Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.
Es macht schon etwas her, wenn die neue Güllefass-Generation von BSA mit dem Vogelsang-Schleppschuh seine Bahnen auf dem Grün zieht. Um Design sollte es bei der neuen Tandem-Fassgeneration 2020 aber nicht in erster Linie gehen, sondern vielmehr um Funktion. Und um eine klarere Trennung zwischen den drei Baureihen Farmerline, Premiumline und Profiline.
Ein Tank für alle
Alle Tanks von 10 bis 20 m3 werden im Werk in Serie gebaut und verzinkt, ohne dass von vornherein feststeht, wie er weiter ausgestattet wird. Dazu gehören jetzt auch die serienmäßigen Radeinschnitte, die einen tieferen Schwerpunkt bei hohen und breiten Bereifungen ermöglichen. Jede Baureihe startet mit 30.5er Bereifung, einzig in der Farmerline bis 14,5 m3 sind nur 26,5 Zoll möglich. Die Kunststoff-Kotflügel gehören immer zum Fass.
BSA baut seine Tanks im 2-Kammer-System. Zuerst wird hinten entleert, das vordere Drittel bleibt für mehr Stützlast gefüllt. Zur flexiblen Bauweise gehört auch, dass jede Pumpe unter den Tank passt oder auch später umgerüstet werden könnte. Drei verschiedene Exzenterschneckenpumpen sind möglich: 4.000 l/min (Serie), 6.000 l/min oder die Duplex-Pumpe mit 8.000 l/min Förderleistung.
Die Druckleitung verläuft nun nach der Pumpe senkrecht durch den Tank und dann obenliegend zum Verteiler. Durch die außenliegende Bauweise gibt es Platz für Optionen wie Durchflussmesser, Dreiwegehahn, Bypass-Regelung und NIR-Sensor. Schön, dass die automatische Schieberendabschaltung immer an Bord ist. Mittig an der vorderen Stirnwand sind alle Tanks für einen Saugarm mit doppelter Klappung vorbereitet. Optional gibt es am Saugarm einen Turbo-Befüller.
BSA: Hubwerk nur für Profiline
Mit dem Nachrüsten von Hubwerken sind in der Vergangenheit Probleme entstanden, wenn zu schwere Verteiltechnik montiert und dann die zulässigen Lasten im Betrieb überschritten wurden. Beim Kauf eines BSA-Fasses muss der Kunde sich jetzt festlegen, ob mit oder ohne Hubwerk — ein Nachrüsten ist künftig nicht mehr möglich. Wer ein Hubwerk für Einarbeitungsgeräte und Schleppschlauchgestänge über 18 m Arbeitsbreite möchte, muss sich von Anfang an für die Profiline entscheiden. Dann ist das Hubwerk fest am Rahmen eingeschweißt und hat 7,8 t Hubkraft. Beim Fahrwerk setzt BSA auf ein 4-Feder-Parabel-Achsaggregat von ADR. In der Premiumline sind 27 t Serie, Profiline bietet 32 t. Zur Vorbereitung für eine Reifendruckregelanlage sind die Achsen immer vorgebohrt. Als weitere Ausstattungsvarianten kann man zwischen einer Luft- oder Hydraulikfederung wählen. Die K80-Zuggabel ist in drei Höhen-Stufen variabel am Fass montierbar, in der Profiline sind 4 t Stützlast Serie. Bei der Lenkung kann man zwischen Nachlauflenkung und der elektrohydraulischen Zwangslenkung EHLA mit K50-Kugel wählen. Schön ist, dass sich die Zwangslenkung auch sperren lässt.
Profiline: Alle Möglichkeiten bei der Bedienung
Rechts am Fass befindet sich ein Steuerschrank, in dem die Zentralelektronik wasser- und staubdicht sowie alle Elektromagnetventile ordentlich untergebracht sind — eine schöne Lösung. Hier findet man sich im Falle einer Störung zurecht.
Grundlage der Güllefass-Bedienung ist immer eine ISO-Bus-Steuerung, die sich bei BSA Signo 4.0 nennt. Das komplette Gerät lässt sich ohne zusätzliches Terminal über den ISO-Bus des Schleppers steuern. Alternativ gibt es ein Touch-Terminal mit oder ohne Joystick sowie das Komfort-Terminal mit Kipphebeln, das wir während unseres Kurzeinsatzes nutzen konnten. Auch schon das Komfort-Terminal bietet Automatikfunktionen, wie das selbstständige Einklappen des Gestänges bei geleertem Fass oder eine Teilbreitenschaltung. Das Zusammenspiel mit dem BlackBird-Schleppschuhverteiler von Vogelsang funktionierte prima. Ein- und Ausklappen gehen zügig, und eine Endlagendämpfung ist an Bord. Und an der Ablage der separierten Rindergülle im Grünland gab es nichts auszusetzen.
Fazit zum Praxiseinsatz
BSA hat mit der neuen Fassgeneration 2020 klar Schiff gemacht. Die drei Baureihen grenzen sich in ihren Ausstattungsmöglichkeiten deutlicher voneinander ab, für Händler und Endkunden ergeben sich umfangreiche Möglichkeiten der Um- und Nachrüstung von verschiedenen Komponenten. Der von uns gefahrene 15-m3-Profiline-Tanker kommt mit 15-m-Schleppschuh von Vogelsang auf einen Listenpreis von knapp 240.000 Euro.