Die niederländische Regierung will die Umweltbelastungen und Nährstoffeinträge, die von der intensiven Tierhaltung ausgehen, deutlich reduzieren. Aus diesem Grund wurden mit Lbv und Lbv-plus zwei staatliche Ausstiegsprogramme aufgelegt, die insbesondere Veredlungsbetrieben mit hohen Emissionen und der Nähe zu Naturschutzgebieten die Produktionsaufgabe finanziell schmackhaft machen sollen.
Schweinehaltung am stärksten betroffen
Wie nun erste Zahlen zeigen, mit Erfolg. So haben sich laut des niederländischen Nachrichtendiensts pigbusiness.nl 1517 Veredlungsbetriebe insbesondere aus den südöstlichen Provinzen, wie Gelderland und Noord-Brabant, angemeldet. Das größte Interesse zeigten Schweinehalter. Von den rund 3.000 Schweinebetrieben im Land haben 567 Halter einen entsprechenden Antrag gestellt – das entspricht einem Anteil von rund 19 %.
Von diesen Betrieben haben sich auch bereits 374 Antragssteller mit den Behörden auf die Bedingungen zum Ausstieg einigen können und Verträge unterschrieben. 60 Betriebe haben sogar schon die nächste Verfahrensstufe erreicht, d.h. sie halten keine Tiere mehr und die Güllelager sind leergefahren. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Ausstiegsprogramme zu einem Rückgang des Schweinebestandes von um die 10 % führen werden.
Geflügel- und Rinderhaltung stockt ebenfalls ab
Auch aus den anderen Veredlungssektoren liegen Zahlen vor. Von den 1.700 geflügelhaltenden Betrieben in den Niederlanden haben 232 Halter (14 %) einen Erstantrag gestellt, 106 die Vereinbarungen akzeptiert und 20 den Tierbestand aufgegeben.
Die Milchviehhaltung (knapp 14.000 Betriebe) weist den geringsten Rückgang auf. Hier wurden 418 Erstanträge (3 %) registriert, wovon 247 akzeptiert wurden. 17 Betriebe haben die Tierhaltung bereits aufgegeben.