäßig wurde der Service vor fünf Jahren mit der Note 2,7 beurteilt (Durchschnitt der Umfrage 2,0). Nachdem sich die Wogen geglättet hatten und die Agrotrons verbessert wurden, sind die Kunden mit dem Service heute wieder zufriedener (Note 1,7). Bessere Verarbeitung Die aktuellen Modelle der MK 3-Serie werden durchgehend gut bis sehr gut be-urteilt. 96 % der befragten Besitzer wür-den einen Schlepper dieser Baureihe wie-der kaufen. Bei den älteren Modellen der Serien MK 1 und MK 2 waren es teilweise nur 56 %. Aufgrund der Probleme halten viele Besitzer den relativ hohen Preis nicht für gerechtfertigt. Sie beurteilen das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 2,2 (Durch-schnitt der Umfrage 2,0). Durchgehend gelobt werden die Agro-tronSchlepper von Anfang an für ihre Ka-bine. Die Sichtverhältnisse und das Platz-angebot werden mit 1,1 bis 1,6 beurteilt und liegen damit an der Spitze der Umfra-ge. Eine weitere Stärke der Baureihe ist die hohe Hubkraft der Heckhydraulik. Erstaunlich gering ist das Interesse an einem Schlepper mit stufenlosem Getrie-be. Nur 37 % der befragten Deutz-Kun-den würden beim nächsten Mal einen Schlepper mit stufenlosem Fahrantrieb kaufen, obwohl der Hersteller inzwischen den TTV vorgestellt hat. Die kleineren Agroplus-Traktoren wer-den vor allem von Grünlandbetrieben als preiswerte Alternative zur Agrotron-Bau-reihe angeschafft. Sie werden von Same in Italien gebaut, sind allerdings mit luftge-kühlten Deutz-Motoren ausgestattet. Wäh-rend die Verarbeitung bei den kleineren Modellen (Agroplus 60/70) nicht optimal ist, wurde die Qualtiät der größeren Mo-delle durschnittlich bewertet. Ihren Agro-plus 75 bis 100 würden immerhin etwa 87 % wieder kaufen. Aufgrund der kompakten Bauweise muss man beim Komfort aller-dings einige Abstriche machen. D ie Vario-Schlepper erhalten fast durchgehend überdurchschnittlich gute Noten. Gelobt werden vor allem die opti-male Geschwindigkeitsanpassung und die vielfältigen Einstellmöglichkeiten über das Vario-Terminal. Spitzennoten beka-men die Schlepper für die Möglichkeit, mit verringerter Motordrehzahl Kraftstoff sparend zu fahren. Im Durchschnitt würden 93 % wieder einen Vario-Schlepper kaufen. Einziger Kritikpunkt ist für viele Besitzer der rela-tiv hohe Preis. Weil die Handhabung für Neulinge etwas kompliziert ist, stehen Be-triebe, die viel mit Aushilfen arbeiten, der Vario-Technik skeptisch gegenüber. Au-ßerdem sind die Schlepper von Kinder-krankheiten nicht ganz verschont geblie-ben. Bei den 400er-Varios gab es An-fangsprobleme mit der Fertigung und mit Zulieferteilen. Beim 700er musste der Fahrhebel geändert werden. Der 900er-Vario hatte Probleme mit dem Hydrosta-ten. Alle Schwachpunkte wurden nach Angaben des Herstellers aufgearbeitet. Die Reparaturkosten hat Fendt im Rah-men der Garantie übernommen. Die Frage Vario- oder Schalt-Schlepper diskutieren die Fendt-Fahrer kontrovers. Auch die Entscheidung des Herstellers, bis auf die Baureihen 300 C, 800 und Xylon keine Schaltgetriebe-Schlepper mehr an-zubieten, wird unterschiedlich bewertet. Nur 42 % der Farmer 300 C-Besitzer und 64 % der übrigen Farmer 300-Fahrer tendieren zum moderneren Vario-Schlep-per. 80 % würden ihrer jetzigen Baureihe treu bleiben. Das wichtigste Argument ist der noch höhere Anschaffungspreis beim Vario. Außerdem sind die Landwirte von der Zuverlässigkeit, Verarbeitung und dem Komfort ihres jetzigen Traktors überzeugt. Dabei nehmen sie in Kauf, dass die Schlepper nicht mehr die mo-dernsten sind und beispielsweise eine Lastschaltung fehlt. Von den Besitzern der 500er-Favoriten würden 70 % beim nächsten Kauf zum Va-rioSchlepper wechseln. Obwohl es die Baureihe nicht mehr gibt, möchten 82 % ihren Schlepper