Laut Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war 2024 in Deutschland und der Welt das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. Der Mittelwert lag demnach bei 10,9 Grad und damit noch einmal um 0,3 Grad über dem Wert von 2023, der ebenfalls schon ein Rekord gewesen war. Die Erhöhung um 0,3 Grad sei "ungewöhnlich viel", sagt DWD-Vorstandsmitglied Tobias Fuchs. Vor 2014 hatte es ausschließlich Jahresmittelwerte unterhalb von zehn Grad Celsius gegeben.
"Schon die bisherigen Folgen für Deutschland sind gravierend", sagt Fuchs weiter. Jahre, die vor 1990 als extrem eingestuft worden seien, "sind heute normale Jahre". Der Grund dafür sei "eindeutig der Klimawandel". Gerade bei Temperaturen und Niederschlag gebe es immer stärkere Ausschläge. Deutschland sei unter anderem mit mehr Hitzewellen konfrontiert als früher. Diese beeinträchtigten insbesondere "vulnerable Bevölkerungsgruppen in Großstädten und Ballungsräumen".
Besonders für die Landwirtschaft problematisch sei die Tatsache, dass der Klimawandel "mehr Sturzfluten, Hochwasser und Dürren" bringe.
Baumschulen sehen großes Geschäft
Die Mitteilung nimmt der Bund deutscher Baumschulen (BdB) zum Anlass, für eine schnelle Anpflanzung von Bäumen in den Städten zu werben, um diese an den Klimawandel anzupassen.
"Seit Jahren reden wir von biobasierten Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel. Trotz aller Programme des Bundes sehen wir in vielen Städten einen Nettoverlust im Baumbestand. Hier brauchen wir schnell eine Trendumkehr", äußert der Hauptgeschäftsführer des BdB, Markus Guhl. "Ein Baumpflanzprogramm des Bundes und der Länder in einer Größenordnung von bis zu 5 Mrd. € in den nächsten zehn Jahren ist dringend erforderlich."
Insbesondere da neu gepflanzte Jungbäume einige Zeit der Kultivierung benötigten, um groß genug zu wachsen, damit sie ihre biologische Funktion voll erfüllen können, dürfe man keine Zeit mehr verstreichen lassen. "Wir brauchen jetzt eine Baumpflanzoffensive, damit wir in zehn und zwanzig Jahren eine Überschattung des Stadtraums mit groß gewachsenen Bäumen sicherstellen können", so Markus Guhl weiter.
Auf die richtigen Bäume kommt es an
Dabei gehe es auch um eine geschickte und zukunftsfähige Auswahl an Bäumen. "Gerade weil sich die Niederschläge vom Sommer in den Winter verschieben, benötigen wir ein Baumsortiment, dass diesen Veränderungen Rechnung trägt. Nicht alle heimischen Bäume können mit trockenen Sommern umgehen. Daher müssen vermehrt auch sogenannte Zukunftsbäume im Umgang mit dem Klimawandel gepflanzt werden, die nicht heimisch sind."
Die Baumschulen sehen sich in diesem Sinne als Partner der öffentlichen, aber auch der privaten Pflanzenverwender.
So wird das Agrarwetter in den nächsten 7 Tagen
Am Rande eines Hochs über Südskandinavien und dem Nordmeer strömt von Osten Festlandsluft nach Deutschland, die sich bis Freitag kräftig erwärmt.
In der Nacht zum Freitag meist klar. Von der Nordsee bis zum Erzgebirge örtlich Nebel. Abkühlung auf 7 bis 1 Grad, am Alpenrand um 0 Grad.
Freitag
Am Freitag im Norden und Osten heiter bis wolkig, sonst vielfach sonnig, trocken. Höchstwerte 16 bis 23, im Küstenumfeld kühler. Schwacher bis mäßiger Wind im Norden aus Nord bis West, im Süden aus Ost.
In der Nacht zum Samstag zunächst im Norden und Osten, im Verlauf auch in der Mitte wolkig, sonst gering bewölkt oder klar, aber nur am Erzgebirge sehr geringe Niederschlagsneigung. Temperaturminima 7 bis 0 Grad.
Samstag
Am Samstag von Nord nach Süd vorübergehend stärker bewölkt und vor allem an den Alpen einzelne Schauer, in den Hochlagen als Schnee. Sonst wechselnd oder locker bewölkt und im Westen sowie Nordwesten länger sonnig. Kühler mit Höchstwerten zwischen 8 Grad im Nordosten und 23 Grad im Südwesten. Mäßiger bis frischer Wind aus Nord bis Nordost, von der Ostsee bis zum Erzgebirge und den Kammlagen des Bayerischen Waldes mit teils starken bis stürmischen Böen.
In der Nacht zum Sonntag an den Alpen und im Nordosten wolkig, sonst gering bewölkt oder klar und abgesehen von letzten Niederschlägen an den Alpen weitgehend niederschlagsfrei. Verbreitet Frost zwischen 0 und -4 Grad, im östlichen Bergland und den Alpen teils bis -7 Grad. Nur im Westen und Südwesten sowie an der See teils frostfrei.
Sonntag
Am Sonntag in der Osthälfte wolkig, teils stark bewölkt, aber meist niederschlagsfrei. Sonst heiter bis sonnig, trocken. Erwärmung auf meist 6 bis 15 Grad, dabei in der Osthälfte meist unter 10 Grad. Im Südwesten mäßiger bis frischer und stark böiger Nordostwind mit einzelnen stürmischen Böen im Schwarzwald, sonst schwacher bis mäßiger Wind aus Nord bis Ost.
In der Nacht zum Montag im Osten, anfangs auch Südosten teils dichter bewölkt. Sonst gering bewölkt oder klar, niederschlagsfrei. Abkühlung auf 0 bis -5 Grad, im Bergland bis -8 Grad, frostfrei vor allem im Küstenumfeld.
Montag
Von Montag bis Mittwoch bevorzugt in der Osthälfte wechselnd bis stark bewölkt und gebietsweise schauerartiger Regen, im Bergland auch Schnee. In der Westhälfte bis auf Dienstag meist wechselnd oder locker bewölkt und nach Südwesten auch länger sonnig, weitgehend trocken.
Dienstag/Mittwoch
Am Mittwoch auch im Nordseeumfeld mehr Wolken und evtl. etwas Regen. Im Verlauf leicht steigende Höchstwerte von 7 Grad im Alpenvorland am Montag bis 16 Grad entlang des Rheins am Mittwoch. Nachts bei Werten zwischen +3 und -5 Grad in der Nacht auf Dienstag und +5 bis -2 Grad in der Nacht auf Donnerstag allmähliche Frostabschwächung. Schwacher bis mäßiger, an der Ostsee und im Südwesten zeitweise auch stark böiger Nord bis Nordostwind.
Trendprognose10. bis 12.4.2025
In der erweiterten Mittelfrist ist aufgrund der bestehenden Unsicherheiten sowohl anhaltender Hochdruckeinfluss mit überwiegend freundlichem und trockenen Witterungsbedingungen sowie allenfalls in Teilen des Nordosten und Ostens etwas Niederschlag als auch ein insgesamt leicht unbeständiger sowie windiger Wettercharakter möglich. Die voraussichtlich einfließende, erwärmte Polarluft sollte jedoch eher einen kühleres bis normales Temperaturniveau von 9 bis 17 Grad bedeuten.