Deutsche Bierbrauer haben ein Problem – ihnen droht die Kohlensäure auszugehen. Zwar gebe es saisonal immer leichte Engpässe, aber noch nie sei es so schlimm gewesen, wie aktuell. Derzeit seien nur noch 30 bis 40% der üblichen CO2-Liefermengen verfügbar. Dass viele Hersteller weniger CO2 bekommen, als sie bestellt haben, liegt an der Düngemittelbranche. Grund dafür ist die stark zurückgefahrene Düngemittelproduktion, dessen Nebenprodukt CO2 ist. Durch dessen Reaktion mit Wasser entsteht Kohlensäure. Vereinfacht könnte man daher nun sagen: Weniger Dünger gleich weniger Bier. Denn die Brauereien benötigen Kohlensäure vor allem, um Flaschen und Fässer „vorzuspannen“, damit das Bier beim Befüllen nicht mit Luft in Kontakt kommt und beim Abfüllen nicht schäumt.
Bier statt Limo
Auch einige Mineralwasser- und Limonadenhersteller mussten ihre Herstellung schon drosseln. So hat z.B. die Aktienbrauerei Kaufbeuren ihre Produktion schon eingeschränkt. „Seit Ende September stellen wir keine Limonade mehr her“, sagt Geschäftsführer Gottfried Csauth. „Weil Limonade sehr viel Kohlensäure braucht und wir nur noch geringe Mengen hatten, ging es nicht anders.“
Allerdings gibt es auch Brauereien und Mineralwasserhersteller, die nicht betroffen sind. Sie setzen beispielsweise Gärungskohlensäure aus der eigenen Bierproduktion oder natürliche Quellkohlensäure ein.