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Die Entscheidung, die Tierhaltung aufzugeben, ist für keinen Tierhalter leicht. In einem Video des YouTube-Kanals My KuhTube berichtete Landwirtin Katrin offen über ihren Entschluss die Milchviehhaltung aufzugeben – eine Entscheidung, die sie und ihre Familie gemeinsam getroffen haben. Die Gründe dafür sind vielfältig: Bürokratie, hohe Investitionskosten und der zunehmende Mangel an zuverlässigen Arbeitskräften.
Wie andere Landwirte über ihre Erfahrungen berichten
Die Geschichte von Katrin ist kein Einzelfall. Viele Landwirte teilen ähnliche Herausforderungen und Überlegungen. top agrar-Leser Gerd Uken sieht es so: „Ich kann ihre Entscheidung nachvollziehen. Wachse oder weiche hieß es seit den 80er Jahren und manche sind jetzt schon so groß geworden, dass sie ein Personalproblem haben.“
Simon Niederwinkler äußert sich auf Facebook ähnlich: „Ausufernde Kosten für Gebäudeinstandhaltung oder Neubau, Maschinen und Treibstoff kosten unglaublich viel Geld und von den Molkereien wird man Jahr für Jahr um Verständnis gebeten, dass man leider nicht mehr zahlen könne, weil die Produktionskosten so hoch sind.[…] Ich mache mir schon oft Sorgen, was die Zukunft bringt.“
Simon Niederwinkler stehe selbst vor einer Entscheidung: „Natürlich hätte ich Ambitionen, den Betrieb in abgespeckter Form weiterzumachen, aber die Hürden werden immer größer. Natürlich ist es schade, aber verdenken kann ich es keinem, der aufhören möchte.“
Natürlich ist es schade, aber verdenken kann ich es keinem, der aufhören möchte.“
top agrar-Leserin Karen Bertrahm musste vor zehn Jahren ihre Kühe verkaufen. Mittlerweile sieht sie die Entscheidung positiv: „Ich bin jetzt selbst auf einem Milchviehbetrieb angestellt und halte diese Entscheidung für die beste meines Lebens.“
Auch Werner Hübner, der diesen Schritt vor zwölf Jahren gemacht hat, bereut es nicht: „Es gibt auch ein Leben nach der Kuh. Und das muss nicht das Schlechteste sein.“
Betriebsentscheidungen: Familiär oder individuell?
In dem Video von My KuhTube betont Katrin, wie wichtig der Zusammenhalt der Familie in dieser schwierigen Zeit war. Alle vier Generationen waren im Entscheidungsprozess eingebunden. Wie sieht es bei Ihnen aus? Sind wichtige Betriebsentscheidungen auch bei Ihnen Familiensache oder sehen Sie das als Angelegenheit des Betriebsleiters/der Betriebsleiterin?