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Klassiker im Militär

Bundeswehr mustert alte G-Klasse Geländewagen Wolf aus

Über Jahrzehnte hat Mercedes Benz die Bundeswehr mit der abgewandelten G-Klasse, dem WOLF, ausgerüstet. Nun kommt ein Nachfolger. Ist der Alte was für Hof und Feld?

Lesezeit: 5 Minuten

Für alle Leser, die bei der Bundeswehr waren, kommt hier eine kleine Abschiedsinfo: Die laufende Modernisierung der Fahrzeugflotte der Bundeswehr macht nämlich auch vor dem wohl bekanntesten und bewährten Arbeitstier, dem Mercedes Benz WOLF nicht halt.

Mit dem erfolgten Vertragsschluss im Beschaffungsamt der Bundeswehr wird der in die Jahre gekommene leichte Lastkraftwagen (LKW) durch ein speziell für militärische Anwendungen ausgelegtes modernes Fahrzeug abgelöst, teilte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr am 10. Juli mit.

Bei Landwirten und Jägern ist der Geländeprofi beliebt. In den Verkaufsportalen wird er zu sehr hohen Preisen gehandelt. Es gibt den WOLF in vielen Varianten, von den einfachen Klassikern der 80er und 90er Jahre mit Flatterverdeck hin zu gepanzerten Spezialisten. Die letzte Variante vom WOLF holt z.B. aus einem 5-Zylindermotor 156 PS, läuft 160 km/h, hat eine zul. Gesamtmasse von 3,5 t mit 1,02 t Zuladung und ist 4,44 m lang.

Option auf 5.800 neue WOLF offengehalten

Bei den top agrar-Lesern stieß die Mitteilung des Bundesamtes auf großes Interesse. Ein Leser merkt an, dass der WOLF schon seit 2008 in großen Mengen ausgesondert wird. Diese Aussonderung sei nun nahezu beendet.

Ein anderer Leser schickte dagegen einen Link zu einem interessanten Artikel vom 8. Juli, in dem davon die Rede ist, dass die Bundeswehr doch noch 5.800 neue Fahrzeuge vom Typ WOLF bestellen könnte. Hierzu stellt ein Sprecher des Beschaffungsamtes der Bundeswehr auf top agrar-Nachfrage klar:

"Für die Nachfolge der bisherig genutzten geländegängigen Fahrzeuge vom Typ WOLF wurde ein Rahmenvertrag mit dem Auftragnehmer geschlossen, der die Beschaffung von bis zu 5.800 Fahrzeugen erlaubt. Durch den Abschluss von Rahmenverträgen kann die Bundeswehr die Bestellungen flexibel, nach Bedarf und nach Bereitstellung der entsprechenden Haushaltsmittel im Rahmen der Vertragslaufzeit vornehmen. (...) Über die Namensgebung des Nachfolgemodells ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden."

Nur grobe Infos über den Nachfolger

Die Nachfolger sollen nicht nur eine reine Regeneration der älteren Fahrzeuge vom Typ WOLF darstellen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur zeitgerechten Erfüllung der NATO-Verpflichtungen Deutschlands leisten, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesamtes weiter.

Der WOLF-Nachfolger ist wieder hochgeländegängig und für den Transport von bis zu vier Soldaten mit kompletter persönlicher Ausstattung und Bewaffnung in den Varianten Führungsfahrzeug und Feldjägerfahrzeug ausgelegt.

Durch den Vertrag ist der Rahmen zur Beschaffung von mehreren tausend leichter LKW mit einer zulässigen Gesamtmasse von 4,5 t geschaffen, der bis Ende 2032 nach Bedarf flexibel ausgeschöpft werden kann. Zusätzlich werden wichtige Leistungen zur logistischen Versorgung und zu Ausbildungszwecken bestellt.

Die Lieferung von fünf Fahrzeugen zur Nachweisführung ist bereits in diesem Jahr in 2024 vorgesehen, sodass dem Beginn der Lieferung von Serienfahrzeugen im 4. Quartal 2025 erfolgen kann. Im Programm hat die Bundeswehr bereits u.a. das GFF Geschütztes Führungs- und Funktionsfahrzeug Eagle V.

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Bundeswehr erhält bis zu 6.500 ungeschützte Militär-LKW

Am 1. Juli wurde zudem schon bekannt, dass das Beschaffungsamt mit der Industrie einen Rahmenvertrag über den Kauf von zu 6.500 weiteren ungeschützten Transportfahrzeugen (UTF) in den kommenden sieben Jahren geschlossenen hat.

Konkret geht es um eine Vereinbarung zur Herstellung und Produktion der Transportfahrzeuge in den Zuladungsklassen 3,5 t, 5 t und 15 t mit der Firma Rheinmetall MAN Military Vehicle (RMMV) GmbH.

"Mit der ersten Lieferung von acht militärischen, ungeschützten LKW im Jahre 2018 begann die Erfolgsgeschichte der Fahrzeugfamilie der UTF 5 t und 15 t bei der Bundeswehr. Diese Fahrzeuge waren für die Ablösung der Altflotte so unentbehrlich, dass der erste Beschaffungsrahmenvertrag mit einem Zulauf von 3.271 Fahrzeugen vorzeitig ausgeschöpft wurde", sagte Lehnigk-Emden anlässlich der Unterzeichnung. Seitdem hätten sich die Fahrzeuge in der Truppe als robust und zuverlässig bei vielfältigen Transportaufgaben bewährt.

Die Kosten für die erste Festbeauftragung von 610 Fahrzeugen der allradgetriebenen zwei-, drei- und vierachsigen Militär-LKW belaufen sich auf rund 312 Mio. € und werden sowohl aus dem Sondervermögen Bundeswehr und aus dem regulären Verteidigungsetat finanziert. 250 davon sollen der Truppe bereits ab November dieses Jahres zur Verfügung stehen. Durch den Rahmenvertrag hat die Bundeswehr die Möglichkeit weitere Fahrzeuge flexibel nach Bedarf zu bestellen. Das Vorhaben wurde in der Vorwoche durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im Rahmen einer sogenannten "25-Millionen-Euro-Vorlage" gebilligt.

Die UTF werden dauerhaft die logistische Versorgung im Inland sowie bei Ausbildung und Übung und in allen Einsatzszenaren sicherstellen. Die Möglichkeit zur Aufnahme von beispielsweise Führungs- und Informationssystemen, einer fernbedienbaren Waffenstation oder Schutzausstattungen macht diese Fahrzeuge nicht nur anpassungsfähig an die Bedürfnisse der Truppe, sondern bilden zudem einen elementaren Baustein in der Logistik im Hinblick auf die Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung.

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