wieder kaufen. Noch ge-ringer ist der Wunsch nach einem Vario bei den Landwirten, die einen 800er-Favoriten fahren. Für viele reicht offenbar die Tech-nik dieser Traktoren vollkommen aus. Beim Xylon möchten deutlich mehr Be-sitzer einen stufenlosen Fahrantrieb ha-ben. Immerhin 85 % würden sich beim nächsten Schlepperkauf dafür entscheiden. Das liegt unter anderem an dem breiteren Einsatzspektrum des Xylon (z. B. Kommu-nalarbeiten), bei dem ein stufenloser Fahr-antrieb deutliche Vorteile bringt. Gründe können aber auch die Probleme mit dem Schlepper sein. Kritisiert werden hier die hohen Repa-raturkosten, die mit 2 507 DM pro 1000 Be-triebsstunden etwa sechsmal so hoch wie im Durchschnitt der Umfrage liegen. Vie-le Besitzer wären nicht mehr bereit, den re-lativ hohen Preis für diesen Schlepper zu zahlen. In der Übersicht 5 haben wir die Re-paraturkosten des Xylon extra ausge-wiesen, weil der Systemschlepper nicht direkt mit den Standardschleppern ver-gleichbar ist. Beispielsweise sind Re-paraturen wegen der besonderen Bau-weise zeitaufwendiger. Bei der Wartung hat Fendt die größten Fort-schritte von allen be-werteten Herstellern vollzogen. Bei den älte-ren Modellen wird die Zugänglichkeit zu den Wartungsstellen und der Tank unter der Mo-torhaube (Favorit 500) bemängelt. Bei den neuen Varios sind die Hauben hochklappbar und die Wartungsinter-valle von 250 auf 500 Betriebsstunden (Mo-toröl) bzw. 1000 auf 2 000 Stunden (Getrie-be) verlängert worden. J ohn Deere hat sein Image in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert. Von den Besitzern der aktuellen Baurei-hen würden nur 2 % das Fabrikat wech-seln. Bei den älteren Typen (Baujahr 1995) waren es noch 12 %. Gründe für die Zufriedenheit sind vor allem die geringe Reparaturanfälligkeit und die niedrigen Reparaturkosten. Abgesehen von Valtra haben die Schlepper die geringsten Aus-fallzeiten durch Reparaturen. Im Durch-schnitt hat jeder Schlepper bisher nur 1,9 Tage in der Werkstatt gestanden. Positiv wird auch der Kundenservice bewertet. Technisch ist John Deere vor allem bei den Motoren stark. Mit 1,7 werden die Motoren besser als bei allen anderen Fa-brikaten bewertet. Das hohe Anfahrmo-ment und die Durchzugskraft werden bei den 7 000er- und 8 000er-Modellen sehr positiv beurteilt. Beim Verbrauch können die Schlepper dagegen nicht mit dem Hauptkonkurrenten Fendt mithalten. Gute Verarbeitung Sehr zufrieden sind die Besitzer auch mit den Kabinen. Die Sichtverhältnisse und das Platzangebot sind gut. Bei den 6 000er- und 7 000er-Schleppern wird die gute Geräuschdämmung gelobt. Die 8 000er-Modelle erhielten Bestnoten für das Platzangebot und die Sichtverhältnisse. Viele John Deere-Kunden fordern aller-dings eine Kabinenfederung, die bisher nur als Händlerlösung für die 6 000er-Trakto-ren angeboten wurde. Bei den neuen 6 020er-Modellen ist sie ab Werk lieferbar. Schwachstellen hat John Deere (6 000, 6 010, 7 000 und 7 010) bei der Gruppen-und Zapfwellenschaltung. Die Gruppen lassen sich nur hakelig und schwer schal-ten. Die Zapfwelle wird über einen Dreh-Zugschalter aktiviert, an den sich die Be-sitzer auch nach Jahren nicht gewöhnen können. Die HMS-Schaltung schaltet die Zapfwelle am Vorgewende zwar ab, aber nicht wieder ein. Bei den neuen Modellen der 6 020er-Serie wurde dies geändert. Stiefkinder in der sonst insgesamt gu-ten Produktpalette sind die SE-Modelle aus der 6 010er-Baureihe. Diese abge-speckte Version wird zwar preiswerter an-geboten. Dennoch sind die Besitzer mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis nicht voll zufrieden. Die Abstriche beim Bedie-nungskomfort und bei der Gangabstufung (16/16-Getriebe) sind offenbar zu groß. Nur 76 % der Besitzer würden