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Motorsägen - Was können die Akkugeräte?

Motorsägen mit Akku sind im Trend. Die Leistung der Batterien steigt weiter und viele Vorteile der strombetriebenen Maschinen liegen auf der Hand. Doch was können die Geräte wirklich?

Lesezeit: 7 Minuten

Der Anteil der akkubetriebenen Geräte steigt stetig. So hat z. B. Stihl im letzten Jahr den Anteil der Akku-Maschinen auf 24 % (20 % im Vorjahr) steigern können. Damit ist nahezu jedes vierte Werkzeug des deutschen Herstellers mittlerweile ohne Verbrennermotor unterwegs. Doch damit nicht genug: Bis 2035 will man den Anteil auf 80 % steigern. Doch wie weit ist die Technik eigentlich? Was können die Geräte leisten? Wo liegen die Vor- und Nachteile? Wir zeigen unsere Erfahrungen aus vergangenen Tests mit Akku-Motorsägen von Stihl und Husqvarna.

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Verbrenner nur für harten Dauereinsatz?

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Beim Kauf einer Kettensäge geht es in erster Linie darum, wozu man sie nutzen möchte. Soll es damit in den Wald zum Fällen gehen, dann führt derzeit kein Weg an einer benzinbetriebenen Säge vorbei. Vor allem bei den leistungsstarken, großen Sägen mit Schienenlängen über 40 cm sind die Verbrenner momentan die erste (und auch einzige) Wahl. Denn deren Leistung ist (noch) deutlich höher als die der Akkusägen. Zudem steht eine breitere Produktpalette an Geräten zur Verfügung. Kein lästiges Warten auf das Akkuladegerät – das man im Wald nicht einfach irgendwo anschließen kann – und durchgängig volle Leistung, das sind die großen Vorteile der klassischen Sägen.

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Keine Abgase

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Sucht man eine Säge für Arbeiten auf dem Hof, fürs Handwerk oder als Ergänzung zum Zweitakter, dann kann die Akku-Säge eine sehr gute Alternative sein. Vor allem dann, wenn bereits Geräte und Akkus des entsprechenden Herstellers vorhanden sind.

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Saubere Arbeit ohne Abgase sind ein starkes Kaufargument für diese Technik. Zwar gibt es mittlerweile Kraftstoffe, die sauberer verbrennen und weniger gesundheitsschädlich sind, trotzdem bleibt der Qualm. Im Gegensatz zum Verbrenner atmet der Anwender nicht die Abgase des Motors ein – was bei den klassischen Motoren unvermeidbar ist.

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Schnell auf Drehzahl

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In unseren bisherigen Tests kamen die Stihl MSA 300 sowie die Husqvarna 435i zum Einsatz. Beide arbeiten mit bürstenlosem Elektromotor. Damit beschleunigen die Ketten extrem schnell – jeweils auf maximal 30 m/s. Das macht gerade beim Entasten Spaß: viele kurze Schnitte mit minimaler Anlaufzeit der Kette. Auch das Durchzugsvermögen beider Sägen konnte überzeugen.

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Bei den Akkus bieten die Hersteller verschiedene Möglichkeiten mit unterschiedlichen Kapazitäten. Die Lithium-Ionen-Technik ist dabei der Standard. Auch das 36 Volt-System scheint sich in diesem Anwendungsbereich durchgesetzt zu haben. Stihl wie auch Husqvarna setzen darauf.

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Keine Leichtgewichte

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Die beiden genannten Sägen spielen in unterschiedlichen Klassen, wobei Husqvarna auch noch stärkere Sägen anbietet, als die von uns getestete. Bei der MSA 300 von Stihl leistet der Motor 3 kW/4,08 PS. Zur Vorstellung 2022 brachten die Waiblinger eigens für die neue Säge einen leistungsstärkeren Akku, den AP 500 S mit 337 Wh auf den Markt. Dieser wog in unserem Test satte 2 kg. Zusammen mit der Schneidgarnitur brachte es die MSA 300 so auf ein Gesamtgewicht von 7,72 kg und ist damit rund 2 kg schwerer als eine vergleichbare MS 261 C-M (unbetankt) mit Verbrennermotor.

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Ähnlich sieht das auch bei Husqvarna aus. Die Säge hat eine Leistung von 1,8 kW/2,44 PS. Mit dem 270 Wh-Akku BLI30 und Schneidgarnitur kommt sie auf 5,3 kg Gesamtgewicht, wobei der Akku schon 1,93 kg wiegt. Sie ist ebenfalls schwerer als eine vergleichbare Säge mit Zweitakter.

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Aufgefallen ist uns in den Tests, dass die Akku-Geräte zwar leiser sind, ein Arbeiten ohne Gehörschutz trotzdem nicht zu empfehlen ist. In der Spitze kommen sie beide über 100 dB(A). Für die Lautstärke der Akkusägen sorgt in erster Linie die Kette, bei den Zweitaktern ist es der Motor.

