Die Maschinenfabrik Kemper hat nun seine goldprämierte Lösung zur Stoppelzerkleinerung am Erntevorsatz im Feld vorgestellt. Der StalkBuster ist direkt am Erntevorsatz befestigt. Für jede Reihe ein separater schräg angestellter Schlegel zertrümmert mit einer stumpfen Flanke die Stoppeln. Der als U-Profil gekantete Schlegel dreht dabei mit ca. 1700 U/min. Bei einem Durchmesser von 730 mm bewegt sich das Profil mit einer Umfangsgeschwindigkeit von ca. 235km/h. Durch die schräge Anstellung schreddern die Messer die Stoppeln von oben nach unten klein. Dadurch entstehen keine groben Stücke, in denen der Maiszünsler überleben kann. Die Messer sind alle einzeln über eine Nockenschaltkupplung abgesichert.
Um die Stoppeln möglichst flach über dem Boden zu erwischen, passt sich jede Einheit dem Boden an. Dazu kann das Winkelgetriebe um die Sechskantwelle pendeln. Ein integrierter Druckluftzylinder presst eine Kufe mit einem einstellbaren Druck auf den Boden. So kann man auf wechselnde Bedingungen reagieren. Legt man den Rückwärtsgang ein, klappen die Zylinder die Hauben sofort nach oben, damit sich diese nicht in den Boden bohren können. Das hat im Einsatz gut funktioniert.
Aufgrund des benötigten Bauraums testet Kemper den Schlegel vorerst nur an der 400plus-Baureihe mit großen Trommeln und acht Reihen. Laut Kemper sind 8-reihige Modelle weltweit die am weitesten verbreitetet. Der StalkBuster bringt ein Mehrgewicht von 350 kg auf die Waage.
Kemper empfiehlt den Einsatz in Maisbeständen mit 75 cm Reihenabstand, da die Schlegeleinheiten ebenfalls im Abstand von 75cm angebracht sind. Wir konnten uns in einem solchen Bestand ein Bild von der Arbeitsqualität machen. Die Stoppeln waren alle fast bodenbündig vollständig abgeschlagen. Nur wenige Stoppeln waren noch minimal länger. Aber auch diese waren komplett aufgefasert.
Wir sind mit dem StalkBuster auch quer zu den Reihen gefahren. Dabei sah das Ergebnis ebenfalls sehr gut aus. Kein nachfahrender Mulcher bekommt so ein Ergebnis hin, da die Stoppel vorher schon vom Häcksler und/oder Abfuhrgespannen überrollt wurden. Laut Kemper benötigt der StalkBuster nur einen Leistungsbedarf von 4 PS pro Reihe. Im Vergleich zu einem Mulcher ist auch dies ein sehr geringer Wert.
Kemper sammelt diese Saison weitere Erfahrungen mit dem Vorsatz. Dabei probieren die Stadtlohner unterschiedliche Messer aus. Zur nächsten Saison sollen mehrere Maschinen bei Testkunden laufen. Im darauffolgendem Jahr möchte der Hersteller eine größere Maschinenanzahl vermarkten.