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Was leistet 365 FarmNet?

Lesezeit: 8 Minuten

Vor knapp zwei Jahren startete 365 FarmNet als markenübergreifende Plattform für die Betriebsorganisation. Wo steht die ­An­­wendung heute? top agrar bringt Sie auf den neuesten Stand.


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Auf der Agritechnica 2013 brachte Claas 365 FarmNet als eigenständiges Unternehmen an den Start. Die Idee: Eine Plattform vereint die Angebote vieler Hersteller, um den gesamten Betrieb zu managen. Mittlerweile zählt der Dienst 15 Unternehmen, die ihre Dienstleistungen entweder schon anbieten oder deren Integration sich im Aufbau befindet.


Grundlage von FarmNet ist bis jetzt die Ackerschlagkartei-Funktion. Sie läuft als Online-Anwendung in einem Browser oder per App auf Smartphones und Tablets. Das Unternehmen folgt so dem „Software as a Service“-Konzept (SaaS). Die Daten und die zur Verarbeitung sowie Anzeige notwendige Software liegen dabei auf einem deutschen, zertifizierten Server. Der Nutzer greift über seinen Internetbrowser darauf zu, die Bedienoberfläche wird ebenfalls serverseitig bereitgestellt. Das hält die IT-Anforderungen auf dem Betrieb gering, zudem ist eine einfache Einbindung mobiler Geräte per App möglich.


Schlagkartei als Grundbaustein:

Die Schlagkartei zeigt sich modern im Design und sehr gut strukturiert in der Benutzerführung und Bedienung. Die Startseite bietet eine grafische Übersicht über die angebauten Früchte, die Planungen für die nächsten Tage, die letzten Buchungen und einen Kalender. Gut: In den Kalender ist das Wetter für den jeweiligen Standort inklusive einer Fünf-Tage-Prognose integriert. Das erleichtert die Planung von Maßnahmen. Rechts auf dem Startbildschirm finden sich News über das Programm.


Die Navigation läuft über fünf Schaltflächen im oberen Bereich des Fensters: „Startseite“, „Verwalten“, „Planen“, „Dokumentieren“ und „Analysieren“. Ein Klick öffnet jeweils ein neues Fenster mit weiteren Schaltflächen, die tiefer in das jeweilige Thema einsteigen.


Die Logik entspricht dem, was man aus dem Bereich der Ackerschlagkarteien kennt. Im Menü „Verwalten“ finden sich die Stammdaten, zum Beispiel Maschinen, Schläge, PSM und Sorten. Sie lassen sich einfach ergänzen. Gerade bei den PSM, Düngern und Sorten sind alle gängigen Produkte bereits hinterlegt, man muss sie nur noch für den Betrieb aktivieren. Das bietet mehr Übersicht, als immer eine Auswahl aus allen Produkten treffen zu müssen. Schläge können mit Umrissen und GPS-Koordinaten im Programm hinterlegt werden. Das geht zum einen über den Import und zum anderen über das Einzeichnen der Flächenumrisse in eine Luftbildkarte bei der Anlage eines neuen Schlages. Das Ganze funktioniert sehr gut.


Buchen und Planen:

Unter dem Menüpunkt „Dokumentationen“ kann der Nutzer die Stammdaten dann zu Buchungen zusammenstellen. Die Planung läuft im Prinzip genauso ab, nur, dass das Datum in der Zukunft liegt. Hier ist die Benennung im Programm doppeldeutig: Die Planung einer Maßnahme ist beim Erstellen eine Buchung, die in der Zukunft liegt. Entsprechend wird sie unter dem Menüpunkt „Dokumentieren“ angelegt und nicht unter „Planen“. Hier findet sich die Fruchtfolge- und Sortenplanung.


