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Scheite ohne Stress: Marktüberblick Säge-Spalt-Maschinen

In den letzten Jahren ist das Angebot an Säge-Spalt-Maschinen stetig gewachsen. Zusammen mit Patrick Müßig vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) gibt top agrar Redakteur Guido Höner einen Überblick.

Lesezeit: 10 Minuten

In den letzten Jahren ist das Angebot an Säge-Spalt-Maschinen stetig gewachsen. Zusammen mit Patrick Müßig vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) gibt top agrar Redakteur Guido Höner einen Überblick.

 

Wer Brennholz macht, weiß wie anstrengend das ist. Praktisch, wenn da eine einzelne Maschine den kompletten Job übernimmt. Schneidspalter bzw. Sägespaltmaschinen kappen Stämme zu Rollen, spalten und verladen die Scheite per Förderband. Mittlerweile gibt es ein ziemlich reichhaltiges Angebot von einfachen Spaltern mit aufgebauten Kettensägen bis hin zum stationären Vollautomaten, der auch mit größeren Kalibern und krummen Abschnitten fertig wird.

 

Welche Größenklassen?

 

Die Klassen der Schneidspalter lassen sich nach maximalem Stammdurchmesser und/oder nach der Spaltkraft einteilen – wobei beides zusammenhängt. Wichtig: Die Firmen arbeiten beim Durchmesser oft mit dem „Idealmaß“ eines gleichmäßig runden, geraden Stamms. Teils sind diese Angaben rechnerisch und in der Praxis kaum zu erreichen.


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  • Einsteigerklasse mit Stammdurchmessern bis 20 – 25 cm. Diese Geräte haben meist Spaltzylinder bis 3,5 t, auf Wunsch gibt es auch stärkere Ausführungen bis ca. 5,5 t.



  • Die Mittelklasse wird mit Durchmessern von 25 bis ca. 35 cm fertig. Die Spaltzylinder drücken je nach Ausstattung zwischen 8 und 18 t. Vor allem für Mehrfach-Spaltmesser braucht die Maschine mehr Spaltkraft.



  • Die Oberklasse bewegt sich im Bereich von 35 bis ca. 50 cm, vielleicht auch etwas mehr. Diese Geräte arbeiten mit Spaltzylindern bis ca. 25 t.



  • In der Königsklasse geht es vor allem um starkes Holz bzw. um eine sehr hohe Leistung im gewerblichen Einsatz. Diese Maschinen werden häufig nach Kundenwunsch ausgestattet.


Die Preise für Schneidspalter richten sich nach Größenklasse und Ausstattung. Brauchbare Einsteigergeräte dürften bei 8 000 bis 10 000 € (alle Preise im Text sind Größenordnungen o. MwSt.) starten. In der gut ausgestatteten Mittelklasse liegen die Preise bei 15 000 bis 20 000 €. Die Oberklasse mit komfortabler Bedienung bewegt sich im Bereich ab 25 000 €. In der Königsklasse geht es mehr um die individuellen Wünsche der Kunden – dementsprechend gestaltet sich auch der Preis stark unterschiedlich.

 

Sicherer Vorschub

 

Bei den einfachsten Einsteigermaschinen schiebt man das Holz von Hand weiter. Etwas komfortabler funktionieren Geräte mit einer einzelnen Förderwalze. Standard sind mittlerweile Vorschubförderer, die mit einem profilierten Gummiförderband arbeiten. Bei den mobilen Maschinen lässt sich das Band zum Transport recht einfach einklappen. Die meisten Einzüge werden ohne Zusatzausstattung mit Stammabschnitten bis zu 2 m Länge fertig. Einige größere Maschinen arbeiten auch mit mehreren hydraulischen Walzen, Kettenförderern oder sogar mit einem Holzgreifer, der das Holz vorwärtsschiebt.

 

Der sichere Stammvorschub ist eines der Nadelöhre der Schneidspalter: Je knorriger das Holz, desto schneller verkantet es sich. Wer nur Nadel- oder schlankes Durchforstungsholz verarbeitet, hat sicher kein Problem. Wipfelholz bringt vor allem die einfacheren Maschinen oft an ihre Grenzen.


Die meisten Maschinen haben einen mechanischen Längenanschlag: Der Vorschub fördert den Stamm vor eine verstellbare Platte. Der Anschlag sollte sich einfach auf die gängigsten Scheitlängen einstellen lassen: 20, 25, 33, 50 cm. Einige Maschinen erlauben auch Zwischenstufen oder „Überlängen“ bis 60 cm. Wichtig ist natürlich, dass auch die Spaltmulde die langen Abschnitte sicher aufnehmen kann. Anspruchsvoll bei der Übergabe an den Spalter sind besonders kurze, dicke Rollen, Reststücke und die Maximallängen.


Der Vorschub arbeitet oft mit einem Gummiförderband. Krumme Abschnitte bringen einige Maschinen an ihre Grenzen.


