Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Zu: "Pionierbetrieb mit 5.000 Sauen gibt auf"
Mit Martin Houben gibt einer der größten und bekanntesten Schweinehalter der Niederlande auf. Er nimmt am staatlichen Aufkaufprogramm teil.
top agrar-Leser teilen ihre Gedanken dazu:
"Vielleicht ist die progressivste Entscheidung für die Bauern die Flucht aus der Landwirtschaft?" (Erwin Schmidbauer)
"Ob das jetzt so positiv zu bewerten ist das solche Betriebe mit höchstem hygienischen Standard aufhören, würde ich bezweifeln." (Bernd Brunhöver)
Politik treibt selbst Spezialisten zur Aufgabe
"Stell dir vor du willst ein Schnitzel, aber keiner produziert es. Irgendwann scheint dieser doofe Spruch wohl Wirklichkeit zu werden. Ich bin Optimist und hoffe immer noch auf das Gegenteil. Erschreckend ist nur, dass diese absoluten Spezialisten, die sich zudem auch Gedanken über Umwelt und CO2-Abdruecke machen zum Aufgeben bewegt werden. Andernorts freut man sich sicherlich sehr." (Stefan Lehr)
Zu: EU-Agrarkommissar Hansens Pläne für die Landwirtschaft
In einem Entwurf der agrarpolitischen Vision von Agrarkommissar Christophe Hansen stellt der mehr Förderanreize in der GAP in Aussicht. Gleichzeitig will er an den Direktzahlungen festhalten.
Der langen Aufgabenliste stehen die Kämpfe ums Geld des EU-Haushaltes entgegen.
Das sagen top agrar-Leser zu den Plänen:
Verteidigung vor Versorgung?
"Hansens Aussage, dass die Erneuerung nicht von der GAP getragen werden kann, stellt ja die Vermutung nahe, dass die weitere Finanzierung der GAP auf wackeligen Beinen steht?! Es muss ja gespart werden. Die Verteidigungsausgaben sind ja wichtiger?!" (Michael Ernst)
Mehr Unterstützung für kleine, nachhaltig wirtschaftende Betriebe
"Künftig sollten die GAP-Gelder „zu den Landwirten gehen“, die „sie am meisten benötigen“… Ein guter Weg dazu wäre, anhand der Daten des Mehrfachantrags Gelder umzuschichten zu Betrieben mit kleinen Flächen, höherem Grünlandanteil, vielfältigeren Fruchtfolgen und bodengebundener Tierhaltung. Damit wäre ohne viel Bürokratie für Einzelanträge sehr vielen Höfen in mehr oder weniger benachteiligten Gebieten geholfen und zugleich Positives in Erosionsschutz, Artenschutz, CO2- Speicherung, Humusaufbau und betriebliche Kreisläufe und Landschaftsbild bewirkt." (Josef Schmid)
Subventionen: Wer entscheidet über die Verteilung?
"Wer ist denn der Landwirt? Der Eigentümer, der Bewirtschafter, oder der Pächter der Fläche? Wie wird die Bedürftigkeit festgestellt? Was heißt Bürokratie abbauen, geht es zu erst um Kriterien für die Betriebsprämien, die Aufzählungen Liese sich beliebig vorsetzen? Aus der Vergangenheit wissen wir, das letzte Wort haben immer noch die Regierungschefs der Länder. Jetzt brauchen wir in Europa Geld fürs Militär und nicht für die Bauern." (Reinhard Arndt)
Zu: "Neue CO2-Abgabe ab 2027: Preisexplosion bei Diesel und Heizöl befürchtet"
Ein neues Gesetz orientiert die CO₂-Abgabe ab 2027 an europäischen Handelspreisen. Die Folgen: Drastische Kostensteigerungen für Landwirtschaft und Privathaushalte. Und die Rückerstattung ist offen.
