Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

News

Ackern im Alleingang: Simba DTX von Great Plains im Test

Der Simba DTX von Great Plains arbeitet nach dem One-Pass-Verfahren: In einer Überfahrt lockert er den Boden bis zu 40 cm tief, gleichzeitig erledigt er die Saatbettbereitung. In unserem Test aus der top agrar 1/2015 hatte das Arbeitszeit gespart und die Erträge gesteigert.

Lesezeit: 6 Minuten

Der Simba DTX von Great Plains arbeitet nach dem One-Pass-Verfahren: In einer Überfahrt lockert er den Boden bis zu 40 cm tief, gleichzeitig erledigt er die Saatbettbereitung. In unserem Test aus der top agrar 1/2015 hatte das Arbeitszeit gespart und die Erträge gesteigert.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Genügend Leistung sollte ein Schlepper haben, an den man den Simba DTX anbaut. Das One-Pass-Gerät (engl.: ein Arbeitsgang) von Great Plains arbeitet mit fünf Zinken auf 3 m Arbeitsbreite nämlich bis zu einer Tiefe von 40 cm. Gleich­zeitig erledigt eine Kurzscheibenegge das Ein­arbeiten von Ernteresten, bevor eine Walze die Rückverfestigung übernimmt. Auf Wunsch sät der DTX auch Raps und Zwischenfrüchte.


Gut 3 t bringt die vollausgestattete Werkzeug-Kombination mit ihrem sehr stabilen Rahmen auf die Waage. Zum Ziehen gibt Great Plains einen Leistungsbedarf von 200 bis 360 PS an. Wir haben den DTX mit einem Axion 830 mit 235 PS sowie einem 926er Fendt eingesetzt. Beide Schlepper sind gut mit dem Gerät klargekommen, weniger Leistung sollte es aber auf keinen Fall sein.


Lockern ohne Kluten


Herzstück des DTX sind die v-förmig versetzt angeordneten Pro-Lift-Lockerungszinken. Die Zinken haben nur 20 mm breite Scharspitzen. Drei Flügelschare stehen zur Auswahl. Serienausstattung ist das 25 cm breite Universalflügelschar. Alternativ gibt es eine etwas flacher angestellte, 30 cm breite Variante, die etwas weniger Boden bewegt. Für die flache Bearbeitung gibt es noch einen 36 cm-Flügel, der allerdings auch mehr Boden an die Oberfläche befördert.Der Pro-Lift-Zinken besteht aus vier Teilen. Der Flügel wird von hinten auf den Zinkenstiel geschoben und mit einer 16 mm-Schraube befestigt. Die Scharspitze und der darüber liegende Verschleißschutz werden jeweils von einem Hohlspannstift gehalten.


Scharspitze und Flügel heben den Boden etwas an und brechen ihn. Wichtig ist dabei, dass der Boden bis zur Bearbeitungstiefe trocken ist. Die Tiefe lässt sich Zinken für Zinken per Bolzen über je ein Lochraster in fünf Stufen verstellen. Bei der flachsten Einstellung arbeiten die Zinken 25 cm tief, pro Loch kommen 3,75 cm bis zur maximalen Arbeitstiefe von 40 cm hinzu. Allerdings muss man dazu unter das Gerät kriechen und die 25 kg wiegenden Zinken bei gezogenem Bolzen von Hand halten.


Eine Scherbolzensicherung gibt es serienmäßig. Auf steinreichen Böden sollte man die Zinken besser mit der hydraulischen Steinsicherung schützen. Das System wird dabei auf etwa 90 bar vorgespannt, was einer Auslösekraft von etwa 1 500 daN (1,5 t) entspricht. Ein Manometer zeigt den eingestellten Druck vorne am Rahmen an.


Flexible Scheiben


Nach den Lockerungszinken übernimmt eine zweireihige Kurzscheibenegge die flache Bodenbearbeitung und mischt Erntereste ein. Die gezackten Scheiben aus Borstahl haben einen Durchmesser von 50 cm und sind gewölbt. Sie sind an sogenannten Pro-Aktiv-Blattfedern angebracht und so einzeln abgesichert. 25 cm Abstand haben die Scheiben einer Reihe zueinander – das ergibt einen Strichabstand von 12,5 cm. Zwischen vorderer und hinterer Scheibenreihe ist genügend Platz, sodass der DTX auch mit größeren Strohmengen keine Probleme hatte.


