Die Hochschule Bayreuth konnte bei einer Untersuchung eines Ackers eine deutliche Kontamination mit Makro- und Mikroplastik nachweisen, obwohl weder dort noch auf den angrenzenden Flächen kunststoffverunreinigte Düngemittel oder verschmutzende Anbautechniken eingesetzt wurden. Demnach sind bei den Untersuchungen 81 Kunststoffteile von mehr als 5 mm Größe gefunden worden; hochgerechnet bedeutet dies der Studie zufolge eine Makroplastik-Kontamination von 206 Teilen pro Hektar.
Bei 68 % der großen Partikel handelte es sich um Polyethylen, das besonders häufig als Einwegverpackung genutzt wird. Auch bei der Suche nach kleineren Plastikteilen wurden Forscher fündig. Im Boden wurden laut den Angaben der Studie pro Kilogramm Trockengewicht im Durchschnitt 0,34 Mikroplastik-Teilchen im Größenbereich von 1 mm bis 5 mm gefunden; hochgerechnet entspricht das einer Verschmutzung von mindestens 150 000 Kunststofffragmenten pro Hektar. Auch bei den kleinteiligen Verunreinigungen ist Polyethylen mit 62,5 % der mit Abstand häufigste Kunststoff.
Die Herkunft der Kunststoffpartikel lässt sich den Forschern zufolge oftmals nicht definitiv feststellen. Vorstellbar sei, dass Makroplastik vermutlich unbeabsichtigt auf dem Bauernhof in den als Dünger verwendeten Stallmist hineingeraten sei. Auch der Wind könnte unsachgemäß entsorgten Müll auf den Acker geweht haben. Die Kontamination mit Mikroplastik hängt nach Ansicht der Forscher direkt mit den größeren Verunreinigungen zusammen; da die kleineren Fragmente zum größten Teil aus den größeren entstanden seien. Wechselwirkungen mit Organismen im Boden, die Witterung und andere natürliche Prozesse könnten den fortschreitenden Zerfall bewirkt und landwirtschaftliche Techniken zur Zerkleinerung beigetragen haben.
Die Wissenschaftler hoben hervor, dass die untersuchte Fläche aufgrund der Bewirtschaftungspraxis einer vergleichsweise geringen Verwendung von Plastik ausgesetzt gewesen sei. Ackerland, das über größere Zeiträume mit einem kunststoffbelastetem Dünger wie etwa Klärschlamm gedüngt worden sei, dürfte daher größere Mengen an Partikeln enthalten. Es sei nicht auszuschließen, dass die Verschmutzung in Deutschland im Durchschnitt höher sei.