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Verschiedene Betriebsarten

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Nicht immer braucht es die volle Leistung: Für Pflegeschnitte reicht oft auch eine reduzierte Drehzahl. Das verlängert die Akkulaufzeit. Bei Husqvarna gibt es dazu den sogenannten „savE-Modus“, was eine Eco-Funktion beschreibt. Diesen aktiviert man einfach durch das Drücken einer Taste oben am Griff. Im Test konnten wir mit einer Akkuladung im Standardmodus an 40 cm dicken Eichenstämmen rund 15 Minuten arbeiten. Das waren 25 Schnitte.

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Stihl macht es ähnlich, bietet aber drei Funktionen. Der Eco-Modus soll sich vorrangig für leichte Arbeiten eignen. Mit der mittleren „Stellung“ Allround geht es zum Fällen und Ablängen kleinerer Bäume. Wer den Modus „Entastung“ wählt, der hat bereits nach kurzem Drücken des „Gashebels“ die volle Kettengeschwindigkeit anliegen. Wie unterschiedlich die Modi sich auf die Akkulaufzeit auswirken, hat ein Test beim Sägen von Baumscheiben gezeigt. In der Eco-Stellung konnten wir rund zehn Minuten – bei reduzierter Leistung – mit einem Akku unter Dauerlast sägen und schnitten so in Käferholz 59 Scheiben. In der höchsten Stufe waren es gerade einmal vier Minuten und der Akku reichte für 27 Schnitte.

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Dauerleistung nur mir mehreren Akkus

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Auffällig war bei beiden Geräten, dass sich der Akku recht stark erwärmt. Die Hersteller empfehlen, den Akku nach durchgängiger Arbeit und im „heißen“ Zustand möglichst nicht zu laden. Hier sollte man also Abkühlzeit mit einplanen. Wer mit einer Akku-Säge mehr auf Leistung arbeiten möchte, sollte sich mindestens zwei Akkus anschaffen – zumal die Akkuladezeiten bei mindestens 50 Minuten (Stihl) bzw. 80 Minuten (Husqvarna) liegen.

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Unterschiede gibt es übrigens beim Batteriefach. Stihl setzt auf einen senkrechten Schacht, bei dem man das Akkupack von oben hereinsetzt. Bei Husqvarna schiebt man ihn seitlich in die Maschine. Der Schacht ist dabei von beiden Seiten offen. So sollen Schmutz, Sägemehl oder Späne möglichst draußen bleiben.

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Ein Sensor ist sinnvoll

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Die größeren Akku-Kettensägen der Hersteller sind mit Schienenlängen um 35 cm unterwegs, Was bei den Akkusägen im Vergleich zu den Zweitaktern nicht wegfällt, ist das Nachfüllen von Sägekettenhaftöl. Und das ist schnell vergessen, wenn man keinen Kraftstoff tanken muss. Deshalb bieten die Hersteller für einige Sägen (teils optional) einen Ölstandssensor. Im kleinen „Display“ oben am Griff zeigt z. B. das Symbol eines Öltropfens (Stihl), wenn nachgefüllt werden muss. Das ist in unseren Augen sinnvoll, denn so die Schmierung der Kette bleibt so besser im Blick.

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Keine Schnäppchen

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Die vielen Vorteile der Akkutechnik lassen sich die Hersteller gut bezahlen, denn günstig ist die Technik nicht, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Im Netz bietet Stihl seine MSA 300 für 857 € (Listenpreise der Hersteller, inkl. MwSt.) an. Nicht enthalten ist dabei der Akku sowie das Ladegerät. Muss beides noch dazukommen, summieren sich die Investitionskosten auf 1.555 € (Ladegerät 199 €, Akku AP 500 S 499 €). Wer dann für längere Laufzeiten noch einen zweiten Akku benötigt, ist bei über 2.000 €.

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Bei Husqvarna kostet die 435i-Säge 499 € plus 299 € für einen Akku sowie 100 € für das Ladegerät. Die Leistungsdaten beider Sägen sind zwar nicht direkt vergleichbar, ähnlich aber die Verhältnisse zwischen dem Gerät allein und den Akkus. Letztere machen einen Großteil der Investition aus. Deshalb sind Akku-Kettensägen vor allem für denjenigen interessant, der bereits Akkugeräte des jeweiligen Herstellers besitzt oder noch anschaffen möchte. Denn dann verteilt sich die Investition in den Akku auf mehrere Anwendungen.

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Günstige Alternativen?

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Wer „nur“ eine Säge braucht und diese möglichst vielseitig einsetzen möchte, ist derzeit (noch) besser mit einer Zweitakt-Maschine beraten – zumal diese günstiger in der Anschaffung sind. Oder man wählt zum Einstieg ein kleineres Modell. Denn gute Erfahrungen haben wir mit der leichten Makita DUC 254 gemacht, die mit dem Standard 18 V-Akku des Herstellers unterwegs ist (ca. 230 €, ohne Akku). Diese günstige Lösung ist für Betriebe interessant, die ohnehin diese Batterien in der Werkstatt nutzen. Wir nutzen zwei bis drei 5 Ah im Wechsel. Die kleine Top-handle-Säge mit 25 cm-Schiene leistet auf dem Dach, im Korb einer Arbeitsbühne oder besonders auch beim Läutern wirklich wertvolle Hilfe.

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