In einigen Gegenden wie z.b. in Hessen, kommt die die Herbstzeitlose immer häufiger im Grünland vor, besonders auf extensiv genutzten Flächen. Hauptgrund dafür sind Narbenschäden, die etwa durch Unternutzung, Trockenperioden oder Überschwemmungen entstehen können. Für Nutztier und Mensch ist die Pflanze aber hochgiftig.
So giftig ist die Herbstzeitlose im Heu
Die Herbstzeitlose enthält das Zellgift Colchicin. Schon 24 mg Colchicin sind für den Menschen tödlich. 600 mg des Giftes sind für ein rund 600 kg schweres Pferd tödlich. „Eine gezielte Behandlung mit Medikamenten ist nicht möglich“, erklärt Prof. Dr. Peter Theobald vom Dezernat Qualitätssicherung Futtermittel, Regierungspräsidium Gießen in einem Video. Auch im konservierten Zustand, z.B. im Heu ist das Gift sehr lange haltbar. Ist Herbstzeitlose enthalten, ist das Heu als Futtermittel nicht mehr sicher und darf nicht mehr verfüttert werden.
Verwechslungsgefahr mit Ampfer und Wegerich
„Nicht selten fällt die Herbstzeitlose - besonders dann, wenn das Heu zugekauft wird - erst während der Fütterung auf“, berichtet Katharina Weihrauch von der Grünland- und Futterbauberatung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH).
„Es besteht die Möglichkeit, die Blätter während der Fütterung aus dem Heu zu sortieren“, erklärt sie. In getrocknetem Zustand kann man die Pflanzen aber leicht mit den Blättern des Spitzwegerichs oder des Ampfers verwechseln.
Wie lässt sich die Herbstzeitlose bekämpfen?
Das Herausziehen der Pflanzen verspricht laut Weihrauch keinen Erfolg. Die Pflanzen verfügten über eine Sollbruchstelle, sodass sich lediglich der obere Bereich aus dem Boden lösen lässt. Sie seien bis zu 20 cm tief im Boden verankert, sodass man beim Ausgraben der Pflanzen auf ausreichende Tiefe achten müsse. Bekämpfen lässt sich die Herbstzeitlose am besten mit dem Mulcher. Der optimale Zeitpunkt dafür liegt im Frühjahr, wenn sie ihre maximale Biomassebildung abgeschlossen hat und beginnt, die Samenkapseln zu schieben.
Unkraut-Samenpotenzial im Boden verringern
Beim Mulchen kommt es auf langsames Arbeiten in 3 cm Arbeitshöhe an, um die Pflanzen bestmöglich zu zerstören. Weihrauch empfiehlt hierfür eine Arbeitsgeschwindigkeit von 3 km/h. Die Pflanze sei äußerst langlebig und ausdauernd.
Nach 4 bis 6 Wochen muss man das Mulchen wiederholen, wenn die Pflanzen erneut beginnt Samenkapseln zu bilden. So lässt sich das Samenpotenzial im Boden reduzieren. Eine Nachsaat mit einer angepassten, konkurrenzstarken Gräsermischung hilft, zu verhindern, dass sich die Herbstzeitlose erneut ausbreitet. Weihrauch rät zu einer Mischung mit mindestens 50 % Deutschem Weidelgras. „Wesentlich für den nachhaltigen Erfolg der Nachsaat ist außerdem ein ausgeglichener Nährstoffhaushalt im Boden“, erklärt sie.