Wer Kartoffeln pflanzt, muss zunächst den Oberboden gut lockern. Die meisten Betriebe greifen für diese Arbeit zum Pflug. Anschließend erfolgt je nach Boden eine obere Saatbettbereitung mit der Kreiselegge oder Fräse.
Auf mittelschweren Böden mit höherem Lehmanteil bilden sich nach zu schnellem Abtrocknen aber oft Kluten, die auch die Kreiselegge nicht zerkleinern kann. Diese findet man dann auf dem Roder wieder. Hier setzt die Rotorspatenmaschine 38SX von Imants an: Sie vereint die Grundbodenbearbeitung und Rückverfestigung bzw. Saatbettbereitung in einem Arbeitsgang.
Die Imants 38SX gehört zu den leichteren Rotorspatenmaschinen des niederländischen Herstellers und kann auf leichten und mittelschweren Böden mit einer Arbeitstiefe von 15 bis 35 cm arbeiten. Ein Fliegengewicht ist sie mit etwas über 2 t jedoch nicht.
Überschaubare Leistung
In unseren Einsätzen haben wir einen John Deere 6130R und einen 6125R (130 und 125 PS) vor der Spatenmaschine eingesetzt. Die Hubkraft genügte in beiden Fällen. Allerdings ist eine Frontballastierung unerlässlich.
Die empfohlene Zapfwellendrehzahl liegt bei 900 U/min. Bei beiden Schleppern reichte die Zapfwellenleistung. Die Maximalleistung liegt laut Hersteller bei 150 PS, die Minimalleistung ist mit 100 PS angegeben. Wer stärkere Schlepper vorspannt, sollte über die größere 48 SX nachdenken.
Mit dem 130 PS Schlepper arbeiteten wir auf mittelschwerem sandigen Lehm 26 cm tief. Mit dem 125 PS Schlepper arbeiteten wir hingegen auf etwas leichteren Böden bis 25 cm tief.
Durch die in Fahrtrichtung drehende und treibende Wirkung des Rotors wird keine hohe Zugleistung des Schleppers benötigt. Der Dieselverbrauch lag in beiden Fällen bei etwa 18 bis 25 l/h.
Beide Traktoren liefen bei der fest vorgegebenen Arbeitsgeschwindigkeit von 4,5 km/h unter Halblast. Die Flächenleistung betrug etwa 1 bis 1,2 ha/h. Vergleicht man dies mit einem Vierschar-Volldrehpflug mit einer Arbeitsbreite von 2 m, ist die Flächenleistung bei ähnlicher Geschwindigkeit rund ein Drittel höher.
Zum zügigen Wenden legten wir eine Sequenz in das Vorgewendemanagementsystem iTEC. Per Knopfdruck hob sich das Gerät an, die Zapfwelle schaltete ab und die Drehzahl des Schleppers reduzierte sich am Vorgewende.
Smarter Antrieb
Für die tiefe Lockerung und Durchmischung sorgt der Spatenrotor mit seinen 28 Spatenarmen von je 40 cm Länge. Diese sind in sieben Kränzen mit je vier Spatenarmen und einem Strichabstand von 24 cm auf der Rotorwelle umlaufend angeschweißt.
Der im Durchmesser 102 cm große Rotor wird durch eine Doppelkette an der rechten Maschinenseite angetrieben. Die Kette wird dabei von einer Feder gespannt und durch ein Fließfettbad geschmiert. An dieser Seite kam es bei der eingesetzten Maschine zweimal zu Undichtigkeiten am Wellendichtring der Rotorwelle. Nach Wechsel des Dichtrings war dies aber beseitigt.
Kein Pflugsohle
Im Einsatz schiebt der Rotor das Erdreich unter sich her und hebt den Boden dabei an. Pflanzenrückstände werden gleichmäßig in die oberste Bodenkrume eingearbeitet. Es kommt aber nicht zu einer zerkleinernden Wirkung der Pflanzenrückstände, weshalb wir zusätzlich einen Frontmulcher einsetzten.
Ein positiver Effekt ist, dass durch das Anheben des Bodens keine Pflugsohle entsteht. Dadurch verbessern sich Wasserführung und Wurzelbildung, die Erosionsgefahr an Hängen sinkt.
Nicht nur der Spatenrotor, sondern auch die 40,6 cm Walze im Heck ist angetrieben. Dies erfolgt ebenfalls per Kettentrieb. Der Spatenrotor dient hierfür als Durchtrieb. Die Krümelwalze läuft mit etwas Voreilung. Durch die aufgeschweißten Federstäbe zerdrückt sie Kluten. Gleichzeitig wird die obere Bodenschicht durch das Walzenrohr zurückverdichtet und die Maschine in der Höhe geführt.
Ab und zu kann es passieren, dass einer der Federstäbe abbricht. Sie lassen sich aber einfach neu aufschweißen.
Die Bearbeitung sollte bei relativ trockenen Bedingungen erfolgen. Spatenrotor und Krümelwalze können sich sonst mit lehmhaltigem Erdreich zusetzen. Eine falsche Arbeitsgeschwindigkeit kann ebenfalls diesen Effekt beeinflussen. Deshalb sind etwas Feingefühl und Erfahrung bei der Abstimmung von Fahrgeschwindigkeit und Zapfwellendrehzahl gefragt.