wieder ei-nen Schlepper dieser Baureihe kaufen. Das Thema stufenloser Fahrantrieb wird nicht so heiß diskutiert, obwohl John Deere inzwischen den stufenlosen An-trieb von ZF und ein eigenes stufenloses Getriebe anbietet. Die Wartungsfreundlichkeit ist durch-schnittlich. Kritisiert wird die Zugänglich-keit zum Motor, die durch Klappen und Abdeckungen erschwert wird. Die 6 020er-Serie hat eine Haube, die nach oben ge-schwenkt wird. Wie bei Fendt werden die Wartungsintervalle auf 500 bzw. 2 000 Stunden verlängert. D ie Schlepper von Massey Ferguson liegen insgesamt im Mittelfeld unserer Umfrage. Ein großer Schritt nach vorn ist dem Hersteller mit der Einführung der 6 200er- und 8 200er-Modelle gelungen. Traktoren dieser Baureihen würden 95 bzw. 100 % der Besitzer wieder kaufen. Die Serie 8 200 wurde durchgehend mit guten bis sehr guten Noten beurteilt. Bis auf die Gangschaltung und die Geräusch-dämmung erhielten die 6 200er ebenfalls gute bis sehr gute Beurteilungen. Gleichzeitig hat MF die Produktqua-lität deutlich erhöht. Die Verarbeitung der Schlepper aus dem Baujahr 1995 wur-den noch mit 2,4 beurteilt. Aktuell hat sich das Niveau auf 2,1 verbessert. Nicht über-sehen darf man allerdings eine ganze Rei-he von Kinderkranhkeiten. Betroffen sind vor allem die elektrischen Anlagen. Mit den älteren Modellen kann MF nicht besonders glänzen. Die Hauptkritik richtet sich gegen die unterdurchschnittli-che Qualität. Hohe Reparaturkosten hat es vor allem bei den 6 100er-Schleppern gegeben. Aufgrund von Umstrukturie-rungen im Händlernetz war der Service nicht immer voll gewährleistet. Vor allem mit den häufig aufgetretenen Elektronik-Problemen sind offenbar einige Werkstät-ten überfordert. Schwächste Glieder in der Produktpa-lette sind die 8 100er- und 4 200er-Trakto-ren. Die Besitzer der Serie 4 200 akzeptie-ren das geringe Platzangebot in der Kabi-ne aufgrund der kompakten Bauweise. Sie stören sich aber an der schlechten Ge-räuschdämmung und am unterdurch-schnittlichen Bedienungskomfort. Ein wei-terer Schwachpunkt ist der hohe Ver-brauch. Zur Agritechnica 2001 werden die Schlepper durch die 4 300er-Serie abgelöst. Die 8 100er-Traktoren erhalten durch-gehend schlechte Noten für die Bedie-nung. Außerdem ist der Verbrauch zu hoch und die Verarbeitung nur mäßig. An der 6100er- und 6 200er-Serie schätzen die Besitzer, dass sich die Schlep-per insgesamt einfach bedienen lassen und auch neue Fahrer sofort damit zu-recht kommen. Viele Kunden haben ihren Schlepper aus Preisgründen gekauft und wünschen sich keine teuren Extras. Auch der Wunsch nach einem stufenlosen Fahr-antrieb ist relativ gering. Nur 33 % der be-fragten MF-Kunden würden sich beim nächsten Schlepper dafür entscheiden. Die Wartung sollte allerdings verbes-sert werden. Hier bildet MF gemeinsam mit Same das Schlusslicht. Die Landwirte stört bei den 6 100er- und 6 200er- Trakto-ren der Tank hinter der Kabine, der kaum zu erreichen ist, wenn ein Gerät in der Heckhydraulik hängt. Das Fassungsver-mögen der Tanks könnte insgesamt grö-ßer sein. Für einige Baureihen werden Zusatztanks angeboten. B ei New Holland haben vor allem die Besitzer der kleineren Modellreihen nicht so hohe Ansprüche an die technische Aus-stattung wie bei einigen anderen Fabrika-ten. Mit der Technik, die ihnen New Hol-land bietet, sind sie insgesamt zufrieden. Nur 9% würden sich beim nächsten Schlepper für ein anderes Fabrikat ent-scheiden. Damit befindet sich der Herstel-ler in guter Gesellschaft mit Fendt. Ein we-sentlicher Grund für die Zufriedenheit ist das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier-mit liegt New Holland in unserer Besitzer-Umfrage auf Platz zwei. Auch beim Kun-denservice schneidet der Hersteller