Einen großen Einfluss auf den Durchgang hat der Schnittwinkel der Scheiben. Und dieser lässt sich beim DTX stufenlos einstellen. Jede Scheibenreihe verfügt dazu über eine eigene Spindel, mit der man den Winkel zwischen 10 und 25 Grad verstellen kann. Der Vorteil dieser Verstellmöglichkeit: Man kann die Scheibenegge immer maximal aggressiv fahren, kurz bevor sie verstopfen würde. Zur Orientierung gibt es eine gelaserte Skala. Als mittlere Einstellung gilt für die vordere Scheibenreihe ein Schnittwinkel von 22° (3 auf der Skala). Die hintere Scheibenreihe arbeitet etwas weniger aggressiv (etwa 16°, 2 auf der Skala). Alternativ gibt es eine etwas günstigere Verstellung mit drei festen Winkeln pro Scheibenelement.


Große Auswahl gibt es bei den Packerwalzen für den Simba DTX. Wir haben mit der schweren DD-Walze sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Keilringwalze mit 60 cm Durchmesser hat aufgesetzte Stahl-Pressringe, die Kluten zerschneiden und eine sehr wetterbeständige Oberfläche hinterlassen. Auch nach einer Woche mit 140 l Niederschlag hatte die vom DTX hinterlassene Ackeroberfläche Bestand. Nach wenigen Tagen konnten wir hier schon wieder Mais legen. Die Pflug-Variante auf dem gleichen Standort war erst zehn (!) Tage später befahrbar als die vom DTX bearbeitete Fläche.


Saat in einer Überfahrt


Mit dem fest montierten pneumatischem Sägerät übernimmt der DTX nicht nur Boden- und Saatbettbearbeitung sondern auch noch die Saat in einem Arbeitsgang (7 000 € Aufpreis). Wir haben die elektrisch angetriebene Säeinheit mit Überwachungs-Computer zur Rapsaussaat eingesetzt. Das Podest mit klappbarem Aufstieg zum Saattank ist vorbildlich. Das Geschwindigkeitssignal kommt von einem Radarsensor.


Fünf Schlauchabgänge platzieren die Saat hinter der Packerwalze exakt über dem gelockerten Streifen der Zinken. Die Wurzeln können in den gelockerten Streifen wachsen. Genau wie der Abstand der Zinken beträgt der Abstand der Saatreihen 54,5 cm.


Ist das Sägerät an Bord, sollte auch ein Striegel (700 €) zur Ausrüstung des DTX gehören. Der gefederte Zinkenstriegel sitzt hinter der Packerwalze und bedeckt die Saatkörner leicht mit Erde. Seine Intensität lässt sich über ein Lochraster einstellen. Die von uns angelegten Streifenversuche mit Winterraps liefen ebenso schnell auf wie die Drillsaat-Vergleichsvariante. Die Saatstreifen des DTX sind dabei etwa 12 bis 15 cm breit. Trotz des großen Reihenabstandes hatten die Rapspflanzen (bei besten Wuchsbedingungen im Herbst) den Boden nur wenige Tage später als die der Drillsaat (12,5 cm Reihenabstand) bedeckt.


„Made great in Britain“ – so steht es auf dem Rahmen des DTX. In der Tat hat uns die robuste Bauweise und gute Verarbeitung beeindruckt. Auch an der Lackierung gibt es nichts auszusetzen. Dass man die Lager der Scheiben alle 200 Stunden mit einem Spezialfett abschmieren muss, ist nicht wirklich ein Problem. Die integrierte Werkzeugkiste auf der linken Maschinenseite ist ein weiteres praktisches Detail, das man sich auf so manch anderer Maschine ebenfalls wünschen würde.


Allerdings hat diese Qualität auch ihren Preis. Und der wiegt beim Simba DTX ebenso schwer wie seine 3,1 t Einsatzgewicht. 31 454 € (alle Preise zzgl. MwSt.) verlangt Great Plains für die vollausgestattete Testmaschine mit hydraulischer Zinkensicherung, stufenloser Schnittwinkelverstellung sowie dem pneumatischem Sägerät. Wer keine Steine hat, kann mit der günstigeren Scherbolzensicherung 2 478 € sparen. Und wer auf die Säeinheit verzichtet, zahlt knapp 7 000 € weniger. Zumindest die stufenlose Schnittwinkelverstellung (1 580 €) würden wir für den DTX aber immer empfehlen – vor allem wenn man das Gerät auf wechselnden Böden mit großen Mengen an Ernteresten einsetzt. Jan-Martin Küper


Video


Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.