Eine falsche Bodenbewirtschaftung als Ursache für häufiger auftretenden Oberflächenabfluss, vermehrte Bodenerosion und unsichere Erträge – auf diese Aussage deutet eine Datenauswertung des Institutes für Bodenkunde der Universität Kiel hin. Im Rahmen einer Masterarbeit werteten Studenten umfangreiche Datensätze von 766 Bodenprofilen aus Schleswig-Holstein aus. Das Landesamt für Landwirtschaft und ländliche Räume erhob die Daten über Jahrzehnte hinweg.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass vor allem im Bereich der Pflugsohle bis 60 cm Tiefe auf vielen Ackerböden die Wasserbewegung verstärkt horizontal statt vertikal verläuft. Ursache dafür sind verdichtete Böden, die einen Wasserabfluss nach unten verhindern. Dies ist insbesondere bei zunehmenden Starkregenereignissen ein Risikofaktor. Dass unterhalb der Pflugsohle in Trockenjahren oft noch Bodenwasser vorhanden war, welches die Pflanzen wegen der Verdichtung jedoch nicht erreichen konnten, zeigten die Daten ebenfalls.
Das Ausmaß der horizontalen Wasserbewegung ist je nach Region und Tongehalt der Böden unterschiedlich. Insbesondere Bodentypen, die zur Plattenbildung neigen, wie z.B. Pseudogleye oder Pseudogley-Parabraunerden, sind betroffen. Nach Aussagen von Professor Horn vom Institut für Bodenkunde der Universität Kiel lassen sich die schleswig-holsteinischen Daten vom Ansatz her auf ganz Deutschland übertragen.