Das sagen die top agrar-Leser dazu:
Europa bremst sich aus, während die Welt investiert
"Und wieder reiben sich die Asiaten, Afrikaner und Amerikaner die Hände und lachen über die "dummen" Europäer. Klimaschutz ist ja wunderschön und auch wichtig und richtig. Aber wenn wir dabei unsere Wirtschaft derart verteuern, dass sie keinerlei Spielraum für Gewinne, Investitionen und Innovationen mehr lässt, und somit auch das Steueraufkommen reduziert, dann fragt man sich allen Ernstes welchen Effekt bringt mir der Klimaschutz? In vielen Teilen der Welt wird viel Geld investiert um den CO2-Ausstoß zu erhöhen und um billige Energie zu produzieren und bei uns wird alles verteuert und ausgebremst. WIE sollen wir DAS unseren Enkeln denn mal erklären? Diese Antwort bleiben uns die Grünen und ihre NGOs hierzu seit Jahren schon schuldig!" (Stefan Lehr)
Ist das ein Kipppunkt für die nächste Regierung?
"Es bleibt die Frage, ob eine Regierung so einen Sprung überlebt: das Heizungsgesetz vor 2 Jahren war ein Beispiel, wie es laufen kann, wenn die Bevölkerung sich abgezockt fühlt. 300 €/t verdoppelt etwa den Preis für Heizöl oder Gas und dann bin ich mir sicher, dass diese Proteste keine Regierung durchhält." (Erwin Schmidbauer)
Zu: "Waldschäden nehmen zu: 'Wir haben keine Zeit für ideologische Debatten'"
Das schnelle Wiederaufforsten der deutschen Wälder nach dem Krieg mit Fichten war damals richtig. Nun haben wir laut Bergwaldprojekt aber ein deutlich schlimmeres Waldsterben als in den 80er Jahren.
Was drei Leser dazu sagen:
"Danke für dieses interessante Interview. Es zeigt, dass die geplanten Änderungen beim Bundeswaldgesetz in die richtige Richtung gingen. Die neue Bundesregierung muss handeln und die Pläne weiterverfolgen statt sich konfliktscheu zurück zu lehnen." (Philipp Dümig)
"Viel ideologische Meinungen, aber keine nachhaltigen langjährigen Erfahrungen!" (Hans-Heinrich Wemken)
"Ich bin immer wieder entsetzt, wenn von großflächigen Borkenkäferschäden die Rede ist. Da liegt das Versäumnis hauptsächlich beim Eigentümer/Bewirtschafter. Die Erfahrungen hier zeigen ganz klar: großflächigere Schäden hatten nur die, die vorher die Kontrolle vernachlässigt haben!" (Erwin Schmidbauer)
Zu: "'Wir müssen den Bauern wieder mehr zutrauen'"
Beim "Landwirtschaftspolitischen Gespräch" in Wiesloch (Baden-Württemberg) rechnet Peter Hauk mit der Ampel ab und nennt Maßnahmen, wie die CDU die landwirtschaftliche Betriebe nach der Wahl unterstützen möchte.
Das sagen Leser dazu:
Landwirtschaft braucht Taten, nicht nur Worte
"Mit großen Erstaunen haben wir als Land schafft Verbindung Baden-Württemberg die jüngste Entscheidung der CDU im Bundesrat zur Kenntnis genommen. Während auf Veranstaltungen wie dem „Landwirtschaftspolitischen Gespräch“ in Wiesloch große Versprechen gemacht wurden, um die Landwirte im Wahlkampf zu umwerben, zeigt das tatsächliche Abstimmungsverhalten ein völlig anderes Bild.
Die CDU hat vergangenen Freitag im Bundesrat gegen eine Besserstellung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette nach dem Vorschlag des neuen EU-Agrarkommissars beschlossen. Dieses Vorgehen widerspricht grundsätzlich den Aussagen, die Landwirtschaft stärken und Bürokratie abbauen wollen. Statt fairerer Preise für unsere heimischen Produkte und einer besseren Position der Erzeuger im Markt wird weiterhin zugunsten des Handels entschieden.
