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Fichte, Kiefer und Co. knapp und gesucht

Die Preise für Nadelstammholz sind deutlich gestiegen. Gilt der Trend auch für die übrigen Segmente, und wie sollten Waldbesitzer die Vermarktung regeln?

Lesezeit: 4 Minuten

Schwächelnde Wirtschaft“, „Baukrise“, „Geld sitzt nicht mehr so locker“: Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland, Europa und auch vielen anderen Staaten lässt nicht viel Gutes für die Holzmärkte erahnen. Tatsächlich schwächelt der Absatz von Schnitt- und Bauholz. Industrieholz ist ebenfalls weniger gefragt, und nicht zuletzt stehen auch die Brennholzpreise unter Druck.

Rohstoff gesucht

Die Lage auf den Holzmärkten ist seit einiger Zeit von Widersprüchen gekennzeichnet: Einerseits schwächelt der Absatz bei den Sägewerkserzeugnissen, vor allem bei Schnitt- und Bauholz in Deutschland und Europa. Andererseits ist die Nachfrage der Sägewerke nach Rohstoff, sprich Nadelstammholz in den vergangenen Monaten spürbar gestiegen, weil das verfügbare Angebot, vor allem an Fichte, deutlich kleiner geworden ist. Das sind die Gründe:

Die Käferholzmengen sind weitgehend abgebaut, Lager und Kalamitätsflächen meist geräumt. Restbestände halten mittlerweile oft nicht mehr die geforderte Qualität.

2024 gab es zudem kaum größere, neue Schäden durch den Käfer.

Das nasskalte Wetter und regenreiche Wetter bremste zudem den Frischholzeinschlag aus. Das galt zuletzt weiterhin für den Süden, wo Schnee und Nässe die Arbeiten verhinderten.

Fichte zieht an

Trotz der massiven Bestandsverluste in den vergangenen Käferjahren ist die Fichte weiterhin der wichtigste Nadelbaum in Deutschland. In der laufenden Saison 2024/25 wird derzeit deutlich weniger Fichtenholz eingeschlagen als im Vorjahr. Entsprechend sind die Preise in den vergangenen Monaten angezogen.

Vertraglich für Ende 2024 und Anfang 2025 fixierte Fichtenstämme der Klasse B/C in der Stärke 2b erlösten im Süden Deutschlands zuletzt meist 100 bis 110 €/fm (netto, ab Waldstraße). Neuere Geschäftsabschlüsse für die kommenden Monate liegen inzwischen auch darüber. Im Norden und der Mitte Deutschlands ist das Leitsortiment bei der Fichte regional auf über 125 €/fm angestiegen. Fichtenstämme in entsprechender Länge sind weiterhin für den Export gesucht. Erfreulich: Auch Paletten- und Industrieholz (Schleifholz) ist wieder gefragt und erzielt je nach Sortiment 30 bis 65 €/fm.

Mangels Masse ersetzen inzwischen Säger teils die Fichte durch Kiefer, vereinzelt auch durch Douglasie und Lärche. Entsprechend freundlich tendieren auch die Notierungen für Kiefernstämme. BC-Abschnitte in der Stärke 2+ erlösten ab Waldstraße zuletzt verbreitet 80-95 €/fm.

Logistikkosten beachten

Trotz der guten Nachfrage kämpfen Abnehmer und Transporteure mit den gestiegenen Logistikkosten. Nicht wenige Unternehmer weigern sich inzwischen, für eine Fuhre mehrere Ladestellen anzusteuern oder nehmen Preisabzüge von bis zu 10 €/fm bei Untermengen vor. Bei unserer Recherche gab es daher kaum einen Ansprechpartner, der nicht darauf hinwies, Vermarktungsmengen an LKW-Größen anzupassen und gegebenenfalls an Sammelplätzen Sortimente zu bündeln.

Laubholzpreise im Plus

Gute bis sehr gute Preise erzielt weiterhin auch Laubstammholz. „Die Laubholzsaison läuft bei fast allen Baumarten und allen Stammholz-Sortimenten hervorragend“, ist zu hören. Das gelte vor allem für Eiche, Buche und Esche. Einige Sägewerke seien absolut unterversorgt, und auch im Export besteht weite gute Nachfrage nach Laubholzstämmen. Die Preise ab Waldstraße liegen denn auch im Mittel gut 5 % über dem Vorjahr. Auch für die derzeit laufenden Wertholzsubmissionen, bei den besonders hochwertige Stämme per Gebotsverfahren meistbietend vermarktet werden, werden erneut hohe Gebote erwartet.

Energieholz etwas schwächer

Nicht mehr ganz so stark gefragt und teuer gehandelt wie im Vorjahr ist Energieholz wie Brennholz, Pellets und Hackschnitzel. 2024 wurde deutlich mehr Buchenholz eingeschlagen als in den Vorjahren. Vor allem im Brennholzsektor war die Nachfrage nach Buche aufgrund hoher Brennwerte zunächst noch hoch. Allerdings zeigt sich, dass viele Brennholzkunden nach den milden Wintern gut eingedeckt sind, was den Absatz inzwischen bremst. Ungespaltene 2 m-Abschnitte Laubholz zur thermischen Verwertung erlösten ab Waldstraße zuletzt meist 40 bis 60 € pro rm, gespaltene und trockene Ware kostete bei Anbietern je nach Region 120 bis 140 €/rm. Nadelbrennholz sollte ungespalten 25 bis 40 €/rm ab Waldstraße kosten, Scheitholz überwiegend 90 bis 100 €/rm.

Pellets saisonal teurer

Lose gelieferte Holzpellets für größere Heizungen kosteten zum Jahresbeginn verbreitet wieder mehr als 300 €/t (6 t, lose, netto). Das sei für die Saison ein zu erwartender Preisanstieg, heißt es beim Branchenverband Deutsches Pelletts-Institut (DEPI) zur Einschätzung: „Der Preisanstieg im Januar ist bisher nicht ungewöhnlich stark und entspricht einer normalen Entwicklung im Winter“, sagte DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele.

Zwar fällt der Preisanstieg im Januar 2025 nach einem Jahr 2024 mit stark gesunkenen und auf moderaten Niveau verharrenden Pelletspreisen auf. Im Vergleich gegenüber fossilen Brennstoffen wie Heizöl oder Gas bleiben die Holzpellets allerdings weiterhin günstig: Eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets kostet laut DEPI aktuell gut 6 Cent. Der Preisvorteil gegenüber Heizöl von rund 40 % bleibt konstant.

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