Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Eurotier 2024 Seelische Gesundheit Wolf

topplus Top-Leserstimmen

Biodiversitätsklagen, Artikel 148 und Özdemir: Landwirte teilen ihre Kritik

Welche Themen bewegen die top agrar-Community in dieser Woche? Wir haben eine Auswahl an Stimmen, Meinungen und Gedanken unserer Leserinnen und Leser für Sie gesammelt. Und was meinen Sie?

Lesezeit: 9 Minuten

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Zu: "Schubladendenken bringt uns nicht weiter"

Die ältere Generation beklagt, die Jugend sei nicht belastbar. Die Jüngeren werfen den Älteren vor, in altmodischen Denkmustern gefangen zu sein. Wo ist das gegenseitige Verständnis? top agrar-Volontärin Malin Dietrich beleuchtete das Thema in einem Kommentar. Zwei Landwirte teilen ebenfalls ihre Meinung:

Wir können voneinander lernen

"Stimmt, wir können von den Jüngeren auch lernen, aber manche wollen das Rad neu erfinden. Klar, wir mussten auch Lehrgeld bezahlen, aber inzwischen habe ich das Gefühl, dass bei vielen der Gen-Z eher nur noch "groß und viel und gute Technik" zählt. Was dann leider zu oft vergessen wird ist, dass bei "groß" auch alles abgearbeitet werden muss und da sehe ich ein kleines Problem. Nach einer Woche Stress bzw. drei Tage die gleiche Arbeit, wie drillen, grubbern, Kartoffel roden, ist das mit dem "groß" allmählig langweilig und beim Verkaufen oder Verladen sieht es ähnlich aus. Aber vor dem gefüllten Konto steht auch Arbeit und auch Stress." (Bernd Brunhöver)

Offen sein gegenüber neuen Wegen

"Diesem Kommentar kann ich nur zustimmen. Betrachten wir jetzt mal das Arbeitsfeld außerhalb der Landwirtschaft, dann stellen wir NACH der Ausbildung leider immer häufiger in anderen Branchen fest, dass die "neue" Mitarbeitergeneration in vielen Fällen leider nicht mehr so stark belastbar ist, wie es der Beruf erfordert, z. B. in Sozialberufen, Handwerk, etc. Selbst wir haben uns im Betrieb von einigen jungen Mitarbeitern sehr schnell wieder getrennt, weil kein Wille da war auch nur mal 8 Stunden/Tag dauerhafte Leistung zu bringen. Es gibt eben immer zwei Seiten. Aber im Prinzip stehe ich voll zur Gen-Z und auch neuen Wegen gegenüber muss man offen sein." (Stefan Lehr)

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zu: "Prof. Thiele zu Eingriff am Milchmarkt: 'Das Risiko holt uns immer ein'"

Kieler Agrarökonomen finden kaum Positives an einer deutschen Umsetzung des Artikel 148 GMO. Vertreter von Union und FDP sehen sich in ihrer Einschätzung bestätigt, Erzeugerverbände halten dagegen. Was Landwirte dazu sagen:

Jeder neue Versuch wird schlechtgeredet

"Es ist unglaublich, wie wenig Einigkeit zu diesem Thema 148 selbst unter Milcherzeugern vorhanden ist. Es geht in Deutschland nicht mehr viel vorwärts, weil jeder Versuch es anders oder besser zu machen, schlecht geredet wird. Was haben wir Milcherzeuger den noch zu verlieren?!" (Manfred Hitzler)

Warum wird so stark gegen eine Weiterentwicklung gearbeitet?

"Vergleichen wir mal den Milchmarkt mit der Herdenleistung unserer Milchkühe: Damit wir mit unseren Kühen Geld verdienen und hohe Leistungen schaffen, müssen zahlreiche Aufgaben gut gemanagt werden. Es ist nicht der eine Punkt, der zu guter Leistung führt, sondern es müssen möglichst viele Bausteine zusammen greifen.

Für den Milchmarkt gilt dasselbe. Es ist nicht der eine Punkt, der den Ausschlag gibt. Sondern es müssen mehrere Faktoren für einen funktionierenden Markt zusammenspielen, weshalb der BDM, AbL, LSV, Freie Bauern etc. den Markt und diese Faktoren als großes Ganzes wahrnehmen und deshalb immer wieder neue Punkte in die Diskussion einbringen. Die Kritiker dieser Maßnahmen hingegen, bewerten immer nur jede einzelne Maßnahme für sich und ignorieren den Kontext und das Zusammenwirken sowie Synergieeffekte dahinter.

