Mit dem Konzept Exos von Lely sollen Milchbauern in Zukunft das vorhandene Gras optimal nutzen können. Er erntet autonom und sorgt Tag und Nacht häufig für frisches Gras. Dies verbessert den Geschmack und die Aufnahme von frischem Gras im Vergleich zu herkömmlichen Zero-Grazing-Systemen, so die Niederländer.

Der Nährwert von frischem Gras sei um 10 bis 20 % höher als der von siliertem Gras, da es keine nennenswerten Verluste bei der Ernte, Konservierung und Fütterung gibt.

Die automatische Fütterung mit frischem Gras führe ebenfalls zu erheblichen Einsparungen. Durch die Verfütterung von frischem Gras anstelle von Silage könnten Landwirte erhebliche Geldbeträge für Kraftfutter und andere Futtermittelkäufe sparen. Erfahrungen auf Testbetrieben haben laut Lely gezeigt, dass ein Milchviehbetrieb während der Vegetationsperiode vom frühen Frühling bis zum späten Herbst die Hälfte seines Raufutterbedarfs mit frischem Gras decken kann.

Nächster Schritt in Richtung nachhaltiger und zirkulärer Milchwirtschaft

Exos ist für Lely ein nächster Schritt in Richtung nachhaltiger und zirkulärer Milchviehhaltung. Das System dosiert Flüssigdünger in einem Arbeitsgang direkt nach dem Mähen. Es lädt den Dünger für jeden Lauf, basierend auf der gewünschten Menge pro Hektar. Mit dieser Funktion soll sich Exos perfekt mit dem Lely Sphere-System kombinieren lassen, welches Emissionen in wertvolle zirkuläre Düngemittel umwandelt. So könnten diese Systeme gemeinsam den Nährstoffkreislauf auf Milchviehbetrieben schließen.

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Außerdem neu auf der EuroTier 22

Hofmilch-Verarbeitungsanlage Lely Orbiter Version 2

Lely zeigt auf der EuroTier außerdem seine zweite Generation der Hofmilch-Verarbeitung Lely Orbiter.

„Verbraucher möchten bei Milchprodukten lokale Nähe, kurze Wege, absolute Frische, guten Geschmack, Transparenz und Rücksicht auf Tier und Mensch. Genau diese Wünsche kann ein Milchlandwirt mit unserem Lely Orbiter erfüllen. Dabei baut er sich eine eigene Vermarktung seiner individuellen Leistung als Milchbauer und mehr selbstbestimmte Unabhängigkeit als Unternehmer auf,“ umreißt Norbert van Hemert, Geschäftsführer Lely, Nord-, Zentral, Ost-Europa, den Nutzen des Innovationsprojektes.

Umfassende Erfahrungen mit vier Milchabfüllanlagen der ersten Generation hat das Lely-Team in den Niederlanden gesammelt. Die zweite Generation Lely Orbiter ist nun marktreif. Im nächsten Schritt wird sie in Deutschland gemeinsam mit einem Lely-Landwirt als innovatives Pilotprojekt im Frühjahr 2023 in Betrieb genommen.

„Unsere Mini-Molkerei eignet sich für ausgeprägt unternehmerisch denkende, zukunftsorientierte junge Landwirte. Gewisse technische und weitere Anforderungen müssen zum Aufbau unserer Anlage erfüllt sein, beispielsweise das Melken mit unseren Lely Astronaut Melkrobotern,“ ergänzt Sergio Ooijens, Leitung Lely Processing.

Milchproduktevielfalt

Landwirt Sergio Ooijens nutzt das System schon: „Von unserem Lely Astronaut Melkroboter fließt die Milch im geschlossenen System in den Orbiter und zuletzt in die Milch-Flasche, als Vollmilch oder fettarme Milch. Wir können damit homogenisieren, pasteurisieren und separieren. Alles mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum von 14 Tagen. Das ist besonders für eine Bauernhof-Molkerei.”

Zudem erzeugt diese zweite Generation Joghurt in verschiedenen Verpackungen. Die Verarbeitung und Abfüllung von Sahne wurden vollständig automatisiert.

