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Wenn greenen, dann richtig!

Lesezeit: 3 Minuten

Mit welcher Technik lassen sich Zwischenfrüchte am besten in die Fruchtfolge integrieren? Wir haben Praktiker besucht, die nicht nur das Greening erfüllen,sondern längst die Vorteile ihrer Zwischenfrüchte nutzen.


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Einfach ansäen mit dem Boxer


Zwischenfrüchte machen Hagemanns Rüben stark.


Bei unserem Ortstermin Mitte Juni stehen die Rüben in Groß Salitz wie die Zinnsoldaten. „Das ist nach den ergiebigen Niederschlägen in diesem Frühjahr alles andere als selbstverständlich“, weiß Henning Hagemann. Der Betriebsleiter baut auf seinem 940 ha großen Marktfruchtbetrieb im westlichen Mecklenburg-Vorpommern haupt-sächlich Raps, Weizen und Rüben an. „Die üppige Mulchauflage der Zwischenfrüchte hat den feinen Boden in diesem Frühjahr vor Verschlämmung bewahrt“, lautet sein Zwischenfazit kurz vor Reihenschluss.


In der Tat mussten sich die Rüben in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und Niedersachsens nach der Saat durch massive Verkrustungen quälen. Einige Landwirte im Süd-Hannoveraner Raum und im Vorharz haben ihre Ansaaten sogar komplett umbrechen müssen.


Henning Hagemann setzt seit sieben Jahren auf Zwischenfrüchte vor seinen Rüben. Seitdem hat er viel mit Sorten und Aussaatstärken experimentiert. „Senf funktioniert am sichersten, ist aber wegen des Rapses in unserer Fruchtfolge eigentlich ein No-Go“, sagt der Ackerbauer. Fürs Greening wird Hagemann deshalb ab diesem Jahr auf eine Mischung setzen, die frei von dieser Kruzifere ist. „Mir schwebt etwas mit Ölrettich und Phacelia vor, um Stickstoff zu binden. Nematoden sind bei unseren Rüben weniger das Problem.“


Bei der Aussaatstärke geht er keine Kompromisse ein: „Die empfohlene Menge unterschreiten wir auf keinen Fall – je dichter der Bestand, desto besser!“ Der limitierende Faktor auf dem Betrieb ist die Zeit. Da die Zwischenfrüchte auf Weizen folgen, suchte Hagemann nach einer Lösung, die sich in die bestehenden Arbeitsabläufe integrieren lässt. Denn bei der Entwicklung der Zwischenfrüchte sieht man hinterher jeden Tag, den die Saat zu spät in den Boden gekommen ist. Außerdem muss er zeitgleich mit den Zwischenfrüchten den Winterraps bestellen.


Ein Arbeitsgang:

Henning Hagemann hat sich daher einen Boxer angeschafft, den er zwischen seinen Knicklenker und den Grubber koppelt. Dieses Köckerling-System mit zwei Tanks und zwei unabhängig voneinander arbeitenden Dosiereinheiten setzt er nun schon seit vier Jahren erfolgreich ein. An seinen Grubber, einen Vector mit 5,7 m Arbeitsbreite, hat er sich ein selbst konstruiertes Ablagesystem gebaut. Die Auslaufschläuche sind an einer Schiene befestigt, die sich verschieben lässt. Je nach Bodenbedingungen und Feuchtigkeit kann Hagemann die Saat so vor, in oder hinter der Doppel-STS-Walze ausbringen. „Die besten Erfahrungen habe ich mit der Ablage direkt hinter den vorderen Walzenringen gemacht“, sagt er. „Dieser Streifen ist von der vorderen Walze gut rückverfestigt und der leichte Erdstrom der hinteren Walzenringe bedeckt die Saat optimal.“


Somit hat Henning Hagemann 160 ha Zwischenfruchtaussaat ohne zusätzlichen Arbeitsgang in seine Bodenbearbeitung integriert. „Alle Arbeiten werden ohnehin durchgeführt und da unser Boden gut krümelt, funktioniert dieses sehr einfache System prima.“ Bevor die Zwischenfrüchte aussamen, stutzt er sie mit dem Schlegelmulcher. „Die Mulchschicht konserviert Feuchtigkeit und hält den Boden unkrautfrei“, lautet Hagemanns Erfahrung. Im Frühjahr kommt dann als einziger Bearbeitungsgang ein 6 m-Kreiselgrubber zum Einsatz. „Wir kreiseln auf 10 cm Tiefe, neuwertige Zinken sind Pflicht!“ Diese Strategie verschafft Hagemann ein feinkrümeliges Saatbett und die schützenden Erntereste an der Oberfläche. „So haben wir beste Erträge bei der Rübe und das schon seit Jahren.“ Ob er auch ohne Greening auf Zwischenfrüchte setzen würde, brauchen wir Henning Hagemann wohl nicht fragen.

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