Dieser Vorschub arbeitet mit mehreren griffigen, hydraulisch angetriebenen Walzen.



 

Schneller Nachschub

 

Die Leistung eines Schneidspalters lässt sich nur dann vernünftig nutzen, wenn der Holznachschub reibungslos läuft. Hier bieten die Firmen mittlerweile unterschiedliche Stammfördersysteme an. Im einfachsten Fall kombiniert man die Maschine mit einem verlängerten Einzug. Diese Längsförderer gibt es als Tisch mit Rollen oder auch mit hydraulisch angetriebenen Förderwalzen bzw. -ketten. Die Preise für Lösungen mit hydraulischem Antrieb starten bei rund 2 000 €.

 

Eine große Erleichterung auf dem Holzplatz sind hydraulische Hebetische, die den Stamm auf die Maschine wuchten. Je nach Ausstattung kosten die Hebetische ab rund 1 000 €. Oder man stattet die Anlage direkt mit kombinierten Längs- und Querförderern aus, die es ebenfalls in unterschiedlichen Varianten gibt. Vorteil: Die Stämme kann man auf Vorrat mit der Palettengabel oder dem Kran direkt auf dem Tisch des Längsförderers laden. Per Sappie oder bei komfortableren Anlagen per Förderkette gelangt das Holz auf den Querförderer und dann weiter in die Maschine. Komplett wird der Zuführer mit einem Stammtrenner oder -vereinzeler, der dafür sorgt, dass automatisch immer nur ein Stamm auf dem Querförderer landet.

 

Die Preise für eine komplette Förderanlage richten sich stark nach der Ausstattung und der Größe. Brauchbare Lösungen dürften bei etwa 5 000 € starten. Die Zuführanlagen lassen sich bei einigen Schneidspaltern direkt an das Hydraulik-System anschließen, was die Handhabung bzw. Steuerung deutlich erleichtert.


Mit Stammförder-Systemen lässt sich die Leistung steigern. Hier ein größerer Auflagetisch mit Längs- und Querförderer.


Geräte mit Kettensägen bauen kompakter. Die Führungsschiene wird manuell oder hydraulisch durchs Holz geführt.



 

Mit Säge oder Kette?

 

Die Schneidspalter kappen das Holz mit Kreis- oder Kettensägen. Die Kreissägen reagieren weniger empfindlich auf verschmutztes Holz, ihr Schnitt ist teils schneller. Die Standzeit der hartmetallbestückten Blätter ist höher – dann müssen sie aber meist zum Schärfdienst. Nachteilig sind vor allem mehr Lärm und der höhere Platzbedarf vor allem bei Maschinen für größere Holzdurchmesser.

 

Maschinen mit Kettensägen lassen sich durch den direkten hydraulischen Antrieb einfacher konstruieren. Die Kettensägen brauchen deutlich weniger Platz – auch bei großen Holzdurchmessern. Es entsteht weniger Lärm – doch der Schnitt ist eventuell langsamer. Vor allem mögen Sägeketten kein verschmutztes Holz. Wichtig bei beiden Lösungen ist das sichere Fixieren der Stämme beim Schnitt – besonders, wenn nur noch ein kleiner Rest übrigbleibt. Unsaubere Schnitte führen zum Verklemmen der Säge bzw. behindern die Übergabe des Holzes an den Spalter. Bei einigen Maschinen, wie z. B. bei Hakki Pilke oder Tajfun, fährt der Anschlag beim Sägen automatisch ein Stück zurück, damit sich nichts verklemmt.

 

Nahezu alle Einsteigermaschinen, aber auch einige professionellere Geräte, arbeiten mit Kettensägen. Ketten und Führungsschienen stammen meist aus dem Harvester-Bereich. Die besseren Maschinen schalten die Kettensäge nur beim Kappen zu, was Schmieröl spart. Besser ausgestattete Maschinen haben eine automatische Kettenspannung. Je nach Ausstattung und Größe der Maschine wird die Schiene manuell per Hebel oder hydraulisch durchs Holz geführt.

 

Schneidspalter mit Kreissäge gibt es unter anderem von Kretzer, Palax, Pezzolato, Posch oder Uniforest. Durch das System und den Antrieb ist der Platzbedarf höher. Maschinen mit einem 80 cm-Blatt schaffen Holzdurchmesser bis 30 oder 32 cm. Die Blätter mit einem Meter Durchmesser kappen Stämme bis maximal rund 40 cm Querschnitt – jeweils unter Idealbedingungen. Größere Stationärmaschinen haben Blätter bis zu 1,50 m Durchmesser und können damit auch 60 cm-Stämme verarbeiten.




 

Schnell oder stark spalten?

