Ein Kommentar von Jan-Martin Küper, top agrar:

Wer einmal in den Genuss eines Lenksystems gekommen ist, möchte kaum mehr darauf verzichten. Zumal die Technik zunehmend zuverlässiger und (wenigstens etwas) bezahlbarer wird. Das ist gut. Doch es gibt einen Haken: Habe ich mich mit einem Traktorenhersteller auch für sein Lenksystem entschieden, binde ich mich zwangsläufig an die Marke, was die Spuren und deren Übertragbarkeit angeht.

Beispiele dafür finden Sie nur ein paar Seiten weiter in unseren Systemvergleichen: Gülle-Striptill mit dem dunkelgrünen Traktor, Maislegen mit dem hellgrünen – die Spuren sind nicht übertragbar! Maislegen mit einem blauen Schlepper vom Lohnunternehmer, Pflanzenschutz mit dem eigenen, roten Traktor – keine Spuren übertragbar!

Oder ein großes Problem im Controlled Traffic Farming: Dreschen mit hellgrün, Ackern mit dunkelgrün – jede Marke fährt auf eigenen Spuren! Warum kann ich die gefahrenen und aufgezeichneten Spuren von meinem Lohnunternehmer nicht bekommen, um sie dann selber mit meiner Technik zu nutzen?

So offen sollte der Markt heute sein – und bei Isobus funktioniert das (oftmals) doch auch. Das Rennen macht dann halt der Hersteller, der das beste Lenksystem bietet. Das dürfte doch auch ein Anreiz sein, die Systeme und deren Bedienfreundlichkeit weiter zu verbessern. Also, liebe Hersteller, öffnet Euch bei Big Data – schließlich nutzt Ihr ja auch alle die selben Satelliten!