Landwirte brauchen keine wohlklingenden Reden, sondern konkrete politische Entscheidungen, die sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Wenn Minister Peter Hauk fordert, „den Bauern wieder mehr zutrauen“ und „den Kontroll-Wahn zu stoppen“, dann erwarten wir, dass diese Haltung auch in politischen Beschlüssen sichtbar wird. Doch die Abstimmung im Bundesrat zeigt einmal mehr, dass schöne Worte nichts wert sind, wenn sie nicht von entsprechendem Handeln begleitet werden.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik sich klar zur Zukunft der heimischen Landwirtschaft bekennt und nicht nur im Wahlkampf auf Bauernveranstaltungen auftritt. Wir fordern von allen Parteien, insbesondere aber von der CDU, ihr Versprechen mit echten, nachhaltigen Entscheidungen zu unterlegen. Ansonsten bleibt es beim gewohnten Politikstil: Viel reden, wenig tun – und am Ende bleibt die Landwirtschaft wieder auf der Strecke." (Christian Coenen, Vorsitzender LsV Baden-Württemberg)
Was ist die Wahrheit hinter seinen Versprechen?
"An den Taten sollst Du sie messen... Herr Hauk kann schön daher reden, aber wir leiden nicht an Demenz. Wir wissen sehr wohl noch, dass es an ihm bzw. seinem durch ein Telefonat mit Frau von der Leyen "ausgelösten" Abstimmungsschwenk lag, dass die Bundesratsentscheidung des 27. März 2020 zur Düngeverordnung 34 zu 35 ausging. Wenn es wieder für oder gegen uns abzustimmen gilt, ist bei ihm nichts sicher. Außer dass er danach wieder alles mögliche versprechen wird." (Andreas Gerner)
"Zu diesen Aussagen müssen auch Taten folgen. Erst dann traue ich solchen Aussagen." (Hubertus Brenneis)
Zu: "'Wir brauchen ein neues, flexibles Strommarktdesign'"
Energiemarktexperte Daniel Hölder vom Energiedienstleister BayWa r.e. erklärt im top agrar-Interview, vor welchen Herausforderung Politik und Energiebranche im Jahr 2025 stehen.
Ein Leser bezieht Stellung:
Lokale Energiebörsen als Zukunftslösung?
"Ein guter Bericht, Herr Neumann, allerdings sieht Herr Daniel Hölderlin nicht das Potential von lokalen Börsen , lokalen Energieclustern und auch nicht die Einfachheit der stündlichen Strompreisbildung und Abrechnung innerhalb der nach dem lokalen Potential an Wind und Sonne ausgerichteten Strommarkt. Es ist nicht nur falsch mit der Börse über ganz Deutschland als Mittelwertbildner weiter zu arbeiten es wird sogar das System ad absurdum führen über die wie eine e-Funktion ansteigenden Redispatchkosten. Wir brauchen den SynergieKraftwerkgedanken von Regenis mit eben so vielen Börsen wie Bundesländer erst dann kommt die bitter notwendige Speichertechnik mit dem Stromroboter und dem sog. Schwarm BHKW mit Biogas, H2, Syngas über alte Erdgaslagerstätten ins Rollen, denken Sie neu, bringen Sie den Markt zum lokalen Energiepotential und schon brauchen wir keine Förderung mehr, haben ein Businesscase für Speicher zwischen Billigstrom (Netz überlastet) und Teuerstrom (Netz zu wenig Strom). Danke für Ihr Mitdenken....Bedenken Sie auch vor über 100 Jahren war auf den Höfen noch kein Strom und morgen wird es komplett regenerativ werden aber beides Strom und Gas." (REW Regenis Team Dr. Ing. Dieter Schillingmann)
Zu: "Knapp versorgter Biomarkt: Leser rechnen nicht mit großer Umstellungswelle"
Zu niedrige Erzeugerpreise und zunehmende Auflagen sind aus Sicht unserer Leser die Hauptursache dafür, dass trotz eines Nachfrageüberhangs auf den Biomärkten nur wenige Betriebe umstellen.
Ist der Handel eine Wachstumsbremse?
