Waldumbau
Waldumbau als eine Reaktion auf den Klimawandel ist ein effektives Instrument, um den Schäden der letzten Jahre entgegenzuwirken. Das bedeutet ein Umbau von Monokultur zu Mischkultur.
Waldumbau: Eine Reaktion auf den Klimawandel
Wälder bedecken rund 11,4 Millionen Hektar der Landesfläche Deutschlands, das entspricht ungefähr einem Drittel. Der Wald dient nicht nur als Erholungsgebiet, sondern spielt auch eine wichtige Rolle als Holzlieferant und bei der Anpassung an den Klimawandel. Doch Stürme, Trockenheit und der Borkenkäfer haben in den letzten Jahren große Schäden mit weitreichenden Folgen verursacht. Die einheimischen Baumarten wie Fichte, Kiefer und Buche wurden durch die extreme Situation stark geschädigt. Seit Anfang 2019 ist die Schadholzmenge weiter gestiegen, hier liegt der größte Anteil bei den Nadelgehölzen. Experten gehen von einem Schadholzbefall von 171 Millionen Kubikmeter und einer Fläche von 277.000 Hektar aus, die wiederbewaldet werden muss.
Seit 2019: Nationaler Waldgipfel mit koordinierten Maßnahmen zur Waldrettung und Waldumbau
Auf die massiven Waldschäden reagierte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) 2019 mit der Einberufung eines nationalen Waldgipfels, der 2021 zum zweiten Mal stattfand. Dabei ging es um die Bewältigung akuter Schäden und die Wiederbewaldung von zerstörten Flächen, sowie die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel. Es wurden verschiedene Strategien herausgearbeitet, um dem bundesweiten Waldsterben entgegenzuwirken.
Ergebnisse des Waldgipfels:
Zum Waldumbau wurde außerdem verbindlich vereinbart:
- trockenheitstolerantere Baumarten zu pflanzen
- Wasserspeicherfähigkeit der Waldböden zu verbessern
- Baumarten mit unterschiedlichen Ansprüchen und Eigenschaften zu mischen
- Waldzustand, Schadensrisiko und Schädlingssituation zielgerichtet zu analysieren
- die Waldhygiene deutlich zu intensivieren
Die finanzielle Förderung für die Umsetzung der Maßnahmen wird aus dem Waldklimafond der Bundesregierung bezogen. Seit dem Jahr 2019 beträgt der Anteil 25 Millionen Euro.
Naturverjüngung vs. KünstlicheVerjüngung
Es gibt verschiedene Wege um Wälder angepasst umzubauen.
Naturverjüngung
Durch waldbauliche Maßnahmen und waldfreundliche Jagt werden die gewünschten Baumarten gezielt gefördert. Die Bäume haben ein hohes Wachstum und bilden kräftige Wurzeln aus. Außerdem spielt diese Methode für die Zukunft eine Rolle, da sie kostengünstig umgesetzt werden kann.
Künstliche Verjüngung durch Pflanzung oder Saat
Diese Methode wird als Verbesserung überall dort angewendet, wo die Naturverjüngung nicht möglich ist. Beispielsweise bei der Entwicklung einer zu hohen Kounkurrenzvegetation oder bei Flächen mit hohem Schadverlusten.
Die Wahl der Baumarten ist entscheidend
Besonders die Fichte hat in den letzten Jahren unter Wetterextremen gelitten und gilt in den großen Monokultur-Wäldern als gefährdet. Konzepte des Waldumbaus sehen deshalb vor, klimaempfindliche Nadelwälder in widerstandsfähige Mischwälder umzuwandeln, um das ökologische Gleichgewicht zwischen Boden, Baum und Natur zu stabilisieren. Angestrebt werden stabile und strukturreiche Mischwälder, die mindestens zu 30 Prozent aus Laubbäumen bzw. Tannen bestehen. Eine zusammenfassende Darstellung von Maßnahmen und Bedingungen des Waldschutzes hat die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft erstellt:Praxishilfe Baumarten
Angepasstheit an abiotische Faktoren
Waldböden haben regional stark unterschiedliche Eigenschaften, je nach Ausgangsgestein, Entwicklungsprozess und Bewirtschaftung.
Wichtige Angaben für die Analyse über standörtliche Parameter wie Bodentypen, Substrat oder Humusgehalt im Oberboden werden zum Teil von Landesbehörden bereit gestellt:
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
Eine weitere Hilfe bieten die Klimahüllen von Kölling. Sie geben die Möglichkeit die klimatischen Ansprüche von 27 Baumarten zu vergleichen. Als Einflussgrößen wurden die Temperatur und der Niederschlag in dem jeweiligen Forst gemessen.
Anpassungsfähigkeit
Auch der Baum selbst muss an den Anbaustandort angepasst sein. Hierfür werden Baumeignungskarten bereit gestellt. Außerdem sollte darauf geachtet werden, in welchem natürlichen Verbreitungsgebiet die Baumart vorkommt, um so die Anpassung an das sich wandelnde Klima zu unterstützen.
Förderung noch bis Oktober 2021 zu beantragen
Mit der Nachhaltigkeitsprämie Wald fördert der Bund die die nachhaltige Forstwirtschaft
Das im November 2020 eingeführte Programm soll private und kommunale Forstbetriebe beim Waldumbau unterstützen.
Die Anträge können natürliche und juristische Personen bis zum 30. Oktober 2021 stellen.
Zum Antrag: www.bundeswaldpraemie.de
Durch den Impuls von Bundesministerin Julia Klöckner stehen für die Jahre 2020 bis 2023 zusätzliche Bundesmittel für Waldbesitzer und deren Waldflächen in Form von 480 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld wird durch das Förderinstrument GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) bezogen und verfolgt folgende Ziele:
- Abtransport von Schadholz,
- Wiederaufforstungen
- Fortführung des Umbaus zu klimaangepassten Mischwäldern.
Die Auszahlung erfolgt durch die jeweiligen Länder. Insgesamt stehen 1,5 Milliarden Euro Hilfen für den Wald zur Verfügung.
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