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Spätblühende Traubenkirsche wird zur Gefahr für heimische Baumarten

Die Traubenkirsche breitet sich in deutschen Wäldern wie Unkraut aus. Sie nutzt jede Schwäche der heimischen Bäume. Nur die radikale Rodung samt Ausbaggern der Wurzeln hilft noch.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Spätblühende bzw. Amerikanische Traubenkirsche (Prunus serotina) wird in deutschen Wäldern zum Problem. Der Busch mit gelb-rötlicher Herbstfärbung und fast schwarzen Früchten ist eigentlich ein Zierstrauch im Garten. Nun hat die europaweit als „gebietsfremde invasive Art“ gelistete Pflanze ihren Weg in die Natur gefunden.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet Axel Saamer, Revierförster im Frankfurter Stadtwald, von der unkrautartigen Ausbreitung der Traubenkirsche. „Die ist einfach unkaputtbar.“ Sein Team hat daher kurzen Prozess gemacht und konsequent alle Büsche mit Wurzeln entfernt. Denn bleiben nur einige der widerstandsfähigen Wurzeln und Triebe erhalten, schlagen sie schnell wieder aus.

Saamer hat außerdem festgestellt, dass die Spätblühende Traubenkirsche jede Schwäche der inzwischen durch Hitze und Trockenheit gefährdeten heimischen Baumarten ausnutzt, um sich auszubreiten. In Teilen Deutschlands werde die Ausbreitung schon als „dramatisch“ beschrieben. Das Zurückdrängen sei deshalb Teil der Waldstrategie des Frankfurter Stadtforstes, so die Zeitung weiter.

Auch Ringeln hilft

Eine andere Form der Bekämpfung ist das sogenannte Ringeln. „Wir entfernen dazu am unteren Teil des Baumstamms ringförmig mehrere Zentimeter breite Streifen der Rinde“, erläutert Tina Baumann, Leiterin des Frankfurter Stadtforsts. Durch den gezielten Schnitt werde die Nährstoffversorgung des Baumes so beeinträchtigt, „dass er abstirbt“. Das hält sogar der NABU für „sehr empfehlenswert“. Die abgestorbenen Bäume blieben stehen und verkümmerten dann im Laufe der Jahre.

Baumann verweist darauf, dass sich die Spätblühende Traubenkirsche so stark und schnell vermehre, dass sie dem Nachwuchs der einheimischen Arten extrem schade. Zumal dieser schon mit den veränderten, extremen Klimabedingungen zu kämpfen habe. Ein weiteres Problem sei der Wildverbiss, so Baumann. „Das Wild mag die Rinde junger Traubenkirschen nicht.“ Ergebnis sei, dass sich die Wildtiere noch stärker an den heimischen Bäumen gütlich täten.

Auch für Umwelt- und Klimadezernentin Tina Zapf-Rodríguez ist der Einsatz gegen die invasive Art extrem wichtig, da ansonsten „das gesamte Ökogefüge des Stadtwalds durcheinandergerät“. Die Traubenkirsche, so die Grünen-Politikerin, verändere die Baumvielfalt im Wald grundlegend.

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