gut ab. Bei der Verarbeitung belegen die Schlepper dagegen nur einen mittleren Platz. Die neueren Baureihen werden et-was besser bewertet. Reparaturen traten häufiger auf als im Durchschnitt der Um-frage. Nach Angaben der Besitzer waren es viele kleine Dinge, die zu Störungen führten. Entsprechend niedrig sind die Reparaturkosten mit 246 DM pro 1000 Betriebsstunden. Bei kaum einem anderen Hersteller hat der Kunde in der mittleren Leistungs-klasse eine so große Auswahl wie bei New Holland. Zwischen 65 bis 80 PS werden die TN- und TL-Modelle angeboten. Im Bereich von 90 bis 115 PS stehen teilweise drei parallele Baureihen (TL, TS und TM) im Programm. Ähnliche Überschneidun-gen gab es auch bei den Vorgängermo-dellen der Serien L, M und 40. Die verschiedenen Modelle werden re-lativ ähnlich bewertet. Es gibt keine Serie, die durch besonders gute oder schlechte Noten auffällt. Die Motoren sind insge-samt nicht sonderlich sparsam. Ein weite-rer Kritikpunkt bei fast allen Typen ist die Schwergängigkeit der Gruppenschaltung. Außerdem lassen sich die Zapfwellen-drehzahlen schlecht wechseln. Die Weiterentwicklungen der Baurei-hen (L zu TL, M zu TM und von der 40er-zur TS-Serie) haben keine riesigen Fort-schritte gebracht. Häufig waren es Detail-verbesserungen, z. B. elektrohydraulische Schaltung von Allrad- und Differenzial-sperre, durch die der Bedienungskomfort gesteigert wurde. Der Wunsch nach einem stufenlosen Getriebe ist bei den kostenbewussten New Holland-Fahrern nur schwach aus-geprägt. Nicht mehr als 32 % der befrag-ten Besitzer tragen sich ernsthaft mit dem Gedanken. Auch die Federung der Vor-derachse, die inzwischen angeboten wird, und die Federung der Kabine stehen nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste der New Holland fahrenden Landwirte. R enault hat mit den 600er-AresTraktoren einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht. Das gilt vor allem für den Kabinen- und Bedienungskomfort. Das Platzangebot, die Sichtverhältnisse und die Kabinenfederung (wahlweise) werden von den Besitzern gelobt. Mit der Einführung der Schlepper hat Renault auch die Verarbeitungsqualität verbessert. Die Traktoren der aktuellen Baujahre werden mit 2,0 bewertet. Dagegen fiel das Urteil bei den Baujahren 1995/96 noch deutlich schlechter aus (2,7). Obwohl es bei den älteren Modellen einige Qualitätsmängel gibt, ist die Zahl der echten Zwischenfälle (Reparaturen) relativ gering. Mit 1,8 Reparaturen je 1000 Schlepperstunden liegen die Schlepper gemeinsam mit Fendt, John Deere und Valtra in der Spitzengruppe. Extrem niedrig sind die Reparaturkosten mit 144 DM pro 1000 Betriebsstunden. Dabei muss man beachten, dass der Hersteller sehr großzügig war und 83% der Reparaturkosten als Garantiefälle anerkannt hat. Der Durchschnitt der Umfrage liegt bei etwa 74%. Beim Bedienungskomfort gehören die Ceres-Traktoren sicherlich nicht zur Spitzengruppe. Das gilt vor allem für die älte-ren Modelle Ceres 75 bis 95. Die Nachfolger Ceres 310 bis 340 wurden nur geringfügig besser beurteilt. Bei den Ares-Traktoren werden die Gruppen- und Gangschaltung sowie der Wechsel der Zapfwellendrehzahl kritisiert. Für die Renault-Fahrer ist dies aber offenbar kein Grund, unzufrieden zu sein. Für sie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in Ordnung. Nur 10% würden beim nächsten Mal ein anderes Fabrikat kaufen. Dabei sind vor allem die jüngeren Baujahre ausschlaggebend. Bei den älteren Baujahren würden sich noch etwa 30% für ein anderes Fabrikat entscheiden. Unabhängig von der Baureihe wird der niedrige Kraftstoffverbrauch bei Renault gelobt. Die Motoren der bewerteten Baureihen werden von John Deere geliefert. Aufgrund anderer Einspritzanlagen ist