Wurde eine Buchung als Planung angelegt, kann sie später per Klick in die Dokumentation übernommen werden – gut. Die Buchungsliste zeigt alle ­Buchungen an und kann nach verschiedenen Parametern wie Fläche oder Tätigkeit sortiert und gefiltert werden. Preise lassen sich direkt bei den Stammdaten erfassen, können aber noch bei der Buchung verändert werden.


Unter dem Menüpunkt „Analysieren“ bietet das Programm bisher eine Schlagkarteikarte und Anbauübersichten. Hier fehlt eine DB-Rechnung – der DB 1 soll zur Ernte 2015 kommen. Gut ergänzt wird das Ganze durch eine App für Android und iOS. Sie erlaubt das mobile Buchen und Planen, zeigt die Flächen in einer Karte an und erlaubt Einsicht in die bereits erfolgten Arbeiten. Die Stammdatenverwaltung soll bald auch mit der App möglich sein.


Module zur Ergänzung:

Soweit zur Schlagkartei, aber wo ist der herstellerübergreifende Ansatz? Der zeigt sich sehr dezent in einigen Details, wenn man im 365 FarmNet-Shop weitere Module dazugebucht hat. Aktuell sind verfügbar:


  • das DüngeService-Modul von Amazone,
  • die Mais-Sortenberater von KWS und Agravis,
  • eine Telemetrie-Anwendung von Claas und
  • die ISIP-Septoria-Prognose.


Wer zum Beispiel einen Amazone-­Düngerstreuer einsetzt, kann das Amazone-Modul buchen. Damit es funktioniert, muss der Streuer in den Stammdaten mit Modellbezeichnung hinter-legt sein. Dann findet sich beim Buchen eine kleine Schaltfläche mit dem Amazone-Logo.


Führt man jetzt eine Planung zur Düngerausbringung aus, wählt man den Dünger, die Ausbringmenge, den Schlepper und den Streuer. Ein Klick auf die Amazone-Schaltfläche öffnet ein kleines Fenster: Hier wird die Streuscheibe, die Fahrgeschwindigkeit und die Arbeitsbreite abgefragt. Die Daten zur Düngersorte, Ausbringmenge und Streuertyp werden zusammen mit diesen Angaben an den Amazone-Server übergeben. Er durchsucht die Datenbank des DüngeServices nach den aktuellen Einstellwerten des Streuers für die Parameter. Im Antwortfenster erhält der Nutzer die Einstellwerte für die angegebene Ausbringmenge und reduzierte und erhöhte Mengen. Sie können zu der Planung abgespeichert werden.


Weitere Planungstools gibt es zum Beispiel für den Maisanbau. Hier hat der Nutzer die Auswahl zwischen dem Beratungsangebot von Agravis und dem von KWS. Beide sind in die Anbauplanung integriert. Befinden sich Flächen mit Silomaisanbau in der Planung, lässt sich die jeweilige Sortenberatung starten. In einem weiteren Fenster werden dann Rahmenbedingungen wie gewünschtes Abreifeverhalten, Wasserversorgung und Nutzung abgefragt. Gut: Das kann für alle Flächen parallel in einer Tabellenansicht erfolgen. Der Ratgeber generiert daraus eine Sortenempfehlung, die sich mit wenigen Klicks in die Planung übernehmen lässt. Das funktioniert sehr komfortabel, man erhält jedoch immer eine abhängige Beratung des Händlers/Züchters. Optimal wäre es, wenn es an dieser Stelle Module der Landwirtschaftskammern und -ämter mit den Ergebnissen der Sortenversuche gäbe.


Das Telemetrie-Modul von Claas zeigt sich in der Stammdatenansicht der Maschinen. Es gibt Informationen über den aktuellen Standort und die Betriebszustände der Maschine. In Zukunft könnte die Maschinenanbindung so weit gehen, dass Aufträge direkt an die Maschinen geschickt werden könnten. Optimal wäre es, wenn im ersten Schritt auch andere Hersteller dazu ihre Telemetrie-Daten zur Verfügung stellen würden. Hier sind die Besitzer immer noch auf die jeweiligen Portale der Hersteller angewiesen.


