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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

Dieser Artikel ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Das Unkrautmanagement und das Lockern oberflächlicher Verdichtungen sind nur zwei der vielen guten Gründe für eine mehr oder weniger intensive Bodenbearbeitung im Sommer. Klar ist aber auch: Der freiliegende Acker erwärmt sich deutlich stärker als ein bedeckter Boden.

Schnelle Regeneration?

„Bodenorganismen sind zu einem gewissen Grad an Veränderungen ihrer Umwelt (Temperatur, Feuchte, Nahrungsangebot) angepasst“, erklärt Bodenexperte Dr. Konrad Egenolf von der Landwirtschaftskammer NRW. Mikroorganismen können in sogenannten dormanten Stadien überdauern: „Sie sind während der Hitzephase inaktiv, können anschließend aber wieder aktiv sein. Temperaturen von 50 bis maximal 60 °C sind aber in der Regel tödlich, denn spätestens bei diesen Temperaturen denaturieren die meisten Proteine“, so Dr. Egenolf.

Wie nachhaltig der Verlust des Boden­lebens ist, scheint recht unsicher und hängt von vielen Faktoren ab. So untersuchte eine internationale Forschergruppe anhand von Bodenproben aus unterschiedlichen Regionen Europas, wie gut diese Böden einen angeimpften Schadpilz unterdrücken – jeweils in einer Kontrollvariante und in einer Variante, in der sie den Boden zuvor auf 40 °C erhitzten und die Bodenfeuchtigkeit halbierten.

Das Ergebnis: Die hitze- und trockenheitsgestressten Varianten unterdrückten das Pathogen deutlich schlechter und nur eine Bodenherkunft konnte seine pathogenunterdrückende Fähigkeit während des 43-tägigen Beobachtungszeitraums weitgehend regenerieren.

In vielen Proben verschlechterte sich der Zustand in ­dieser Zeit sogar. Diese Versuche sind aber nicht eins zu eins übertragbar, denn in der Praxis nimmt die Boden­temperatur auch bei inten­siver Sonneneinstrahlung von Zentimeter zu Zentimeter ab. „So ist es wahrscheinlich, dass überlebende Organismen aus tieferen Bodenschichten die erhitzte Bodenoberfläche recht schnell wieder besiedeln“, meint Dr. Egenolf.

Nmin-Wert als Indikator

Allerdings: „Die überlebenden Organis­men beginnen dann, die­jenigen, die die starke Erwärmung nicht überlebt haben, zu verstoffwechseln – mit der Folge, dass die in der toten Mikrobiologie gebunde­nen Nährstoffe frei werden. Wenn man bedenkt, dass in der mikrobiellen Biomasse der Krume 50 bis 300 kg/ha Stickstoff gebunden sind, wird klar, dass dies zu erheblicher N-Freisetzung führen kann.

„Ein Nmin-Peak ist immer ein ­deutlicher Indikator hierfür“, so Dr. Egenolf. Außerdem trägt eine übermäßige Erwärmung des Bodens – ebenso wie der Sauerstoffeintrag durch Boden­bewegung – gerade unter feuchten Bedingungen wie in diesem Sommer erheblich zum Humus­abbau bei.

Auch wenn für viele Landwirte die Vorteile einer Bodenbearbeitung überwiegen: Jetzt gilt es, frei gewordene Nährstoffe wieder zu binden – auch damit sich das Mikrobiom möglichst schnell erholt.

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