„Wir stehen noch mitten in der Krise. Nicht nur der Krieg, auch die Coronalage machen uns weiter zu schaffen“, beschreibt Bernard van Lengerich die aktuelle Situation. „Eine Beruhigung sehen wir erst, wenn wir wieder zuverlässig Komponenten beschaffen können. Auch wenn wir den größten Anteil der Preiserhöhungen sicherlich hinter uns haben, können wir weitere Preisanpassungen aufgrund der steigenden Energiepreise und der Lohnsteigerung nicht ausschließen.“
„Vor allem Stahl ist extrem teuer. Einige Sorten und Formate sind knapp geworden. Absichern können wir den Stahlpreis nicht, lediglich frei zur Verfügung stehende Mengen vorkaufen“, so van Lengerich. Aber auch weitere Komponenten seien knapp. Die Terminverfolgung nehme mittlerweile einen wesentlichen Teil der Arbeit der Einkaufsabteilung ein. „Weil verzögerte Lieferungen den Produktionsablauf stören, versuchen wir mit hohen Lagerbeständen entgegenzuwirken“, beschreibt van Lengerich seine Strategie.
Die Preissteigerungen muss auch BvL an seine Kunden weitergeben. Doch Bernard van Lengerich sagt stolz: „Wir können dem Kunden beim Verkauf einen konkreten Preis nennen. So fällt dem Käufer die Entscheidung auch einfacher. Das Risiko kurzfristiger Preisänderungen tragen wir selbst.“ Auch die Lieferfähigkeit und Pünktlichkeit sei ihm sehr wichtig. „Fehlen aber Komponenten, schaffen wir es nicht dagegen zu arbeiten“, fügt van Lengerich an. Der Wegfall des Russlandgeschäfts macht dem Unternehmer weniger Sorgen: „Umsatz ist nicht alles. Wichtiger ist es, dass das Leid der Bevölkerung ein Ende nimmt.“
Im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage in Europa betont van Lengerich: „Wir müssen uns in Europa wieder mehr selbst versorgen, denn alles was man in seiner eigenen Hand hat, kann einem niemand nehmen. Wir bei BvL sind froh, einen großen Teil der Wertschöpfungskette selbst in der Hand zu haben. Unsere Kernkompetenzen wie den Behälter- und Mischschneckenbau behalten wir. Zulieferer kommen meist aus der Region.“
Bei der Frage nach etwaigen Mitnahmeeffekten hat van Lengerich eine klare Position: „Wir können und wollen nur tatsächlich höhere Kosten weiter geben. Kurzfristige Mitnahmeeffekte helfen nicht weiter, sich nachhaltig und langfristig zu etablieren. Wenn wir die Situation ausnutzen würden, kommt es langfristig wie ein Boomerang zurück.“Andreas Huesmann
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
„Wir stehen noch mitten in der Krise. Nicht nur der Krieg, auch die Coronalage machen uns weiter zu schaffen“, beschreibt Bernard van Lengerich die aktuelle Situation. „Eine Beruhigung sehen wir erst, wenn wir wieder zuverlässig Komponenten beschaffen können. Auch wenn wir den größten Anteil der Preiserhöhungen sicherlich hinter uns haben, können wir weitere Preisanpassungen aufgrund der steigenden Energiepreise und der Lohnsteigerung nicht ausschließen.“
„Vor allem Stahl ist extrem teuer. Einige Sorten und Formate sind knapp geworden. Absichern können wir den Stahlpreis nicht, lediglich frei zur Verfügung stehende Mengen vorkaufen“, so van Lengerich. Aber auch weitere Komponenten seien knapp. Die Terminverfolgung nehme mittlerweile einen wesentlichen Teil der Arbeit der Einkaufsabteilung ein. „Weil verzögerte Lieferungen den Produktionsablauf stören, versuchen wir mit hohen Lagerbeständen entgegenzuwirken“, beschreibt van Lengerich seine Strategie.
Die Preissteigerungen muss auch BvL an seine Kunden weitergeben. Doch Bernard van Lengerich sagt stolz: „Wir können dem Kunden beim Verkauf einen konkreten Preis nennen. So fällt dem Käufer die Entscheidung auch einfacher. Das Risiko kurzfristiger Preisänderungen tragen wir selbst.“ Auch die Lieferfähigkeit und Pünktlichkeit sei ihm sehr wichtig. „Fehlen aber Komponenten, schaffen wir es nicht dagegen zu arbeiten“, fügt van Lengerich an. Der Wegfall des Russlandgeschäfts macht dem Unternehmer weniger Sorgen: „Umsatz ist nicht alles. Wichtiger ist es, dass das Leid der Bevölkerung ein Ende nimmt.“
Im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage in Europa betont van Lengerich: „Wir müssen uns in Europa wieder mehr selbst versorgen, denn alles was man in seiner eigenen Hand hat, kann einem niemand nehmen. Wir bei BvL sind froh, einen großen Teil der Wertschöpfungskette selbst in der Hand zu haben. Unsere Kernkompetenzen wie den Behälter- und Mischschneckenbau behalten wir. Zulieferer kommen meist aus der Region.“
Bei der Frage nach etwaigen Mitnahmeeffekten hat van Lengerich eine klare Position: „Wir können und wollen nur tatsächlich höhere Kosten weiter geben. Kurzfristige Mitnahmeeffekte helfen nicht weiter, sich nachhaltig und langfristig zu etablieren. Wenn wir die Situation ausnutzen würden, kommt es langfristig wie ein Boomerang zurück.“Andreas Huesmann