die Charakteristik allerdings nicht ganz so gut wie bei den John Deere-Schleppern. S ame erhält von den Besitzern in ei-nigen Bereichen die schlechteste Beurtei-lung. Allerdings hat kein anderer Herstel-ler die Produktqualität in den letzten Jah-ren so deutlich gesteigert. Die Verarbei-tung der Schlepper aus dem Baujahr 1995 wurde mit 3,4 beurteilt. Das Ergebnis ver-besserte sich bis zum Baujahr 2000 auf 2,4. Dabei wirkt sich unter anderem aus, dass ältere Modelle wie der Explorer nicht mehr angeboten werden. Beim Explorer beurteilen die Landwirte die Verarbei-tung mit 3,3. Bei der neuen Rubin-Bau-reihe geben die Besitzer die Note 2,0. Schlepper aus dem Jahr 1995 würden nur 38% wieder kaufen. Bei den aktuellen Modellen liegt der Anteil bei 86%. Die Zahl der Reparaturen ist bei den neueren Modellen allerdings in der Tendenz höher als bei den älteren Baureihen. Nach Angaben des Herstellers haben die Werkstätten eine Reihe von kostenlosen Updates der Elektronik durchgeführt, die von den Landwirten möglicherweise als Reparaturen verbucht wurden. Den Komfort hat Same im Laufe der Jahre ebenfalls deutlich gesteigert. Der Kabinenkomfort wurde 1995 noch mit 3,1 beurteilt. Mit der Einführung der Silverund Rubin-Baureihe verbesserte sich der Komfort auf 2,0. Abgesehen von der Verarbeitung erhielt die Kabine des Rubin viel Lob (Sicht, Platzangebot, Komfort), ähnlich wie der Agrotron von Deutz-Fahr. Beim Bedienungskomfort hat sich ebenfalls einiges getan. Hier werden die Explorer- und Dorado-Modelle durchge-hend schlecht beurteilt. Im Gegensatz da-zu steht wieder der Rubin, der abgesehen vom Wechsel der Zapfwellendrehzahl gu-te bis sehr gute Noten erhält. Die Silver-Typen liegen insgesamt im Mittelfeld. Obwohl viele Same-Kunden ihren Schlepper wegen des günstigen Preises ge-kauft haben, stellen sie relativ hohe An-sprüche an die technische Ausstattung. Überraschend ist z. B., dass sich 39 % der befragten Besitzer beim nächsten Schlepper für ein stufenloses Getriebe interessieren. V altra erhält in vielen Bereichen das beste Besitzerurteil. Nur 3 % der befragten Landwirte würden das Fabrikat nicht wie-der kaufen. Das Preis-Leistungs-Verhält-nis wird mit 1,6 bewertet und liegt an der Spitze der bewerteten Fabrikate. Genauso gut wird die Verarbeitung be-urteilt. Etwa 32 % der Traktoren mussten bisher nicht repariert werden. Im Durch-schnitt der Umfrage waren es 23 %. Die Zahl der Reparaturen liegt ähnlich wie bei Fendt, John Deere und Renault auf dem niedrigen Nievau von 1,9 Reparaturen pro 1 000 Schlepperstunden. Reparaturkosten fielen nur in Höhe von 121 DM pro 1 000 Betriebsstunden an. Der Kundenservice wird außerordentlich gut bewertet. Auffallend ist die relativ gleichbleiben-de Qualität bei allen bewerteten Baurei-hen. Sehr gleichmäßig fällt auch die Mo-torbeurteilung aus. Die Leistung und das Durchzugsvermögen werden bei allen Modellen mit gut bis sehr gut beurteilt. Unterschiede gibt es dagegen beim Be-dienungsund Kabinenkomfort. Sparta-nisch ist die Kabine bei der 100er-Baurei-he ausgestattet. Kritisiert wird außerdem die Bedienung von Gangschaltung, Zapf-welle und Hydraulik. Trotzem würden al-le Besitzer diese Schlepper wieder kaufen. Durchschnittlich fällt das Urteil bei den Mezzo- und Mega-Modellen aus. We-sentlich mehr Bedienungskomfort bieten die Nachfolge-Baureihen HiTech. Hier werden vor allem die 4-Zylinder-Typen sehr gut bewertet. Kritik gibt es an der Gang- und Gruppenschaltung. Die Gang-abstufung könnte nach Meinung einiger Besitzer besser sein. Trotzdem wünschen sich nur sehr wenige einen stufenlosen Fahrantrieb (16 %). Dr. N. Uppenkamp, LK Münster, R. Lenge, top agrar-Redaktion

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