Septoria-Prognose:

Das Modul ISIP-Septoria-Prognose gibt bei einer Septoria-Befallsgefahr eine flächenspezifische Warnung heraus. Dazu übergibt die Schlagkartei an die ISIP-Server Infos zu Koordinaten, Frucht, Sorte und Saatdatum eines Schlages. Daraus ergibt sich gegebenenfalls die Warnstufe 1 für eine Fläche. Der Landwirt gibt dann an, ob eine Behandlung durchgeführt wurde und erhält aus der neuen Datengrundlage eine Warnstufe 2 und 3 bei Befallsgefahr. Durch das Einbeziehen aller Daten in die Prognose kann der Nutzer zielgenauer reagieren.


Datensicherheit:

365 FarmNet geht nach eigenen Angaben restriktiv mit den Daten der Nutzer um. Unternehmen, die Module auf der Plattform anbieten, bekommen keinen Zugriff auf die Daten der Nutzer. Erst wenn ein Modul angeklickt wird, findet ein Austausch ganz bestimmter Daten mit dem jeweiligen Serviceanbieter statt. Beim Amazone DüngeService-Modul zum Beispiel gibt 365 FarmNet nur die Ausbringmenge als Parameter an die Amazone-Server weiter. Andere Daten sind für die Berechnung unnötig und werden auch nicht übertragen.


Je komplexer die Aufgabe, desto mehr Daten müssen bereitgestellt werden. Die Septoria-Prognose benötigt zum Beispiel schon vier Parameter inklusive der Flächenkoordinaten. Findet sich für die Plattform zum Beispiel ein Anbieter, der die Erstellung von Appli­­kationskarten zur Düngerausbringung übernimmt, müssten wesentlich mehr ­Daten übertragen werden. 365 FarmNet verfolgt dabei immer die Strategie, dass der Nutzer Eigentümer der Daten ist und eine weitere Verwendung aktiv freigeben muss.


Das Unternehmen wird in den nächsten Wochen den zusammen mit Gea erarbeiteten Herdenmanager Rind vorstellen. Auch dieses Modul ist in die Onlineplattform integriert, erweitert die Anwendung allerdings um einen komplett neuen Bereich. Wir konnten bereits einen ersten Blick auf das neue Modul werfen. Von der Übersicht über die Stadien, in denen sich die Kühe befinden, bis hin zur Einbindung von ­Fütterung und Melktechnik bietet das Programm alle Möglichkeiten eines ­modernen Herdenmanagementsystems. Ein Vorteil zeigt sich bei der Bedienung, da Logik und Oberfläche die gleiche sind wie bei der Ackerschlagkartei. Ähnliche Module kommen zur Schweinehaltung und anderen Themen mit weiteren Partnern.


Konzept mit Zukunft:

365 FarmNet bietet keinem seiner Partner Exklusivrechte an. Möchte zum Beispiel ein drittes Unternehmen einen Sortenberater Mais anbieten, so ist das problemlos möglich. Das gilt auch für das Herdenmanagement Rind und Schwein. Für den Nutzer ergibt sich daraus auf die Dauer hoffentlich eine große Auswahl an Möglichkeiten, viele Programme und Angebote mit einer gemeinsamen Benutzeroberfläche individuell auf den Betrieb zuzuschneiden.


Die Preise für 365 FarmNet richten sich nach der Betriebsgröße. Das Grund­modul ist bis 20 ha kostenlos, allerdings nur mit eingeschränktem Umfang. Bis 50 ha kostet es 5 € pro Monat, darüber errechnet sich der Preis nach bewirtschafteter Fläche. Auch die Module werden nach Fläche berechnet. Eine detaillierte Kostenberechnung ist über die Homepage (www.365farmnet.com/preise) möglich.

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