Die AGCO-Fabriken in den Vereinigten Staaten konnten während der Corona-Krise weitgehend normal weiterlaufen, weil die Landmaschinenproduktion als „essentiell“ eingestuft wurde. In anderen Regionen der Welt wurde die Produktion aber angehalten, darunter im Werk der Konzernmarke Fendt im bayerischen Marktoberdorf.
Der größere Sicherheitsabstand im Werk und der neue Zweischichtbetrieb sind allerdings teuer, sagte Martin Richenhagen, Vorstandsvorsitzender des amerikanischen Landmaschinenkonzerns AGCO im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
Nach seiner Auffassung wäre es nicht notwendig gewesen, das Fendt-Werk zu schließen. Immerhin sei das Geschäft von AGCO von der Corona-Krise nicht zu sehr beeinträchtigt worden. Die Nachfrage nach Traktoren oder Mähdreschern sei stabil geblieben, der Auftragsbestand sogar eher noch gewachsen. „In der Landwirtschaft gibt es keine große Disruption. Die Bauern haben gesät, sie bearbeiten ihre Äcker, und sie werden produzieren und ernten“, sagte er im Gespräch mit der Zeitung weiter. Diese weitgehende Normalität führt Richenhagen unter anderem darauf zurück, dass in der Landwirtschaft üblicherweise nicht in großen Gruppen gearbeitet werde und somit die Gefahr einer Ansteckung nicht so hoch sei.
Die größten Sorgen bereitet ihm im Moment, dass er die Nachfrage bedienen kann, wenn es in der Produktion zu weiteren Unterbrechungen kommt. AGCO hänge auch von seinen Zulieferern ab, deren Bauteile zuletzt nicht immer verfügbar gewesen seien. Insgesamt denkt Richenhagen aber, dass die Wirtschaft sich schneller von dem Corona-Schock erholen werde als vielfach angenommen. Der Aufschwung werde jedoch wohl von Land zu Land sehr unterschiedlich ausfallen, sagte er der FAZ.
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