Als Milchbauer kann ich mich nur immer wieder wundern, wie vehement hier gegen eine Weiterentwicklung im Markt gearbeitet wird. Und das vor dem Hintergrund, dass durch Krieg und Wirtschaftskrise die öffentlichen Gelder in Zukunft eher weniger und zudem an immer höhere Auflagen gekoppelt werden. Ein gefährliches Spiel mit unserer Ernährungssouveränität, dass uns durchaus noch auf die Füße fallen kann. Es wäre für uns alle günstiger, rechtzeitig zu agieren, als später teuer zu reagieren." (Matthias Zahn)

Eine Preisabsicherung kostet Geld

"Es ist zwar bitter für die Milcherzeuger, aber eine Preisabsicherung kostet Geld und ersetzt keinen "Markt"! Auch wenn wir öfters von den großen LEHs im Preis gedrückt werden. Wie soll das erst bei festen Preisen funktionieren? Wenn der Handel uns Drücken will, wird er es tun, und wenn die Butter aus Neuseeland mit dem Jumbo- Jet kommt. Worauf wir jetzt achten müssen ist, dass wir stets den Markt im Auge behalten müssen. Eine Schlachtkuh produziert keine Milch mehr, und belastet nicht mit Arbeit, die auch immer teurer wird. Artikel 148 bedeutet, eine bestimmte Menge für einen sicheren Abnahmepreis, das gibt es jetzt schon über die Börse, da haben aber eher andere verdient. Das sollte man stets betrachten, wenn man es denn will." (Willy Toft)

Zu: "Verfassungsklage: BUND und Hannes Jaenicke wollen Biodiversitätsschutz erzwingen"

Nach der für sie erfolgreichen Klimaklage treten der BUND und seine Mitstreiter - wie z.B. Schauspieler und Umweltschützer Hannes Jaenicke - erneut vor das Verfassungsgericht. Sie wollen Artenschutz zur politischen Pflicht machen - mit Folgen für die Landwirtschaft. Landwirte teilen ihre Meinung darüber:

Erst einmal an die eigene Nase fassen

"Wenn das Gericht diesem Antrag statt gibt, dann ist die Demokratie in diesem Punkt definitiv abgeschafft! Denn dann hat eine kleine Minderheit der Mehrheit und der Politik ihren Willen per Gerichtsbeschluss aufgezwungen. Und wenn ich mir dazu diese Damen und Herren alle so ansehe, dann stelle ich immer wieder fest, dass sie sehr wohlgenährt, gesund und teuer gekleidet sind. Also alles keine Menschen, die tagtäglich mit Existenzsorgen wie Hunger, Wohnung, Kleidung etc. konfrontiert sind. Wenn es Herr Jaenicke dann noch fertigbringt nicht mehr mit dem Flugzeug und schwerölbelastetem Schiff seine Reisen zu erledigen, darf er gerne mal wieder über Klimaschutz referieren." (Stefan Lehr)

"Das wird erst anders wenn die Regale leerer werden." (Sebastian Rach)

Wer das fordert, sollte sich zu 100 % selbst versorgen können

"Die Konsequenz wäre es für jeden Menschen, sich nur noch aus dem eigenen Garten nach den Vorgaben von Herrn Jaenicke zu ernähren. Herr Jaenicke macht das doch wohl schon längst selber als "Selbstversorger". Jedenfalls sollte er nicht mehr Zugang zu den gängigen Verbrauchermärkten bekommen. Ich glaub allerdings, es geht ihm ausschließlich um "Ökoanarchie"." (Hans-Heinrich Wemken)

Ohne Nutztiere geht der Kreislauf nicht auf

"Wir brauchen drastisch mehr Nutztieren und zwar gut gemanagte Weidetieren, damit das überhaupt etwas wird mit dem Aufbau und dem Erhalt der Biodiversität! Die oben genannten sollten sich dafür erstmal einsetzten, wenn sie wirklich etwas erreichen wollen! Die nicht weidende Nutztieren brauchen wir für die Veredelung der Nebenprodukte von veganer Lebensmittelproduktion und für die anderen faserreichen, nicht Human verdauliche Pflanzenteilen." (Maarten Sillekens)

Naturschutz als Betriebszweig?!

"'Macht Naturschutz zum Betriebszweig'. Das war das Ergebnis eines Workshops des Bundesamtes für Naturschutz, an dem ich als einer von drei Landwirten zusammen mit 21 Naturschützern teilgenommen habe. Mit diesem Ergebnis könnten wir uns eigentlich der Klage vom BUND e.V. anschließen und die entsprechenden Summen einfordern. Schließlich kommt die ZKL ja auch zu einem ähnlichen Ergebnis. Diese Forderung zu stellen wäre jetzt eine Aufgabe des DBV in Berlin…" (Dr. Willi Kremer-Schillings)

Zu: "CDU-Politikerin Stumpp: Özdemir hat aus den Bauernprotesten nichts gelernt"

Unbeirrt arbeitet Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir an der Ausweitung der Tierhaltungskennzeichnung auf Rinder. Das stößt nicht nur in der Landwirtschaft teils auf Kritik. Auch von der Bundestags-CDU gibt es deutlichen Widerspruch. Landwirte zeigen, was sie davon halten:

