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Väderstad Tempo F 8 - Leichter Tempomacher

Lesezeit: 4 Minuten

Väderstad ist der Herausforderer in der Maisaussaat. Mit ihrer neuen Überdruckvereinzelung schießen die Schweden Maiskörner auf kurzem Wege.


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Das Gilstring-Säherz der Tempo vereinzelt nach dem Überdruck-Prinzip. Die Körner belegen durch ein Druckgefälle die Bohrungen der rotierenden Lochscheibe. Drei kleine, einstellbare und rotierende Abstreifer beseitigen Doppelbelegungen. Am Abgabepunkt dichtet eine kleine Gummirolle die Bohrungen ab und unterbrechen das Druckgefälle. Ein zusätzliches kleines Nockenrad löst festsitzende Körner zwangsweise. Durch den Überdruck schießen die Körner mit bis zu 50 km/h durch das Saatrohr in die Furche. Väderstad nennt dieses Prinzip „Power-Shoot“. Im Terminal lassen sich Fehl- und Doppelstellen übersichtlich ablesen.


Die druckdichten Saatkästen fassen je 70 l. Zur Restentleerung muss man das Vereinzelungsaggregat öffnen – eine Entleerungsklappe gibt es nicht. Auch wenn das Öffnen werkzeuglos geht und Väderstad für größere Mengen eine Rutsche anbietet, fanden wir diese Prozedur etwas lästig, dafür sind die Kästen komplett leer.


Das Doppelscheibenschar öffnet und formt mit einem unter dem Schusskanal-Ende angebrachten Furchenformer-Keil die Saatfurche. Das Schar wird von zwei seitlichen Tragrollen in der Tiefe geführt. Mit einer Spindel mit Drehknauf stellt man die Ablagetiefe der einzelnen Säaggregate ein. Gut gefallen hat uns die ausgelaserte Anzeige der Ablagetiefe. Der Schardruck lässt sich relativ einfach durch Abstecken einer Drehstabfeder in sechs Stufen von 175 bis 325 kg erhöhen.


Auch bei der Tempo werden die Saatkörner vor eine Fangrolle geschossen, die ein Verrollen in der Furche vermeidet. Der Winkel der V-förmigen Andruckrollen ist fix, ihre Federbelastung lässt sich einfach per Hebel anpassen.


Der quer zur Fahrtrichtung sitzende Düngertank fällt mit 1 700 l etwas kleiner aus als bei den anderen Testkandidaten. Per Schaufel oder Bigpack kann man den Dünger gut einfüllen, eine Befüllschnecke bietet Väderstad künftig aber auch an. Vergisst man den Aufstieg zum Düngertank wieder hochzuschwenken, ist er beim Klappen der Maschine bruchgefährdet. Das Abdrehen der Düngermenge funktioniert problemlos, die Menge kann anschließend über das Terminal variiert werden. Ab sofort verfügt auch jedes Aggregat über einen eigenen Elektromotor, der mit dem jeweiligen Säaggregatantrieb gekoppelt ist. Zum Verändern der Dünger-Ablagetiefe braucht man einen Schraubenschlüssel. Nach Lösen einer Schraube verdreht man den Exzenter als Anschlag für die Tiefenführungsrolle.


Die Ablage- und Einbettungsqualität des Tempo-Scharsystems konnte in unserem Test unter allen Bedingungen überzeugen. Allerdings hinterließen die Aggregate auf unserem Sandboden etwas tiefere Furchen als die der anderen Drillen. Etwas besser wurde das nach der Demontage der Sternräumscheiben.


Auch wenn wir die gute und scheinbar geschwindigkeitsunabhängige Standgenauigkeit der Tempo sehr loben: Verschweigen wollen wir nicht, dass unsere Vorserienmaschine im Test ein paar Mal selbstständig einzelne Reihen ausschaltete, dafür im Monitor aber überhaupt keine Meldung machte. Väderstad hat das Problem nach eigenen Angaben mittlerweile gefunden und durch eine komplette Überarbeitung der Elektronik zur neuen Serie abgestellt.


Markantestes Merkmal der Tempo ist der eigene Generator, der die Vereinzelungsaggregate und die Düngerdosierung mit Strom versorgt. Die Vierkantrohre der Schar-Parallelogramme sind mittlerweile durch geschmiedete Lenker ersetzt. Und insgesamt 126 Schmiernippel haben die schwedischen Ingenieure inzwischen auf nur noch 38 reduziert.


Die gezogene Tempo gibt es als 6- oder 8-reihige Variante. Die Scharabstände können hier 70, 75 und 80 cm betragen. Engere Reihenabstände gibt es derzeit nur in der angebauten Version ohne Reihendüngung. Die Väderstad-Vereinzelung eignet sich für Mais, Sonnenblumen und Soja. In Grundausstattung kostet die Tempo F 8 knapp 45 000 € (ohne Mehrwertsteuer). Für die von uns getestete Variante mit Reihendüngung, zusätzlichen Stützrädern, Druckluftbremse, Sternräum-scheiben, Spuranzeiger, Microgranulatstreuer und der hydraulischen Klappung verlangt Väderstad gut 74 000 €. -jmk

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