Wenn man über Tiefenlockerung spricht, dann eigentlich immer im Zusammenhang mit Ackerflächen. Dort wollen wir den Boden perfekt im Griff haben, durch einen gelockerten Untergrund ungehindertes Wurzelwachstum ermöglichen sowie Wasser und Sauerstoff schnell in die Tiefe führen.
Und was ist mit Grünland? Genaugenommen sind die Überfahrten hier in einer Saison um ein Vielfaches höher als auf dem Acker: Erst kommen Frühjahrspflege und -düngung, später folgen Mäher, Wender, Schwader, dann Häcksler oder Ladewagen und danach rollt wieder der Gülletanker – und das Ganze wiederholt sich bis zu fünfmal pro Jahr! Die Grasnarbe „gaukelt“ uns die perfekte Befahrbarkeit ein wenig vor, Verdichtung richten wir darunter aber genauso an.
Und in diesem Frühjahr hat sich wieder gezeigt: So manche Grasnarbe war lange nass, das Befahren erst spät möglich. Erneut fehlte Frostgare, die Verdichtungen aufbricht und den Boden über Winter kostenlos repariert. Zumindest in den meisten Grünlandregionen der Republik wiederholte sich der milde Winter einmal mehr.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Politik den Umbruch von Dauergrünland komplett verbietet. Umso wichtiger wird es in Zukunft, für stabile Erträge auch den Boden unter der Grasnarbe im Griff zu haben, ohne ihn zu wenden.
Als wir den Shakaerator im Frühjahr testen konnten, waren die Flächen für uns allerdings noch etwas zu feucht und das Gras schon relativ lang. Auch über die langfristigen Auswirkungen unserer Einsätze können wir derzeit noch nichts sagen. Nach unseren ersten Erfahrungen sollte die Lockerung eher nach einem Schnitt als im Frühjahr erfolgen. Wir werden den Shakaerator im Sommer wieder im Grünland einsetzen und weiter beobachten, bonitieren und berichten.