Die Nachfolgenden müssen die Scherben zusammenkehren

"Özdemir bereitet sein politisches Erbe vor: Schweinehaltungskennzeichnung, Rinderhaltungskennzeichnung usw. Mit den Problemen und dem Kleinkram können sich dann seine Nachfolger herumschlagen. Das ist leider die Schwierigkeit eines Amtes auf Zeit: die schlimmen Konsequenzen muss oft erst der Nachfolger schultern, die Scherben müssen andere zusammenkehren und kitten. Aber kaum einer frägt heute noch nach den Fehlern der Ära Merkel, sie wird mit Ehren überschüttet. Özdemir baut sich auch gerade diese Chance auf…" (Erwin Schmidbauer)

Zu: "Zum Welt-Speiseinsekten-Tag: Stand der Dinge bei der Insektenzucht"

Am 23. Oktober war der Aktionstag für essbare Insekten. Wenn nicht zu Lebensmitteln verarbeitet, so gelten Insekten zumindest als Proteinlieferanten für Tierfutter. Wir haben für unsere Leser das Wichtigste zum Thema zusammengefasst und gesammelt. Ein Landwirt teilt daraufhin seine Meinung:

Die Hürden sind aktuell noch zu hoch

"Für Landwirte ist die Produktion von BSF-Larven wegen dem aktuell fehlenden Markt und zu hoher Kosten kein Geschäftsmodell. Auch den schon existenten Großanlagen in Europa, die auch noch defizitär arbeiten ist das Investment zu hoch. Alle Betreiber hoffen auf eine Freigabe der EU lebensmitteltaugliche Abfälle verfüttern zu dürfen, womit nach jetzigem Versuchsstand in den nächsten Jahren nicht zu rechnen ist. Auch dann wird das Insektenmehl nicht auf das Preisniveau von Sojaschrot kommen, eher wettbewerbsfähig zu Fischmehl. Aktuell ist wohl niemand in der Lage mit den Vorgaben, nur zugelassene Einzelfuttermittel zu produzieren und das Insektenmehl für deutlich unter 2.700 €/t zu produzieren. Die Nische Heimtierfutter ist mit den bestehenden Anbietern bedient. Aquakultur ist ein erst kommender Markt. Für Nutztiere bleiben die Produktionskosten viel zu hoch." (Fritz Pucher)

Zu: "Bundeswaldinventur: Hilft ein Stopp der Holzverbrennung dem Klimaschutz?"

Nach einer Kritik auf die Vorschläge von Verbänden, Forstwissenschaftlern und Politikern, die eine Verjüngung des Waldes abmahnen, zogen Forstexperten mit einer Stellungnahme zur Bundeswaldinventur und den aktuellen Waldzustand nach. Weitere Landwirte meldeten sich daraufhin zu Wort:

Nur was gespeichert war, wird auch wieder abgegeben

"Am Ende ist es egal, ob das Totholz verrottet oder verbrannt wird. Es entsteht immer CO2. Trotz allem sind Bäume klimaneutral, denn sie geben nur soviel CO2 ab, wie sie auch zu Lebzeiten aufgenommen haben." (Heinrich-Bernhard Münzebrock, via Facebook)

Haben wir die Speicherfähigkeit des Waldes schon überzogen?

"Mir scheint langsam die Frage offen zu sein, ob wir vielleicht durch die Einflüsse des Klimawandels bereits die maximale Speicherfähigkeit des Waldes auf die Fläche bezogen, schon überschritten haben? Soll heißen, dass ein "Gleichgewichtszustand" zwischen Zuwachs und Einschlag/Absterben bei geringeren Holzvorrat vorhanden ist. Damit wäre der Wald gar nicht mehr als Speicher nutzbar sondern würde, unabhängig vom Einschlag zur Quelle. Und eine höhere Speicherung nur durch Flächenausweitung erreichbar." (Erwin Schmidbauer)

Zu: "Lemken: Mitarbeiter in Kurzarbeit"

Die Marktlage in der Landtechnik ist angespannt. Lemken reagiert darauf und schickte seine Mitarbeiter aus Verwaltung und Produktion in der vergangenen Woche in die Kurzarbeit. Was Landwirte dazu sagen:

Nur ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte

"Diese Abschwächung war vorhersehbar. Bereits im letzten Winter - und da waren die politischen Beschlüsse zur Absenkung der Agrardieselerstattung letztlich nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte - war in vielen Betrieben die finanzielle Lage eng. Den hohen Kosten der Produktion der Ackerbausaison 22/23 standen niedrige und weiter sinkende Getreide- und Rapspreise gegenüber, die zudem in vielen Regionen auch noch durch niedrige Erträge verstärkt wurden. Und auch die gesunkenen Betriebsmittelpreise der Produktion 2024 können das Loch in der Betriebskasse nicht stopfen, da einfach die Erträge und Erlöse zum Aufwand nicht stimmen."  (Harald Knebel)

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.