Stickstoff (N) zu fixieren, ist künftig ebenso wichtig, wie den Düngebedarf nicht zu mindern. Dass kleinkörnige Leguminosen, wie z.B. Alexandrinerklee, als Zwischenfrucht nicht nennenswert N fixieren, zeigten die letzten Jahre. Abhilfe können hingegen grobkörnig Leguminosen schaffen.

Neuere Versuche lieferten durchweg positive Ergebnisse. Geprüft wurden vorrangig Mischungen aus Ölrettich plus Wicke, Senf plus Erbse sowie Reinsaaten aus Ackerbohnen und Wicken. Die Ergebnisse in Kürze:

• Bestände mit Wicken und Erbse zeigten sich im Herbst sehr wüchsig, auch ohne zusätzliche N-Düngung.
• Bereits im Herbst geben die Leguminosen N an die Begleitpflanzen ab, anders als bislang angenommen.
• Die dadurch gute Entwicklung der Begleitpflanzen stellt sicher, dass sie ihre phytosanitären Effekte, wie u.a. die Reduktion von Nematoden, erfüllen.
• Auch Bestände mit Leguminosen nehmen den Boden-N im Herbst voll auf, das zeigten die Nmin-Verläufe. Somit besteht bei den Mischungen keine Gefahr, dass sich N verlagert.
• Im Frühjahr zur Saat war ein um 20 bis 30 kg/ha erhöhter Nmin-Gehalt festzustellen. Dieser Effekt beruht darauf, dass nach dem Absterben der Zwischenfrüchte bereits mehr N freigesetzt wird.

Hohe Nachlieferung

Zwischenfrüchte können mehr als 100 kg N/ha binden, zeigten die Aufwuchsmessungen. Ackerbohnen in Reinsaat fixierten sogar bis zu 200 kg N/ha. Durch dieses hohe Nachlieferungspotenzial wurde auch im weiteren Vegetationsverlauf mehr Stickstoff nachgeliefert (teils noch mal 30 bis 40 kg N/ha). Die dann nachfolgenden Zuckerrüben wuchsen im Frühjahr optimal, ohne eine weitere mineralische Düngung – das ergaben Versuche auf Lehmböden.

Beachten Sie beim Anbau von Leguminosen als Zwischenfrucht, dass in einzelnen Bundesländern der Düngebedarf zurückgeht. In Niedersachsen darf man z.B. bei 30 bis 75% Samenanteil noch 30 kg N/ha anrechenbaren Stickstoff im Herbst düngen. Über 75% Samenanteil besteht kein Düngebedarf mehr.

Dr. Ulrich Lehrke, Landwirtschaftskammer Niedersachsen