Bärlauch spielt in der russischen Küche eine wichtige Rolle, weil die Pflanze einen dezenten Knoblauch-Geschmack mitbringt. Dementsprechend lässt sich damit auch Geld verdienen. So kommt es immer häufiger vor, dass Sammler in den deutschen Wäldern unterwegs sind und säckeweise Pflanzen aus der Natur holen.
Wie zuletzt im Stadtforst Leipzig. Hier darf Bärlauch zum Eigenbedarf gepflückt werden. Unterwegs sind dort aber auch professionelle Bärlauch-Diebe. Sie roden große Bereiche im Auwald ab, reißen mit Hacken die bis zu 10 cm im Boden steckende Wurzeln heraus, berichtet die Bildzeitung unter Berufung auf die Polizei. Dort wächst dann erst einmal gar nichts mehr.
Professionell und für längere Aktionen ausgestattet
Die Täter würden sogar saubere Kleidung mitbringen, um sich nach so einer Ernteaktion umzuziehen und nicht aufzufallen. Die verdreckte Kleidung würden sie zurücklassen. Die Polizei hat nach eigener Aussage schon ganze versteckte Lager und Unterstände mit Essen und Material entdeckt.
Erfolg im Auwald
Als es im Wald vor einigen Tagen wieder verdächtig intensiv nach Knoblauch roch, griff die Polizei zu. Bei einer Kontrolle eines Autos entdeckten sie drei russische Männer zwischen 27 und 39 Jahren. Im Kofferraum fanden sie mehrere Einkaufstüten voller Bärlauchknollen und Erntewerkzeug. Die Ernte soll mehrere tausend Euro wert sein.
Kurz darauf schnappten die Fahnder in einem für Bärlauch-Diebstahl bekanntem Waldstück drei weitere Russen. Sie hatten Messer und mehrere Tüten Bärlauchknollen dabei. Einige Täter trugen sogar Knieschoner. Gegen die sechs Verdächtigen wird nun wegen des Verdachts des Bandendiebstahls ermittelt.
Nach Erfahrung der Fahnder sitzen die Auftraggeber der Knollenbanden oft in Russland oder beliefern dort zahlungskräftige Privatleute oder Spezialitätenrestaurants.