Mit großer Sorge blickt die baden-württembergische Firma Stihl auf den Produktionsstandort Deutschland. Gestiegene Baukosten, ausufernde Bürokratie und hohe Arbeitskosten machten die Geräteherstellung hier unrentabel. „Der deutsche Standort hat innerhalb kürzester Zeit massiv an Wettbewerbsfähigkeit verloren“, sagte Aufsichtsratschef Nikolas Stihl jetzt der Augsburger Allgemeinen. Er mache sich große Sorgen um den Standort Deutschland.
Die Deindustrialisierung sei hierzulande bereits in vollem Gang. „Industriearbeitsplätze, die verloren gehen, kommen nicht mehr zurück“, sagte Stihl. Er warf der SPD und den Grünen vor, dies nicht wahrhaben zu wollen. Doch auch die EU hätte zuletzt Probleme geschaffen. Auf EU-Ebene müsse man „bisherige Regelungen rückgängig machen“, sagte Stihl.
Darum ist die Schweiz interessanter
Zwar werde das Unternehmen grundsätzlich in Deutschland bleiben, aber die eigentlich geplante neue Fertigung in Ludwigsburg sei erst einmal gestoppt. Stattdessen fasst der Hersteller das Ausland ins Auge. Bereits Ende Februar 2024 hatte Stihl die Schweiz als möglichen neuen Standort ins Gespräch gebracht. Dort gibt es bereits ein Sägekettenwerk. Trotz höherer Löhne sei die Produktion dort aber 10 % günstiger als in Deutschland, auch weil die Menschen in der Schweiz länger arbeiten und weniger Urlaub als in Deutschland haben, sagt Stihl. Außerdem sei die Bürokratie geringer ausgeprägt.
Bundesregierung bekommt ein Ultimatum gesetzt
Nun legt Nikolas Stihl nach und stellt ein Ultimatum für Standortreformen. „Wenn die Standortbedingungen in Deutschland unter der neuen Regierung besser werden, sind wir bereit, eine neue Fertigung hier in der Region aufzubauen. Die Politik hat jetzt bis 2030 Zeit“, sagte er.
Laut Spiegel versucht das Unternehmen derzeit, die Kosten über Maßnahmen wie Altersteilzeit und einen Abbau von Arbeitsplätzen zu senken. Zugleich investiere der Hersteller vor allem in Rationalisierung, also in eine weitere Automatisierung der Produktion.
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L E S E R S T I M M E N
"Und mit der CDU und den GRÜNEN oder SPD wird es besser ?? Was sagte eine junge Unternehmerin in der Sendung - HART und FAIR: Es muß sich hier in Deutschland radikal etwas ändern , sonst wandern die Unternehmen ins Ausland" (Carl-Hermann Pape)
"Recht hat die Fa. Stihl. Wenn ein Standort heruntergewirtschaftet ist, ist es eben vorbei." (Herbert Schlecht)
"Deutschland ist keineswegs heruntergewirtschaftet. Richtig ist, dass wir eine Flaute haben, an der die Umwälzungen auf dem Weltmarkt und der russische Angriffskrieg ursächlich mitbeteiligt sind. Die Politik der Ampelkoalition war nicht nur schlecht. Scholz und Habeck haben unser Land gut durch diese Krisen geführt. Der wahre Störenfried waren Lindner und die FDP, die von überholten Maximalpositionen nicht ablassen wollten. Wenn Stihl abwandern will, werden wir überleben. Es gibt genug und mindestens gleich gute Konkurrenzprodukte." (Günter Schanné)
"Wenn Stihl, ein sehr exportorientiertes Unternehmen, hustet, dann wirkt die Politik entsetzt. Wenn der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch aber über 100 % ist, dann wird gefordert, dass wir nur für uns selbst in D produzieren sollten und auch kein importiertes Soja verwenden sollten. Nur, woher stammt der Kunststoff, woher die Metalle, die in den Kleingeräten verbaut werden? Sicher nur zum aller kleinsten Teil aus Deutschland. Wen interessiert es, wenn jährlich viele Schweinehalter aufhören? Hier sieht man wieder schönste und feinste Doppelmoral in Politik und Gesellschaft." (Erwin Schmidbauer)
"Großen Teilen der Politiker ist anscheinend nicht klar, dass eine Volkswirtschaft von den erzeugten und verkauften Produkten lebt! Wenn jetzt so ein Umfeld durch Abgaben, Überwachung, Kontrollen und ausufernde Bürokratie geschaffen wurde, dass die produzierende Unternehmen abwandern, fehlt ganz schnell das Geld für Ausbau der Infrastruktur und Sozialausgaben! Man hat es doch hinbekommen dass in Deutschland die produzierten Produkte zurückgehen dazu die Bürokratie ausufert! Der Wirtschaftsminister wird sich vermutlich selbst auf die Schultern klopfen, der Schadstoffausstoß geht zurück (durch Abwanderung der Energie benötigenden Betriebe) der Fachkräfte Mangel wird auch zurückgehen (durch Abwanderung und Einstellung der Bewirtschaftung der Betriebe). Wenn es hier nicht zu einer Wende kommt, werden wir in Zukunft ein Deutschland bekommen, wie wir es nicht für möglich gehalten hätten!!!!!! Umweltschutz und Sozialleistungen muss an sich auch leisten können!!! Dies wird nicht mehr möglich sein wenn wir wirtschaftlich abstürzen!!!!" (Wilfried Maser)
"Dann wird der deutsche Staat wohl die Pendlerpauschale deutlich anheben müssen." (Rudolf Rößle)