Um schnell eine Überfahrt über Flüsse zu gewährleisten, verfügt das Militär über spezielle Fahrzeuge, bei der Bundeswehr sind das z.B. die Gefechtsfeldbrücke (GFB), der Brückenlegepanzer Biber oder die Schwimmschnellbrücke Amphibie M3.
Dass es auch günstiger geht, zeigt General Dynamics European Land Systems (GDELS) – Bridge Systems. Zusammen mit dem Landmaschinenhersteller Fendt und der britischen Pearson Engineering hat das Unternehmen auf einer Fachmesse in Ingolstadt das Brückenlegesystem Cobra an einem Fendt 900 Vario präsentiert.
Bei der Cobra handelt es sich um ein modulares Brückensystem, das in zwei Versionen angeboten wird: 15 m Länge bei einer Tragfähigkeit von MLC 90 und 9 m Länge bei MLC 120, berichtet das Fachportal Hartpunkt.
Traktoren: Universell einsetzbar und technisch ausgereift
Auf den Trecker setzen die Militärausrüster deshalb, weil die Maschinen ausgesprochen vielfältig einsetzbare Arbeitsgeräte sind, erklärt Hartpunkt weiter. Neben der namensgebenden Funktion als Zugmaschine und ihrem klassischen Aufgabengebiet in der Land- und Forstwirtschaft kommen sie auch in der Baubranche, für Kommunalaufgaben und bei Feuerwehren zum Einsatz, heißt es zur Begründung.
Technisch zeichnen sie sich unter anderem durch Geländetauglichkeit, kleinste Wendekreise, gute Rundumsicht, die Auslegung für die Rückwärtsfahrt mit mehreren Gängen und optional Rückfahreinrichtungen mit drehbarem Fahrstand sowie durch mechanische, hydraulische, elektrische und elektronische Schnittstellen für den Anschluss von Arbeitsgeräten aus.
Für militärische Zwecke kommen vor allem Großtraktoren mit hoher Nutzlast und Motorleistung in Frage. Seit Jahren bieten internationale Hersteller auch Modelle mit geschützter Kabine an.
Noch viele weitere Einsatzbereiche denkbar
Auch für den Bedarf der Streitkräfte sind verschiedenste Anhängelasten und Anbaugeräte denkbar und teilweise bereits realisiert – von Standardausrüstung wie Frontladern, Heckbaggern und Planierschilden bis hin zu militärischem Spezialgerät wie Minenverlegern oder Grabenfräsen.
Mit der Adaption des Cobra-Systems steht jedenfalls nun ein kostengünstiger Brückenleger zur Verfügung, der den Bestand an Panzerschnellbrücken ergänzt. Selbst militarisierte Traktorvarianten bieten laut Hartpunkt erhebliche Preisvorteile gegenüber maßgeschneiderten Militärfahrzeugen aus Kleinserienfertigung.
Mit dem kleinen Wendekreis, dem guten Sichtfeld, der präzisen Steuerung und der 180°-Drehbarkeit des Fahrstandes eignet sich die Traktorvariante besonders für den Einsatz unter beengten Bedingungen, die das Rangieren mit schwereren Brückenlegefahrzeugen behindern, wie in urbanen Räumen oder bewaldetem Gelände.
Nicht zuletzt spielt die Bedienerfreundlichkeit handelsüblicher Traktoren eine wichtige Rolle. Pioniere mit Traktor-Erfahrung aus Zivilberuf oder militärischer Verwendung können mit geringem Zeit- und Kostenaufwand in der Bedienung des COBRA-Systems geschult werden, heißt es.