Die Bundesregierung hat die Frequenzen für den neuen, schnellen Mobilfunkstandard 5 G versteigert. Die Netzbetreiber sind bereits intensiv dabei, ihre Telefonmasten zusätzlich zum bestehenden 4 G (LTE) um die neue Technologie 5 G zu erweitern. Sie haben nämlich den Auftrag, bis Ende 2019 für mindestens 98 % der Haushalte in Deutschland eine Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde bereitzustellen.
Da dies mit der alten 3 G-Technik (UMTS) aber nicht geht, werden die alten Sender abgebaut bzw. ersetzt. Dem Spiegel liegen jetzt allerdings Zahlen der Bundesnetzagentur vor, wonach Ende 2018 nur 47 % der SIM-Karten in den Handys einen LTE-Vertrag hatten, d.h. alle anderen nutzen noch die langsame UMTS-Technik. Mit dem gerade stattfindenen Abbau von 3 G könnten sie bald ganz ohne Internet dastehen, warnen Fachleute. Ihnen bleibt dann nur das noch ältere 2G (GPRS oder Edge) für den SMS-Versand und für Sprachanrufe.
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Als Ursache für die verhältnismäßig geringe LTE-Nutzung gibt die Bundesnetzagentur unter anderem an, dass noch immer viele Endgeräte nicht LTE-fähig seien und viele günstige Mobilfunkverträge von Drittanbietern die LTE-Nutzung ausschließen. Noch immer bieten die Mobilfunkanbieter LTE bevorzugt ihren eigenen Kunden an, lassen Tochterfirmen und Drittanbieter häufig außen vor.
Der Abbau der 3G-Netze kann besonders in ländlichen Regionen zu einer Verschlechterung der Netzabdeckung führen. Die Computerzeitschrift "Computer Bild" stellte fest, dass Kunden der Telekom mit 3G auf dem Land zu 56,7 % keine stabile Datenverbindung mehr aufbauen können. In den Städten sei die Verbreitung von 3G hingegen noch relativ flächendeckend.
Aktuell sieht es so aus, als könne der einzige Rat lauten, dass sich alle Nutzer mit alten Handys oder verträgen bis Ende 2020 ein modernes Smartphone samt LTE-Vertrag (4 G) zulegen. Der neue 5 G-Standard ist momentan noch sehr teuer.