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Pionierbetrieb mit 5.000 Sauen gibt auf

Mit Martin Houben gibt einer der größten und bekanntesten Schweinehalter der Niederlande auf. Er nimmt am staatlichen Aufkaufprogramm teil.

Lesezeit: 2 Minuten

Das niederländische Ausstiegsprogramm zieht immer weitere Kreise. Wie das niederländische Branchenmagazin Boerderij berichtet, hat nun mit Martin Houben einer der größten Schweinehalter des Landes bekanntgegeben, dass er die Schweinehaltung aufgibt. Zur Houbensteyn-Gruppe in Ysselsteyn im Norden Limburgs gehören sechs Betriebsstandorte mit insgesamt 5.000 Sauen und 45.000 Mastschweinen.

Standorte zählen zu den Spitzenlastbetrieben

Martin Houben informierte diese Woche seine Mitarbeiter über diesen Schritt. Bereits in den kommenden Tagen wird die Besamung der Sauen eingestellt, sodass die Schlachtschweineproduktion bereits zum Jahresende ausläuft. Zuletzt zeichnete sich die Houbensteyn-Gruppe für 1,1 % der gesamten niederländischen Schweineerzeugung verantwortlich.

Im Juni 2023 startete die damalige Ministerin für Stickstoff und Natur, Christianne van der Wal,  ihr Aufkaufprogramm für sogenannte Spitzenlastbetriebe. Diese Betriebe produzieren aufgrund ihrer Größe und Lage besonders viele Emissionen, die für Naturschutzgebiete schädlich sein können. Dabei stellte sich heraus, dass alle sechs Betriebe der Houbensteyn-Gruppe zu dieser Kategorie zählen. „Das war ein ziemlicher Schock. Wenn die Regierung Geld zur Verfügung stellt, um uns aufzukaufen, gibt einen das zu denken. Es wird zwar nicht direkt gesagt, aber es ist ein klares Signal, dass sie weniger Schweine in den Niederlanden haben wollen“, so Martin Houben. Am Ende hat er nach eigener Aussage rund eineinhalb Jahre gebraucht, um diese Entscheidung zu treffen.

Betriebsgröße brachte Nachteile

Erst vor fünf Jahren nahm der Schweinehalter noch einen neuen doppelstöckigen Stall für 19.000 Mastschweine in Betrieb. Doch diese Größe sieht Houben zunehmend auch als Nachteil an. „Wir sind ein großes Unternehmen mit großen Standorten. Das kommt in der niederländischen Gesellschaft nicht gut an. Größe war für uns ein Mittel, um in einer Kreislaufwirtschaft arbeiten zu können und die Selbstkosten niedrig zu halten. So haben unsere produzierten Schweine auch einen niedrigen CO2-Fußabdruck. Aber große Standorte sind zunehmend im Nachteil. Wir können zum Beispiel nicht am Better-Life-Label teilnehmen“, erklärt der Landwirt.

Die Nachricht von Houbens Ausstieg sorgt in der niederländischen Schweinehaltung für viel Aufregung. Er reiht sich nämlich in eine immer länger werdende Liste von sehr fortschrittlichen und bekannten Schweinehaltern ein, die im Zuge des staatlichen Aufkaufprogrammes die Produktion einstellen.

 

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