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Bauern sehen Einsatzmöglichkeiten für automatische Schleppersysteme

Was den Einsatz teilautonomer bzw. autonomer Traktoren angeht, sind die Landwirte weiterhin skeptisch. Laut einer aktuellen DLG-Umfrage würden sie den Maschinen höchstens einfachere Arbeiten bzw. Arbeitsgänge mit hohem Routineanteil überlassen, etwa Arbeitsgänge, die auch einem Aushilfsfahrer zugemutet werden können.

Lesezeit: 4 Minuten

Was den Einsatz teilautonomer bzw. autonomer Traktoren angeht, sind die Landwirte weiterhin skeptisch. Laut einer aktuellen DLG-Umfrage würden sie den Maschinen höchstens einfachere Arbeiten bzw. Arbeitsgänge mit hohem Routineanteil überlassen, etwa Arbeitsgänge, die auch einem Aushilfsfahrer zugemutet werden können. Höhere Anforderungen zu meistern, dies traut man offensichtlich dieser Technik zumindest noch nicht zu.


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Einfache Lenksysteme bevorzugt


Wie die Landwirtschafts-Gesellschaft mitteilt, sind heutige automatische Lenksysteme zwar schon sehr leistungsfähig und präzise, sie sind allerdings auf eine möglichst durchgängige Verfügbarkeit von Satelliten- und Referenzsignalen angewiesen. Grundsätzlich belege aber der rasche Einzug von automatischen Lenksystemen bei Traktoren eindrucksvoll, dass Landwirte durchaus bereit sind, in sogenannte Zukunftstechnologien zu investieren.

 

Deutlich beliebter scheint da bislang noch ein kostengünstiges System mit optischer Signalanzeige und einer Pass-to-pass-Genauigkeit von über 30 cm zu sein. Rund 30% der Befragten, die in ein Lenksystem investiert haben, nutzen es. Der Fahrer folgt dabei der optischen Vorgabe, weshalb die Fahrerentlastung und Genauigkeit hier natürlich nicht sehr hohen Ansprüchen genügen. Andererseits gibt es etliche Arbeiten, bei der die Genauigkeit auf den letzten Zentimeter nicht zwingend erforderlich ist und das kostenfreie Korrektursignal offensichtlich ausreicht. Zudem lassen sich diese Systeme schnell und meist einfach auf einen anderen Traktor umbauen.

 

Um die 30 cm Genauigkeit bei der direkten Anschlussfahrt erreichen nach eigener Einschätzung knapp 24 % der Umfrageteilnehmer. Mit rund 28 % der Nennungen werden fast ebenso häufig Systeme eingesetzt, deren Genauigkeit auf etwa 10 cm im pass-to-pass reicht. Noch genauer geht es mit RTK. Die geschätzten ± 2 cm nutzen knappe 21 % der Anwender bereits auf ihren Flächen – allerdings haben lediglich 10,5 % bislang eine Anbaugerätelenkung ausprobiert. Konkret nach ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber Zukunftstechnologien befragt, schätzen sich die befragten Praktiker meist als „aufgeschlossen“ oder „sehr aufgeschlossen“ ein.


Zwei Gespanne koppeln


Die elektronische Koppelung mehrerer Traktoren bzw. Gespanne setzt voraus, dass es möglichst viele Arbeitsgänge gibt, bei denen gleichzeitig mehrere Gespanne auf einem Feldarbeiten können. Sind dies, wie z.B. beim Grubbern, gleichartige Gespanne, ist je nach Konfiguration eine Mindestgröße der jeweiligen Parzelle notwendig. Bei unterschiedlichen Gespannen, wie z. B. bei der Saatbettbereitung und Aussaat, müssen darüber hinaus die beiden Arbeitsgänge unmittelbar nacheinander folgen und die Schlagkraft der Gespanne aufeinander abgestimmt sein.

 

Darüber hinaus sagen rund 45 % der befragten Landwirte, dass es auf ihrem Betrieb keine Feldarbeitsgänge gibt, die direkt nacheinander folgen können. Die übrigen 55 % sehen dagegen etliche Arbeiten bzw. Arbeitsgänge, die zeitlich direkt in Abfolge stehen können. Als denkbare Beispiele werden genannt: Bodenbearbeitung und Saat, Gülleausbringung und -einarbeitung sowie einige Arbeitsfolgen in der Futterernte. Wie die Umfrage weiter zeigt, sind zeitgleich in vielen Betrieben (28 %) bei der Saat zwei oder mehr Traktoren auf demselben Feld unterwegs. Auch bei der Bodenbearbeitung (knapp 26 %) und der Saat- und Pflanzbettbereitung (zusammen knapp 26 %) sind offensichtlich häufiger mehrere Gespanne gleichzeitig an einer Parzelle am Arbeiten.

 

Vor die Wahl gestellt, ob die Praktiker die elektronisch gekoppelte Traktorformation eher nutzen würden, um einen Arbeitsgang (z.B. Grubbern) gleichzeitig mit mehreren Gespannen durchzuführen oder um damit verschiedene Arbeitsgänge zeitgleich und parallel zu erledigen, ergibt sich ein vergleichsweise klares Bild: Annähernd zwei Drittel der Befragten würden diese Technik nutzen, um mehrere aufeinander folgende Arbeitsgänge, wie z. B. die Saatbettbereitung und Einsaat, parallel durchzuführen. Damit lediglich die Flächenleistung weiter zu steigern, scheint nur für ein Drittel spannend. Dies könnte auch aus der technischen Einsicht resultieren, dass ein großes Gespann in aller Regel energieeffizienter unterwegs ist als zwei kleinere, die in der Summe die gleiche Flächenleistung bringen. Insgesamt sehen die Praktiker durch den Einsatz der elektronischen Deichsel (teilautonome Traktoren) vor allem das Potenzial, Arbeitskraft (37 %) und Zeit (25 %) einzusparen.


Zurückhaltung bei autonomen Systemen


Denkt man den Ansatz teilautonomer Traktoren oder Gespanne weiter, wird man schnell bei einem Szenario mit völlig autonomer Technik landen. Auch für diese autonomen Gespanne sehen die Umfrageteilnehmer einige Einsatzbereiche. Für etwas über 42 % ist die Bodenbearbeitung ein Einsatzfeld, für zusätzliche knappe 23 % die Saatbettbereitung und für gut 6 % die Pflanzbeetbearbeitung. Rund 19 % könnten sich auch vorstellen, die Saat autonom erledigen zu lassen. Wohl die Kartoffelanbauer sehen zudem einen Einsatzbereich bei der Entsteinung. Lediglich einzelne Betriebe könnten sich auch Mäh- und Mulcharbeiten ohne Fahrer denken oder würden bei der Gülleausbringung selbst nicht am Feld sein wollen. In der Gesamtsumme sind es also meist Arbeiten, die in der Regel vergleichsweise überschaubare Ansprüche an die Qualifikation und das Können des Fahrers stellen. (ad)


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