Mit speziellen Scharen möchten die Hersteller ihre Universalgrubber fit für die flache Arbeit machen. Wir haben vier Fabrikate bei der flachen bis zur tiefen Bodenbearbeitung miteinander verglichen.
Der Grubber zählt zu den universellsten Bodenbearbeitungsgeräten. Er soll Ausfallgetreide zum Keimen bringen, Erntereste, Gründüngung sowie Wirtschaftsdünger einmischen, Bodenverdichtungen beseitigen und den Boden auf die Saat vorbereiten. Wie gut die heutigen Grubber diese Aufgaben bewältigen, haben wir eine Saison lang mit vier verschiedenen Maschinen getestet. Zum Test traten Amazone, Horsch, Kverneland und Lemken an. Die Hersteller sollten die Maschine möglichst universell und vollständig, aber praxisnah ausstatten.
Weitere Eckpunkte waren:
- Arbeitsbreite ca. 3 m
- Strichabstand 25 bis 30 cm
- Automatische Überlastsicherung
- Schnellwechselsystem für die Schare
- Schare für verschiedene Arbeitstiefen, wenn vorhanden mit Hartmetall
Die Nachläuferwahl überließen wir den Herstellern. Denn diese haben zwischen sechs und elf verschiedene Walzen im Programm. Die Bodenverhältnisse waren stark sandig bis lehmig und sehr wechselhaft. Die Firmen schickten folgende Grubber ins Rennen:
- Amazone Cenio 3000 Super
- Horsch Terrano 3 FX
- Kverneland Enduro Pro 3000
- Lemken Karat 9/300 U
Verschiedene Einsätze
Die vier Grubber standen uns bereits ab April 2021 zur Verfügung. Hier arbeiteten wir winterharte Zwischenfrüchte (ZF) ein, die wir zuvor mit einer Messerwalze bearbeiteten. Für Testzwecke fuhren wir auch in die stehende, bis zu 1,2 m hohe ZF-Mischung aus Winterraps und -rübsen. Die Bearbeitungstiefe lag bei 10 cm. Dabei sollten die Grubber den Boden gut durchmischen.
Im Sommer ging es dann auf die Getreidestoppel. Ziel waren ein möglichst flacher, ganzflächiger Schnitt der Stoppeln und etwas Feinerde für ein gutes Auflaufverhalten. Im zweiten Grubberstrich arbeiteten wir mit einem 120 PS-Schlepper etwa 15 cm tief, um die Ernterückstände und das aufgelaufene Ausfallgetreide einzuarbeiten. Im Herbst setzten wir die Grubber zur tiefen Grundbodenbearbeitung mit einem 160 PS starken Schlepper ein. Dabei stellten wir alle Grubber auf 25 cm Arbeitstiefe ein. Zudem testeten wir, wie tief die Grubber maximal arbeiten können. Nach dem Maisdrusch mischten wir zudem Maisstroh mit einer Arbeitstiefe von ca. 18 cm in den Boden ein. Je nach Einsatz wählten wir die vom Hersteller empfohlenen Schare. Der Wechsel erfolgte mit Schnellwechselsystem bzw. Schlagschrauber. Auf den folgenden Seiten lesen Sie die beiden Testprotokolle der Grubber von Amazone und Horsch. In der nächsten Ausgabe finden Sie neben den Protokollen von Kverneland und Lemken auch eine Übersicht der technischen Daten. ▶
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