In der Regel sei die frisch gemolkene Milch in weniger als 24 Stunden fertig verarbeitet und abgefüllt, also quasi vom Gras ins Glas.

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Lely stellt die nächste Generation des Lely Juno vor

Außerdem neu ist die überarbeitete Futteranschiebelösung Lely Juno. Der Vorgänger sei weltweit in einer Stückzahl von 13.000 installierten Geräten in 45 Ländern im Einsatz.

Neben der Weiterentwicklung habe Lely das Ziel gehabt, die Wartungsfreundlichkeit zu optimieren. Die Schürze des Lely Juno kann leicht abgenommen werden, was einen einfachen Zugang zu den verschiedenen Komponenten ermöglicht.

Der Lely Juno verfügt auch über neue Räder mit einem verbesserten Profil für besseren Grip bei allen Bodenverhältnissen. Außerdem hat er verbesserte Antriebsmotoren, die zu einer optimalen Leistung bei geringerem Stromverbrauch und weniger Wartung führen sollen.

Was kann der Lely Juno?

Der Lely Juno kann in fast jeder Art von Stall ohne wesentliche bauliche Änderungen eingesetzt werden, verspricht der Hersteller. Der Lely Juno folgt Fressgittern per Ultraschall auf beiden Seiten des Futtertisches. Er kann die Schürze sowohl in der linken als auch in der rechten Schiebeposition absenken. Dadurch werden die Fahrwege effizienter, was zu einer höheren Kapazität der Maschine führt.

Wenn der Lely Juno kein Futter anschiebt, zum Beispiel außerhalb des Stalles oder bei Übergangen auf dem Futtertisch, kann er die Schürze anheben. Dies verringert den Verschleiß, ermöglicht dem Juno keinen Schmutz an das Futter zu tragen und sorgt für ausreichend Bodenfreiheit beim Fahren an Steigungen.

Außerhalb des Stalles folgt der Lely Juno Metallführungsstreifen, um zur Ladestation und zu anderen Ställen zu fahren. Für die Fahrt von Stall zu Stall kann der Lely Juno eigenständig Torsteuerungen zum Öffnen von Stalltoren ansteuern.

Beim Anschieben des Futters kann der er sich dem benötigtem Anschiebedruck anpassen: Mit der Funktion „Dynamisches Anschieben“ kann die Software bestimmen, mit wie viel Energie der Lely Juno das Futter anschieben muss und wie weit entfernt er vom Fressgitter fahren muss. Dabei hält der Lely Juno selbstständig weitere Abstände zum Fressgitter, wenn viel Futter registriert wird und fährt näher heran, wo weniger Futter liegt.

Häufiges Anschieben von Futter zahlt sich wirklich aus

Eine Erhöhung der Fütteranschiebefrequenz regt laut Lely das häufigere Fressen von Futter an, was zu einer höheren und gleichmäßigeren Futteraufnahme der Herde führt. Dies wirke sich positiv auf die Tiergesundheit, die Fruchtbarkeit, die Produktion und auch auf die finanziellen Ergebnisse aus. Häufiges Anschieben des Futters reduziere ebenfalls die Menge des Restfutters. Die Kühe hätten weniger Gelegenheit zum Sortieren, so dass die gefressene Ration mehr der gefütterten Ration entspricht.

Im Hinblick auf das automatische Melken regt das häufige Schieben des Futters die Kühe außerdem dazu an, den Melkroboter häufiger zu besuchen. Und in Ställen, in denen nicht genügend Platz für alle Kühe am Fressgitter vorhanden ist, kann häufiges Futteranschieben Stress und Aggressionen verringern, da das Futter für die Kühe immer in Reichweite ist.

Automatisierung senkt Kosten und erhöht die Produktivität

Durch die Automatisierung der wiederkehrenden Arbeit des Futteranschiebens ist es möglich, die Häufigkeit des Anschiebens zu erhöhen und gleichzeitig den Arbeitsaufwand sowie die Kraftstoffkosten erheblich zu senken. Die Automatisierung ermöglicht es, die Verfügbarkeit von Futter auch während der Nacht zu erhöhen. Tagsüber müssen die Landwirte ihre Tätigkeit nicht mehr mehrmals am Tag für das Futteranschieben unterbrechen.