Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Aussaat im Frühling Maul- und Klauenseuche US-Zölle auf Agrarprodukte

Verbandsübergreifend einig

NRW kündigt Waldpakt 2.0 an

Der neue Waldpakt in NRW verdeutlicht verbandsübergreifend Einigkeit, die Wälder weiter zu nutzen und fit für den Klimawandel zu machen. Gleichzeitig soll Wildnis zugelassen und ausgebaut werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Um den Wald in Nordrhein-Westfalen zu stärken, die Anpassungsfähigkeit zu erhöhen und die Folgen des Klimawandels zu mildern, bringt die Landesregierung NRW gemeinsam mit Verbänden des Waldbesitzes, des Naturschutzes und der Forstwirtschaft den „Waldpakt 2.0“ auf den Weg.

Bereits im Jahr 2019 war ein erster, gemeinsamer Waldpakt unterzeichnet worden. Darauf hat sich das Landeskabinett in seiner jüngsten Sitzung geeinigt. Ministerpräsident Hendrik Wüst mahnt, dass der Umbau zu vielfältigen Mischwäldern weitergehen muss. Deshalb sei der Schulterschluss mit allen Beteiligten notwendig.

Riesige Kahlstellen in den Wäldern

Bis heute sind mehr 130.000 ha Kahlflächen im Wald entstanden, die Schadholzsumme hat sich auf mehr als 45 Mio. Kubikmeter erhöht, erklärt die Landesregierung dazu. Erst im vergangenen Jahr hatte sich witterungsbedingt eine Entspannung eingestellt.

Auch wenn die Wiederbewaldung der Schadflächen läuft – die Notwendigkeit, den Wald mit einem breiten Bündnis zu unterstützen, ist nach wie vor groß. Ziel des Waldpaktes 2.0 ist, dass die Beteiligten auch in Zukunft gemeinsam daran arbeiten wollen, die Anpassungsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Wälder weiter zu verbessern und den Folgen des Klimawandels durch gezielte Maßnahmen entgegenzuwirken.

Was steht drin?

Im neuen Waldpakt 2.0 werden verschiedene Handlungsfelder definiert, wie das Land gemeinsam mit dem Waldbesitz, dem Naturschutz und der Forstwirtschaft den Wald weiter stärken will:

Entwicklung klimaresilienter Waldökosysteme
Die Wälder in Nordrhein-Westfalen müssen nachhaltig bewirtschaftet werden, wozu auch das Zulassen einer natürlichen Entwicklung gehört. Dies beinhaltet insbesondere die Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels (Veränderung der Standortbedingungen und verstärkter Risiken).  Nur so kann der Wald seine vielfältigen Leistungen für die Gesellschaft und den Naturhaushalt in ausreichendem Maße aufrechterhalten bzw. bereitstellen. Dies erfolgt unter der Prämisse, den Holzbedarf der Gesellschaft möglichst aus regionalen, nachhaltigen Quellen zu decken – ohne das Ökosystem Wald zu schädigen – und dabei gleichzeitig einen klimaresilienten Wald zu entwickeln.

Unterstützung für Wald und Waldbesitz
Der Beitrag des Waldbesitzes zum Klimaschutz, Artenschutz und Biotopschutz durch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung wird anerkannt. Die Rahmenbedingungen für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sollen so gestaltet werden, dass diese die Leistungen für die Allgemeinheit auch in Zukunft erbringen können.

Verwendung von Holz
Holz als regionaler Baustoff insbesondere aus heimischen Wäldern ist klimafreundlich. Holz speichert Kohlenstoff und reduziert den CO2-Gehalt in der Atmosphäre. Der Einsatz von Holz für langlebige Produkte soll weiter vereinfacht werden. Bauen mit Holz soll stärker gefördert werden. Die energetische Nutzung von Holz kann Teil einer nachhaltigen Holzwirtschaft sein. Die Öffentlichkeit soll besser über den Zusammenhang zwischen stofflicher Holznutzung und Kohlenstoffbindung bzw. CO2-Minderung informiert werden.

Stimmen

Agrarministerin Silke Gorißen erklärte am Donnerstag: „Wir wissen um den hohen Einsatz des Waldbesitzes und der Verbände für den Wald – all dies muss weiter verstärkt werden, wenn wir vielfältige Mischwälder haben wollen, die im Klimawandel Bestand haben! Der neue Waldpakt ist ein gemeinsames Bekenntnis für die Zukunft: Wir wollen den Wald als Ort der Biodiversität, als Lieferant des hochwertigen Rohstoffs Holz und als wichtigen Kohlenstoffspeicher und aktiven Klimaschützer bewahren.“

Umweltminister Oliver Krischer ergänzt: „Um den Wald als Hort der Biodiversität und des Artenschutzes zu bewahren, müssen wir ihn naturnah gestalten, unter anderem durch die Baumartenwahl und die Strukturen. Wir brauchen mehr Wildnisflächen, damit der Wald als Baustein für die gemeinsame Bewältigung von Klima- und Biodiversitätskrise wirksam wird."

Für Waldbesitzer und ihre Partner sagt Christoph Ewers, Vorsitzender des Forstausschusses NRW und des Gemeindewaldbesitzerverbandes NRW: „Der Waldpakt dokumentiert einen breiten gesellschaftlichen Konsens für eine multifunktionale Forstwirtschaft im Klimawandel und schafft eine gute Grundlage für konkrete Maßnahmen, diese auch konsequent zu fördern.“

Bauministerin Ina Scharrenbach: „Holz gehört zu den ältesten Werkstoffen dieser Welt und erfährt gerade im Bau eine Renaissance. Seit 2017 unterstützt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung das ‚Bauen mit Holz‘: Im Zuge der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen oder über die Städtebauförderung des Landes und des Bundes wird das ‚Bauen mit Holz‘ finanziell angereizt. Zudem haben wir die neue Muster-Holzbau-Richtlinie in das nordrhein-westfälische Recht eingeführt. Damit verschaffen wir dem Holzbau in Nordrhein-Westfalen weiteres Wachstum.“ 

Dr. Gregor Kaiser, Sprecher für Wald und Nachhaltigkeit der Grünen: „Wir müssen unsere Wälder angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Bedrohung durch das Artensterben klimaresilient und vielfältig umgestalten. Der Waldpakt 2.0 setzt neue und richtige Maßstäbe für den Erhalt und die Entwicklung unserer Wälder. Erfreulich ist, dass dieser Waldpakt sowohl von Waldbauern- wie auch Naturschutzverbänden mitgetragen wird. Damit legt der Waldpakt 2.0 einen guten Grundstein für die anstehende Novelle des Landeswaldgesetzes.

Als schwarz-grüne Koalition wollen wir das Landesforstgesetz zu einem Landeswaldgesetz weiterentwickeln. Mit einem modernen Landeswaldgesetz will NRW die Realität der Klimakrise in den Blick nehmen und einen passenden Rechtsrahmen für die Zukunft unserer Wälder in NRW schaffen.

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über dieses Thema? Was beschäftigt Sie aktuell? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Gedanken, Fragen und Anmerkungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

vg-wort-pixel
top + Wissen säen, Erfolg ernten.

Planung, Aussaat, Düngung – wir liefern alle Infos. 3 Monate testen für 10 €!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.