 

Nach dem Schnitt fallen die Rollen in den Spaltkanal. Häufig liegt der Spalter unterhalb der Sägeposition. Während des Spaltens kann so schon der nächste Abschnitt gesägt werden. Einige Firmen lösen das auch mit einem seitlich versetzten Spaltkanal, um die Fallstufe geringer zu halten. Denn bei der Übergabe an den Spalter kam es bei früheren Maschinen zu Störungen. Besonders anspruchsvoll sind dabei kurze Rollen mit großem Durchmesser oder sehr dünne Sortimente.

 

Viele Firmen haben die Übergabe an den Spalter verbessert. Bei einigen schwenkt der Längenanschlag beim Schnitt automatisch weg. Bei anderen liegt der Abschnitt beim Sägen auf einer Art Falltür, die das Holz dosiert auf den darunterliegenden Spaltkanal übergibt. Oder eine Wippe kippt die Rolle in den seitlich versetzten Spaltkanal. Der Spaltkanal ist unten v-förmig, sodass sich die Abschnitte vor dem Spaltmesser zentrieren und möglichst mittig getroffen werden.

 

Wenn die Maschine größere Durchmesser verarbeiten soll, ist ein mehrfaches Spaltmesser sinnvoll (je nach Größe und Ausführung der Maschine bis zu zwölf Scheite oder sogar mehr). Bei wechselnden Holzdurchmessern muss sich das Messer einfach in der Höhe verstellen lassen. Bei den einfachen Maschinen geht das über einen Hebel oder eine Kurbel. Hydraulische Lösungen sind deutlich komfortabler und schneller.

 

Bleibt noch das Problem, auf Anhieb die richtige Höhe zu treffen. Gut sind Lösungen, die den aktuellen Durchmesser des Stamms anzeigen und so das Einstellen des Spaltmessers erleichtern. Unter, im bzw. hinter dem Spaltkanal sollten die Maschinen einen Rost haben, damit Sägespäne und Holzsplitter nach unten herausfallen können.

 

Viele professionellere Geräte bieten zwei Spaltgeschwindigkeiten: entweder schnell oder etwas langsamer mit maximaler Kraft. Die meisten Maschinen mit zwei Spaltgeschwindigkeiten schalten automatisch um, sobald mehr Kraft erforderlich ist. Eine interessante Lösung kommt von Palax: Das System Optimi passt die Hublänge des Zylinders automatisch an die Scheitlänge an. Je kürzer die Abschnitte, desto weniger Weg macht der Zylinder. Das spart Zeit.

 

Manuell oder automatisch?

 

Oft gibt es die gleiche Grundkonstruktion einer Maschine als Einsteigervariante und als professionellere Ausführung. Entscheidend ist dabei meist die Steuerung bzw. hydraulische Ausstattung. Im einfachsten Fall arbeiten Sägevorschub und Spalter-Höhenverstellung manuell. Je mehr Hydraulikfunktionen, desto komfortabler. Die Steuerung läuft entweder direkt über einen Ventilhebel oder elektrohydraulisch. Bei elektrohydraulischem Ventilblock lassen sich Funktionen koppeln oder sogar halbautomatisch steuern.

 

Diese Maschinen steuert man komfortabel per Joystick (z. B. Tajfun). Tasten oben auf dem Stick kontrollieren dann die weiteren Funktionen, sodass man nicht umgreifen muss.

 

Reinigen und verladen

 

Nur mit dem Verladeband erreicht der Schneidspalter seine volle Leistung. Deshalb ist das Band bei den meisten Maschinen serienmäßig. Wichtig ist eine ausreichende Überladehöhe für gängige Anhänger. Denn die Förderer lassen sich nicht unendlich steil stellen. Vor allem bei einfachen Gummibändern kugeln die Scheite sonst wieder abwärts. Prak-tisch sind integrierte Anzeigen für die maximal mögliche Steigung des Bandes. Bänder mit aufgeschraubten Querstegen oder Trogketten-Förderer erlauben stärkere Steigungen, sind aber teurer.

 

Wer kritische Holz-Kunden hat, sollte die Scheite vor dem Verladen reinigen. Dazu gibt es unterschiedliche Lösungen. Die einfachste ist eine Rutsche mit Gitterstäben am Ende des Förderbandes, die zwischen 400 und 500 € kostet. Effizienter sind Reinigungstrommeln, die es ab ca. 5 000 € gibt.

 

Die Technik ist robust, aber relativ laut. Seit einigen Jahren gibt es auch Reinigungstische. Mehrere drehende Wellen sind hier mit Fördersternen bestückt, die ineinandergreifen und so das Holz weitertransportieren. Der Schmutz fällt nach unten aus der Maschine heraus. Wegen des aufwendigeren Antriebs sind diese Reinigungen meist teurer als die Trommeln.

 

Flexibler Antrieb

 

Standard bei den mobilen Maschinen ist der Antrieb per Zapfwelle. Gegen Aufpreis bieten fast alle Firmen auch elektrische Antriebe oder Kombilösungen mit Zapfwelle und E-Motor an. Einige Firmen bieten auch Geräte mit aufgebautem Verbrennungsmotor – damit ist man dann komplett unabhängig.

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