"Ich wirtschafte seit über 30 Jahren ökologisch und kann den Optimismus von Herrn Hopf in keinster Weise teilen: Vor Allem bei der Vermarktung von Frischgemüse in den LEH haben wir Preise wie vor fünf Jahren. Der von den Bioverbänden selbst ausgerechnete Mindestpreis für Milch wird doch auch nicht erreicht, und wenn Holzpellets mehr kosten als Bioroggen, warum soll jemand neu umstellen? Ich sehe im Handel die größte Bremse für eine stärkere Ausdehnung des Öko-Anbaus: wir haben bei einzelnen Artikeln auf Erzeugerseite Preisschwankungen von 85Ct bis 110 Ct je kg, im Laden liegt der Artikel dann zwischen 1.79 und 3.49 je kg!" (Friedrich Käßer)
Politik und Bürokratie gefährden wirtschaftliche Stabilität
"Deutschland hat durch die "aufgeblähte Bürokratie" Sand im Getriebe. Das Verhältnis Produktion zu Verwaltungsaufwand ist zu sehr in Richtung Verwaltung verschoben worden. Leider ist der Grund hierfür das Mistrauen und die Überheblichkeit der Bürokraten und Politikern gegenüber Personen die etwas produzieren/herstellen. Subventionen egal in welchem Bereich führen zu einem verklärten Blick auf die wirtschaftliche Situation des Bereiches. Wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, funktioniert dieser Bereich nur durch dauerhafte Subventionen! Diese hängen dann vom jeweils herrschenden politischen Umfeld und den verfügbaren Mitteln ab. Zur Zeit herrscht in Deutschland eine große Unsicherheit hinsichtlich der allgemeinen zukünftigen Wirtschaftlichkeit. Eine Umstellung zum jetzigen Zeitpunkt ist halt mit einem großen Risiko behaftet." (Wilfried Maser)
Zu: "Bundesländer stimmen gegen strengere Marktordnung"
Die Bundesregierung soll sich bei der EU gegen eine Verschärfung des Artikel 148 einsetzen. So lautet der Beschluss des Bundesrates. Die einzelnen Bundesländer blieben bei der Abstimmung gespalten.
Raiffeisen lobt, Bauern verlieren
"Wenn der deutsche Raiffeisenverband das Ergebnis positiv bewertet, ist es auf jeden Fall negativ für uns Bauern. Aber das kennen wir ja aus der Vergangenheit zu genüge. Und CDU/CSU machen sich, mal wieder, zum Steigbügelhalter. Wenn jetzt nach der Wahl wieder die Union an der Macht ist, dann ist auch vom Bauernverband nix mehr zu erwarten. Die "Demo-Eintagsfliege" vom letzten Jahr ist dann Geschichte." (Matthias Zahn)
Union blockiert gerechten Marktzugang für Milchbauern
"War schon klar, dass die CDU/CSU-regierten Länder sich dagegen aussprechen werden. Sitzen doch DBV, DRV und MIV ständig mit am Tisch… Die CDU verspricht im Wahlkampf freien Marktzugang, nur den Milchbauern nicht, die sind ja durch Andienungs- und Abnahmepflicht mit ihrer Molkerei verbunden. Ob es Zuckerrüben, Kartoffeln, Zwiebeln etc. sind, da sind Mengen und Preis vorher fest gesetzt. Die Geflügelhalter kennen das auch nur so. Was passiert wenn die EU das jetzt zwingend vor schreiben sollte? Dann wird das Geschrei aber groß." (Gerd Uken)
Zu: "BMEL will mehr Tierschutz bei Drittlandsexporten"
Das BMEL hat ein Eckpunktepapier mit Änderungen zum Drittlandsexport von Lebendtieren an die EU-Kommission gesand. Ziel ist, dass die Ziel- und Transitländer Tierschutzstandards einhalten müssen.
Nationale Alleingänge gefährden Standards
"Wenn Herr Özdemir wirklich etwas für einen guten Tiertransport machen wollen würde, dann hätte er sich in seiner Amtszeit für einen gleichen Standard innerhalb der EU einsetzen sollen. Jetzt sucht man doch nur wieder eine Möglichkeit für einen nationalen Alleingang um seine Wunschvorstellungen umzusetzen. Wir dürfen bei diesen Diskussionen aber auch nicht vergessen, dass andere Nationen ein anderes Verständnis zum Umgang mit Nutztieren haben." (Stefan Lehr)
Alibi-Maßnahmen statt echter Lösungen
"Das fällt denen ja früh ein. Wenn das Thema so schlimm ist, wie getan wird, dann wäre es eine Maßnahme gewesen, dies gleich am Anfang umzusetzen. So ist es2 nur noch Alibi-Gerede. Na ja, zum Schutz der Hühner gab es ja das "Warnweschten"-YouTube Video." (Bernd Brunhöver)