Die geplante Novelle des Bundeswaldgesetze war im vergangenen Jahr auf scharfen Widerstand von Waldbesitzern und Forstwirtschaft gestoßen: Zu bürokratisch, kleinteilig und vor allem übergriffig, hieß es damals oft. Dass die Novelle letztlich im Zuge der auseinanderbrechenden Ampel scheiterte, hat deshalb auf der forstlichen Seite eher für Freude gesorgt.
Merz: Keine Änderung unter meiner Führung
Sollte die Union die nächste Bundesregierung stellen, müssen sich die Waldbewirtschafter offenbar keine Sorgen machen, dass es einen neuen Anlauf zur Neuregulierung der Waldpolitik kommt. Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat jedenfalls keine Pläne in diese Richtung. „Unter meiner Führung wird es keine Änderung des Waldgesetzes geben“, erklärte März beim Empfang der Waldeigentümer am Donnerstag in Berlin. Mit ihm gelte: Vertrauen statt Misstrauen, Eigentümerverantwortung statt staatlicher Gängelung.
„Vertrauen wir den generationenübergreifend denkenden Waldeigentümern oder glauben wir in der Politik, alles besser wissen zu können und den Waldeigentümern im Detail vorschreiben zu müssen, welche Bäume sie pflanzen, wieviel Totholz sie liegen lassen müssten“, fragte Merz. Oder bleibe man bei den bewährten Grundsätzen der Forstwirtschaft, die Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion des Waldes in Einklang bringt. Für den CDU-Vorsitzenden steht fest: „Wir stehen zu dieser Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion des Waldes.“ Das sei „richtig empfundene“ Nachhaltigkeit.
Wenig Sympathien hat Merz auch für die EU-Entwaldungsrichtlinie (EUDR). „Wir müssen sehr aufpassen, dass das, was wir national wollen, nicht im Gegenteil gemacht wird auf der europäischen Bühne“, warnt der Kanzlerkandidat der Union. Dass die Entwaldungsrichtlinie verschoben wurde, sei eine sehr gute Nachricht. „Das reicht aber nicht, Aufheben wäre richtig“, so Merz. Mindestens gelten sollte aber eine Null-Risikostrategie und damit Null-Regulierung für Deutschland, denn hier gebe es keine Entwaldung.
Lindner: Der Wald muss bewirtschaftet werden
Auch der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner stellte sich demonstrativ vor die Waldbesitzer. Er sagte: „Der Wald muss bewirtschaftet werden.“ Es sei ein Missverständnis in Deutschland, wenn man glaube, man sei besonders ökologisch, wenn man den Wald sich selbst überlässt. Wer Gutes tun wolle für Biodiversität und Naturschutz, der überlasse den Wald nicht sich selbst.